Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag Artikel empfehlen Artikel empfehlen

Geistliches Wort zu Daniel 6 beim Mitglieder- und Freundestag des Gemeindehilfsbundes (10.6.2023)

Samstag 10. Juni 2023 von Pastor Dr. Stefan Felber


Pastor Dr. Stefan Felber

Video:
https://www.youtube.com/watch?v=tP6X-TfQDKY

 

14 Sie [Daniels Ankläger] antworteten und sprachen vor dem König: Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, der achtet weder dich noch dein Gebot, das du erlassen hast; denn er betet dreimal am Tage. 15 Als der König das hörte, wurde er sehr betrübt und war darauf bedacht, Daniel zu retten, und mühte sich, bis die Sonne unterging, ihn zu befreien. 16 Aber die Männer kamen wieder zum König gelaufen und sprachen zu ihm: Du weißt doch, König, es ist das Gesetz der Meder und Perser, daß alle Gebote und Befehle, die der König beschließt, unverändert bleiben sollen. 17 Da befahl der König, Daniel herzubringen. Und sie warfen ihn zu den Löwen in die Grube. Der König aber sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlaß dienst, der helfe dir!

18 Und sie brachten einen Stein, den legten sie auf die Öffnung der Grube; den versiegelte der König mit seinem eigenen Ring und mit dem Ringe seiner Mächtigen, damit nichts anderes mit Daniel geschähe. 19 Und der König ging weg in seinen Palast und fastete die Nacht über und ließ kein Essen vor sich bringen und konnte auch nicht schlafen.20 Früh am Morgen, als der Tag anbrach, stand der König auf und ging eilends zur Löwengrube. 21 Und als er zur Grube kam, rief er Daniel mit angstvoller Stimme. Und der König sprach zu Daniel: Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes, hat dich dein Gott, dem du ohne Unterlaß dienst, auch erretten können von den Löwen? 22 Daniel aber redete mit dem König: Der König lebe ewig! 23 Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodaß sie mir kein Leid antun konnten; denn vor ihm bin ich unschuldig, und auch gegen dich, mein König, habe ich nichts Böses getan. (Daniel 6,14–23 (Luther 2017))

Liebe Geschwister!

Das Danielbuch enthält zwei Erzählungen von Verfolgung: Kap 3 und 6. Es sind für viele Kinder die bekanntesten Geschichten aus dem Danielbuch. Das dritte Kapitel berichtet von den drei Freunden, die das goldene Standbild des Nebukadnezar nicht anbeten wollen, daher ins Feuer geworfen werden und denen sich im Feuer ein vierter zugesellt, Christus. Das sechste Kapitel berichtet von dem tapferen Daniel, der trotz drohender Todesstrafe bewußt an seinem dreimaligen Gebet in Richtung Jerusalem festhält und von Gott in der tödlichen Löwengrube bewahrt wird.

Erkennet doch, daß der Herr seine Heiligen wunderbar führt;
der Herr hört, wenn ich ihn anrufe.
(Ps 4,4)

Beide Kapitel enden mit einem Dekret des jeweiligen Herrschers, den Gott der Juden zu respektieren. Beide Kapitel handeln von tapferer Treue zu Gesetz und Bund Gottes mit seinem Volk, und von der wunderbaren Bewahrung, die der Gute Hirte den Seinen schenkt. Hier ist die tapfere Treue: Die drei Freunde weigerten sich, das goldene Standbild Nebukadnezars anzubeten, Daniel weigerte sich, für die gebotenen 30 Tage auf die Anbetung seines Gottes zu verzichten. Er hätte die Todesgefahr vermeiden können, wenn er für einen Monat sozusagen einem Gottesdienst-Lockdown zugestimmt hätte. Das Gebot, nur den König und sonst keinen Göttlichen anzurufen, war ja nur für 30 Tage bestimmt. Doch sein Vertrauen in Gott als der Quelle des Lebens und des Trostes ließen ihn nicht davon ab, weiterhin täglich dreimal Gott anzubeten – und dies mit offenen Fenstern vor allen Augen. Unser Kapitel 6 geht hier über die Geschichte der drei Freunde hinaus: Es geht nicht nur darum, die Götzenverehrung zu unterlassen – auf keinen Fall das Geschöpfliche zum Göttlichen zu machen –, sondern auch darum, die Verehrung des wahren Gottes unverletzt zu lassen – auf keinen Fall dem Teufel Eintritt ins Heiligtum zu geben. Eine Vernachlässigung des Dienstes für den wahren Gott ist ebenso eine Verleugnung des wahren Gottes wie sich vor den Götzen niederzuwerfen.

