Gemeindenetzwerk

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Stellungnahme zur empfohlenen Erlaubnis aktiver Sterbehilfe

Samstag 15. Oktober 2005 von Konferenz Bekennender Gemeinschaften


Konferenz Bekennender Gemeinschaften –
Pastor Ulrich Rüß,
Prof. Dr. Peter Beyerhaus
Stellungnahme zur empfohlenen Erlaubnis aktiver Sterbehilfe

Der Vorstoß von Hamburgs Justizsenator Kusch, die aktive Sterbehilfe straffrei zu stellen, ist für die Gesellschaft, aber erst recht für jeden Christenmenschen, im höchsten Maße alarmierend.

 Das gilt in besonderer Weise für uns Christen in Deutschland, wo sich in den Jahren der nationalsozialistischen Diktatur der mörderische Zugriff des Unrechtsstaates auch gegen das angeblich „wertlose Leben“ geistig Behinderter und anderer unheilbarer Kranker wandte. Hervorragende Repräsentanten beider Konfessionen, wie besonders der Leiter der Betheler Anstalten, Pastor Fritz von Bodelschwingh sowie der Bischof von Münster, Clemens Kardinal Graf von Galen stellten sich damals schützend vor ihre bedrohten Mitchristen.

Auch heute ist es in unserm demokratischen Staate ethisch nicht hinnehmbar, wenn das ungeborene menschliche Leben keinen vollen Rechtsschutz genießt und im Konfliktfall getötet werden darf. Als bekennende Christen werden wir nicht aufhören, gegen dieses Unrecht zu protestieren.

Ethisch genauso wenig hinnehmbar ist es, wenn künftig Sterbende oder Sterbenskranke auf eigenen Wunsch getötet werden oder sich selber töten dürfen. Das Leben gehört von Anfang bis Ende Gott. Gott ist darum Eigentümer und nicht der Mensch. Es darf daher kein Recht und keine Erlaubnis zum Töten von Menschenleben geben. Vor Gott sind wir Menschen nicht autonom, denn Er hat uns zu Seinem Ebenbild und zur Gemeinschaft mit Ihm in Zeit und Ewigkeit erschaffen. .

Ein würdiger Tod hat mit liebevoller Pflege, mit Hilfe gegen Schmerzen (Palliativmedizin) und Ängste, mit menschlicher und seelsorgerlicher Begleitung zu tun. Gemeinschaft, Gebet, Beichte, Krankensalbung und der Empfang des heiligen Abendmahles sind für Christen Stärkung und Hilfe zum würdigen, ja seligen Sterben. Diese Hilfen sollten verstärkt ins Bewusstsein gerückt werden.

Pastor Ulrich Rüß
Vors. Der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis
in der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche
Vorsitzender der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in Deutschland

Prof. Dr. Peter Beyerhaus
Vorsitzender der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften

Hamburg und Gomaringen (Kr. Tübingen), 15. Oktober 2005

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 15. Oktober 2005 um 16:19 und abgelegt unter Gesellschaft / Politik, Medizinische Ethik.