Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag Artikel empfehlen Artikel empfehlen

Gemeinsame Stellungnahme zur „Orientierungshilfe“ des Rates der EKD zum Thema Familie

Montag 24. Juni 2013 von Administrator


„Die EKD definiert den Familienbegriff schrift- und bekenntniswidrig um“

Als bekennende Gemeinschaften innerhalb der evangelischen Landeskirchen in Deutschland lehnen wir die Umdefinition des Familienbegriffs, wie er in der neuen „Orientierungshilfe“ der EKD zum Ausdruck kommt, entschieden ab. Im Unterschied zum EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider halten wir an einem normativen Verständnis der Ehe als „Göttliche Stiftung“ fest. Wir weisen Schneiders Behauptung zurück, dass „aus einem evangelischem Eheverständnis (…) heute eine neue Freiheit auch im Umgang mit gesellschaftlichen Veränderungen erwachsen“ könne – „im Umgang mit Geschiedenen genauso wie mit Einelternfamilie oder auch mit gleichgeschlechtlichen Paaren.“ Es ist fatal, dass evangelische Freiheit von maßgeblichen Vertretern der EKD offenbar nicht mehr im ursprünglich reformatorischen Sinn verstanden wird: Denn evangelische Freiheit zeigt sich nicht in Beliebigkeit, sondern in der Bindung an das Wort der Heiligen Schrift.

Daher rufen wir die Aussagen der Bibel in Erinnerung:

Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch … (1. Mose 1, 27f)

Jesus sagt: „… von Beginn der Schöpfung an hat Gott sie geschaffen als Mann und Frau. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. (Markus 10, 6-9)

Es ist bezeichnend, dass in der „Orientierungshilfe“ der EKD die Rede von Buße und Vergebung nach dem Zerbruch einer Ehe fehlt. Es ist wohl vom menschlichen Scheitern die Rede, aber es wird nicht deutlich, inwiefern dies auch Sünde vor Gott bedeutet. Es ist höchst bedenklich, dass die Unterscheidung von Segen und Rechtfertigung verloren gegangen scheint (siehe S. 65). Darum fehlt auch die Rede von einem echten Neuanfang aus Gottes Gnade nach einem solchen Zerbruch und der Erfahrung von Scheitern. Dadurch hat die Orientierungshilfe der EKD – gegen ihre eigene Intention – die unglückliche Tendenz, gerade nicht Verlässlichkeit und Treue im christlichen Sinn zu stärken, da diese ohne Vergebung und ohne Gottes Gnade zum unerfüllbaren Gesetz und einem fernen Ideal werden.

Insgesamt liest sich die „Orientierungshilfe“ als engagierter Beitrag zu in der Tat brennenden familienpolitischen Fragen. Dabei benennt sie gesellschaftspolitische Probleme in Deutschland durchaus treffend. Doch abgesehen davon, dass sie nicht über Appelle und Forderungen hinauskommt, deren Umsetzbarkeit teilweise mehr als fraglich erscheint, zahlt sie dabei den zu hohen Preis, alle heute existierenden „Lebensentwürfe“ als prinzipiell gleichberechtigte und gleich gute Formen von Familie zu akzeptieren. Dabei möchte man ausdrücklich keine „Bedrohung oder Zerfall der Familie“ erkennen (S.68) – etwas, das die meisten Gemeindeglieder anders sehen dürften. Doch so blind wird man, wenn man der bekannten Normativität des Faktischen das Wort redet.

Christen sollen bei der Bibel und den reformatorischen Bekenntnissen bleiben und nicht Irrwegen der EKD folgen. Wir bitten die Verantwortlichen in der EKD, ihre „Orientierungshilfe“ – auch in ihrer nochmals einseitigeren öffentlichen Darstellung – zu korrigieren. Wir unterstützen die hierzu vorliegenden Stellungnahmen des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands, der Konferenz Bekennender Gemeinschaften, der Lebendigen Gemeinde – Christusbewegung Württemberg und die Mönchenfreier Erklärung der Sächsischen Bekenntnisinitiative. Zugleich danken wir den Kirchen aus der Ökumene, die am biblischen Bild von Ehe und Familie festhalten und dem „Kurswechsel“ der EKD nicht folgen.

  • Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern (ABC)
  • Christus Bewegung Baden – Evangelische Vereinigung für Bibel und Bekenntnis
  • Evangelische Sammlung im Rheinland
  • Gemeindehilfsbund
  • Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern (KSBB)
  • Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Braunschweig
  • Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der evang.-luth. Kirche in Norddeutschland
  • Netzwerk bekennender Christen – Pfalz

Ansprechpartner:

Hans-Joachim Vieweger, Sprecher des ABC Bayern, info (at) abc-bayern.de

 

 

 

 

Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag Artikel empfehlen Artikel empfehlen

Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 24. Juni 2013 um 11:02 und abgelegt unter Ehe u. Familie, Kirche.