Beide Kapitel sind so ein Ruf zur mutigen Nachfolge ganz im Sinne Jesu (Mt 10,32f.):

32 Wer nun mich bekennt vor den Menschen, zu dem will ich mich auch bekennen vor meinem Vater im Himmel. 33 Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem Vater im Himmel.

Liebe Geschwister, vielleicht haben Sie davon gehört: Es gibt ja heute neu das Phänomen der strafbaren Gedanken, wenn man etwa in England vor einer Abtreibungsklinik in eine stille Fürbitte eintritt. Die Gedankenfreiheit wird eingeschränkt.

Ähnlich erging es Daniel, bei dem man nach allen verfügbaren Maßstäben nichts Anstößiges finden konnte, nichts, was „gegen das Königreich gerichtet wäre“ (V. 5), also nach Aufruhr oder nach Delegitimierung des Staates riecht. Denn „es war ein überragender Geist in ihm. Darum dachte der König daran, ihn über das Königreich zu setzen“ (V. 4). Daniels Treue qualifizierte ihn für Höheres. Immer wieder in der Geschichte haben die Regenten diejenigen geschätzt, auf die man sich blind verlassen konnte, weil sie auch dann, wenn ihnen niemand auf die Finger sah, treu mit anvertrauten Gütern und mit der anvertrauten Autorität umgingen. Die mutmaßliche Uneigennützigkeit der Christen qualifiziert sie bis heute in vielen Teilen der Welt als Friedensvermittler.

Der Plan, Daniel aufsteigen zu lassen, wurde am Hof beraten und dadurch auch bekannt. Die Neider waren nicht weit und überlegten, V. 6:

Da sprachen die Männer: Wir werden keinen Grund zur Anklage gegen Daniel finden, es sei denn wegen seiner Treue zum Gesetz seines Gottes. (Dies ist wörtlicher als Luther 1984: es sei denn wegen seiner Gottesverehrung.)

Das ist der Hintergrund der vorgelesenen Erzählung: Es wird ein Grund zur Anklage gegen einen Gerechten gesucht, gegen einen Treuen (aram./hebr. aman, V. 4+5). Ein neuer Tatbestand wird kreiert: Das Vergehen, von Gott etwas zu erwarten, was man vom Staat/König erwarten solle. Dazu wird ein Gesetz der Meder und Perser entworfen, ein Spezialgesetz, eine lex Danielis, von den Staatsgläubigen zugeschnitten auf die Gottgläubigen, die daran scheitern sollen.

Tatsächlich bleibt Daniel völlig unbeeindruckt treu. V. 11 berichtet von keiner Gefühlsregung, sondern betont, daß Daniel sein Gebet völlig normal verrichtete:

Als nun Daniel erfuhr, daß ein solches Gebot ergangen war, ging er hinein in sein Haus. Er hatte aber an seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er es auch vorher zu tun pflegte.

Einige Details über das Wie und das Ob des Gebets

Das Wie:

Die Gebetsrichtung nach Jerusalem bezeugte übrigens das Vertrauen, daß ein solches Gebet, entsprechend dem Tempelweihgebet Salomos, besondere Erhörung finden würde (1. Kön 8). Für uns neutestamentliche Gläubige ist diese Gebetsrichtung obsolet. Gott hat Wohnung genommen in Christus bzw. in seiner Gemeinde, dem Leib Christi. Darum beten wir im Namen Jesu Christi zum Vater und setzen so auf geistliche Weise die Gebetsrichtung Daniels fort.

Über die Anzahl der Gebete, die man täglich verrichten soll, gibt es kein Gebot. Ps 55,18 erwähnt Morgen, Mittag und Abend für Davids Klage, aber als Anweisung war das schon damals nicht zu lesen. Ps 119,164 erwähnt „Ich lobe dich des Tages siebenmal um deiner gerechten Ordnungen willen“ – aber auch hier ist es eher beschreibend oder empfehlend als vorschreibend gemeint. Paulus schreibt den Thessalonichern, sie sollten unablässig beten (1. Thess 5,16f.: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlaß“). Darius: „Der Gott, dem du ohne Unterlaß dienst …“! Das „Dienen“ könnte hier wie in Dan 7,13 auch als „Anbeten“ gemeint sein.

Über die Gebetshaltung gibt es verschiedene Stellen in der Schrift. Das Knien ist mehrfach erwähnt, aber auch das Liegen (2. Sam 12,16).

Das Ob des Gebets – und damit zurück zur Geschichte:

Auch wenn es also über die Details des Betens eine Freiheit gibt – die Freiheit zum Nichtbeten hatte Daniel nicht. Denn die Freiheit des gläubigen Juden bzw. des Christen besteht ja gerade darin, daß die Verbindung zum himmlischen Vater aufrecht erhalten wird und nicht darin, daß er mal diesen, mal jenen religiösen Vorgaben gehorchen kann. Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen – das war für die Propheten und für die späteren Apostel der gleiche Grundsatz.

Seine Verfolger hatten nichts Eiligeres zu tun, als ihn dabei zu beobachten und das ganze sofort zur Anzeige zu bringen. Zweimal wird ihr Handeln als „eilends“ charakterisiert (V. 7. 12), in V. 16 heißt es wörtlich, sie „stürzten“ hin zum König; auch V. 7. 12).

Ihre Anklage enthält zwei Verschärfungen, V. 14:

Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, der achtet weder dich noch dein Gebot, das du erlassen hast; denn er betet dreimal am Tage.
לָא־שָׂ֨ם עֲלָ֤יךְ מַלְכָּא֙ טְעֵ֔ם וְעַל־אֱסָרָ֖א דִּ֣י רְשַׁ֑מְתָּ וְזִמְנִ֤ין תְּלָתָה֙ בְּיֹומָ֔א בָּעֵ֖א בָּעוּתֵֽהּ׃

Erste Verschärfung: Sie degradieren Daniel und nennen ihn nicht das, was er ist. Sie machen ihn zum Gefangenen. Tatsächlich gehört er zur Dreiergruppe derer, die nach dem König über alle 120 Provinzgouverneure gestellt waren (V. 3). Er stand also neben zwei anderen auf der zweiten Ebene in einem Riesenreich. Seine Neider degradieren ihn zum normalen Mitarbeiter und machen es dem König dadurch leicht, sich seiner zu entledigen.

Die zweite Verschärfung richtet sich auf den König und lautet: „Er achtet weder dich noch dein Gebot (wörtlich: Verbot)“. Ginge es nicht um den König, sondern um Gott selbst, müßte man Verständnis für diesen Satz haben: Jak 2,10!

Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig. Denn der gesagt hat (2.Mose 20,13­–14): »Du sollst nicht ehebrechen«, der hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten.« Wenn du nun nicht die Ehe brichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes.

Wer sich bei den Geboten Gottes die Entscheidung vorbehält, welches er halten will und welches nicht, hat keines gehalten.

Doch auf dem Thron Persiens sitzt ein gewisser Darius, also ein Mensch, nicht ein Gott. Die Neider Daniels tun so, als wäre der König ein Gott – freilich ein Gott, den sie sich nach ihrem Willen modellieren wollen.

Der Plan geht auf. Daniel wird den Löwen vorgeworfen. Der König aber ließ dies äußerst ungern geschehen. Er war in seinen eigenen Worten gefangen, in seinem unumstößlichen Gesetz – eben sprichwörtlich ein Gesetz der Meder und Perser. Bei dem späteren Darius III. soll es vorgekommen sein, daß er ein Todesurteil nicht zurücknehmen konnte, obwohl es sich herausgestellt hatte, daß der Angeklagte unschuldig war.[1] Es ist eben niemals gut, wenn ein Mensch ein unumstößliches Gesetz erläßt. Denn es gibt nur ein ewiges Wort – das ist das Wort Gottes. Ein Mensch mag mit geistgeschenkter Gewißheit an seinen Glaubenssätzen festhalten, und das ist gut, wie das Danielbuch zeigt. Aber es sind die Glaubenssätze, die die Heilige Schrift vorgegeben hat, nicht menschliche Sätze. Sonst würden sie ja keine Gewißheit, keinen Halt schenken können!

Auch wir, wenn wir hoffen, daß das Grundgesetz uns schützt, so müssen wir uns im Klaren sein: Es gibt zwar den sogenannten Ewigkeitsparagraphen im Grundgesetz (Art. 79 Abs. 3, bezogen auf Art. 1 und 20 und die bundesstaatliche Gliederung Deutschlands). Es sind jedoch alles nur menschliche Satzungen, die eine Zeitlang helfen können und sollen, doch wenn es Gott gefällt, zu unserem Gericht einmal eine autoritäre Regierung einzusetzen, kann sich alles schnell ändern. In den letzten Jahren haben wir gesehen, wie fragil unser gesamtes System ist.

Ohnehin enthält das Grundgesetz den Artikel 146:

Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

Daß Daniel den Löwen vorgeworfen wird, ist übrigens ein Vorspiel zum folgenden Traum Daniels in Kapitel 7. Dort werden die Weltreiche in Gestalt gefräßiger Tiere dargestellt, und das erste Tier ist ein Löwe. Im letzten Aufbruch habe ich darüber einiges geschrieben.

So bahnt sich im Danielbuch ein Christuszeugnis an, das für die bedrängte Gemeinde äußerst trostvoll und ermutigend ist. Daniel-Geschichte (Kap. 1–6) und Daniel-Gesichte (Kap. 7–12) enthalten ein reichhaltiges Zeugnis von der Bewahrung des einzelnen Gläubigen wie von der Bewahrung der Gemeinde, ja der Erhöhung der Gemeinde zur Mitregierung mit Christus, der nach Kap. 7 mit den Wolken des Himmels kommt und den Antichristen überwindet.

Also nicht nur die Prophetie des Daniel, sondern auch sein Lebenszeugnis verbindet ihn mit unserem Herrn Jesus Christus; wir sehen es auch in Kapitel 6. Ich greife ein paar der Gemeinsamkeiten heraus:

  1. Beide beteten regelmäßig (Dan 6,11; Lk 5,16). Bei beiden heißt es: Sie vertrauten ihrem Gott (Dan 6,12–14; Mt 27,43).
  2. Bei beiden versuchten neidische Ankläger, sie in die Falle zu locken.
  3. Pilatus wußte, daß die Juden Jesus aus Neid überliefert hatten, und fand keine Schuld an Jesus. Der König Darius wußte offenbar auch, daß Daniels Gegner Neider waren, und wußte um Daniels Rechtschaffenheit, er wollte Daniel retten, aber er gab dann nach. Auch von Pilatus heißt es: Er „war ihnen zu willen“.
  4. Ein Engel half Daniel in der Grube; ein Engel vom Himmel kam und stärkte Jesus (Lk 22,43).
  5. Ein Fels wird über die Löwengrube geschoben oder gerollt.
  6. Der Fels wird in beiden Fällen von der Obrigkeit versiegelt (Dan 6,18; Mt 27,66). Niemand sollte sich unterstehen, zu dem Totgeglaubten hineinzugelangen und dort irgendetwas zu manipulieren. Darius scheint den Anklägern nicht zu trauen, ebensowenig wie die römischen und jüdischen Obrigkeiten den Jüngern nicht trauen.
  7. Darius hat Gewissensbisse und verzichtet für die Nacht auf königliche Annehmlichkeiten – vielleicht steht dies in Parallele zu Pilatus Frau, die ihm mitteilte: „Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten, denn ich habe heute viel erlitten im Traum um seinetwillen“ (Mt 27,19) – also auch in der Nacht!
  8. Früh am Morgen eilt Darius zur Löwengrube wie die Frauen zum Grab Jesu.
  9. Die Totgeglaubten kommen lebendig wieder heraus: Daniel, der dem lebendigen Gott diente, wie der König sagt, und Jesus, der tatsächlich tot war, aber der in sich das Leben hat. „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ (Lk 24,5).
  10. Die Rettung gibt beiden Anlaß zu einem um so kräftigeren Zeugnis. Was bei Jesus der Missionsauftrag ist, so ist das Dekret des Darius ein Vorschattung davon.
    Hören wir noch das Dekret des Darius, V. 26–28:

26 Da ließ der König Darius allen Völkern und Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen auf der ganzen Erde schreiben: Viel Friede zuvor! 27 Das ist mein Befehl, daß man überall in meinem ganzen Königreich den Gott Daniels fürchten und scheuen soll. Denn er ist ein lebendiger Gott, der ewig bleibt, und sein Reich ist unvergänglich, und seine Herrschaft hat kein Ende. 28 Er ist ein Retter und Nothelfer, und er tut Zeichen und Wunder im Himmel und auf Erden. Der hat Daniel von den Löwen errettet.

Im Grunde führt dies über Daniel 7 hin zu Jesus Christus. Nach Daniel 7 besiegt der Menschensohn die gefräßigen Weltreiche und beteiligt die Seinen an seiner ewigen Herrschaft.

Nach Lukas 24 bezeugen die Jünger einander: „Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen“ (Lk 24,34). Dieser Jesus zeigt sich dann allen Jüngern als der Lebendige und sendet sie dann hinaus zu allen Völkern, um ihn, den Gekreuzigten, als den Auferstandenen zu verkündigen.

So deutet die Rettung Daniels vom Tod auf die ewige Erlösung, gewonnen durch das Leiden und den wirklichen Tod und die leibliche Auferstehung Jesu. Hebräer 11,33 erinnert daran, daß im Alten Bunde Heilige waren, die durch den Glauben den Rachen von Löwen gestopft haben, und denkt sicher auch an Daniel.

Halten wir fest:

Daniel fand seine Freiheit in der Gebundenheit in Gott. Er hatte nicht die Freiheit, sein Gebet für 30 Tage einzustellen, auch nicht für einen einzigen Tag, ja nicht einmal für eine Stunde. Die Gebundenheit in Gott allein gibt Freiheit von Menschen und für Menschen.

Seine Botschaft ab Kap. 7 ist durch seine Bereitschaft, sein Leben für die Wahrheit und den Bund Gottes zu geben, von vornherein mit seinem Lebenszeugnis besiegelt, glaubwürdig, und in dieser Übereinstimmung von Leben und Lehre öffnen sich zahlreiche Gemeinsamkeiten mit Jesus Christus.

Sie wird es auch bei uns sein: Sind wir in Gott so gebunden, daß wir frei von und für die Nächsten sind? Sind auch wir tapfer und bereit zum Martyrium? Dann wird unser Zeugnis glaubwürdig sein. Letztlich jedoch wird keine Anstrengung unsererseits Menschen überzeugen können. Der Same des Glaubens bei anderen ist nicht unser Leben, sondern immer das Wort Gottes selbst.

 

[1] Berichtet von Diodorus Siculus, zwischen 60 und 30 v.Chr.

 

Pastor Dr. Stefan Felber, 10.6.2023, Mitglieder- und Freundestreffen des Gemeindehilfsbundes, Glaubenshalle des Geistlichen Rüstzentrums Krelingen

 

Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag Artikel empfehlen Artikel empfehlen

Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 10. Juni 2023 um 22:15 und abgelegt unter Allgemein, Gemeinde, Predigten / Andachten.