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Pfarrer Hermann Traub überraschend in die Ewigkeit abgerufen

Montag 4. November 2013 von Administrator


Nachruf auf den am 2. November verstorbenen Vorsitzenden der Christus-Bewegung Baden

imagesKRAICHTAL. Der Vorsitzende der „Christus-Bewegung Baden“, Pfarrer i.R. Hermann Traub (Kraichtal) wurde am Samstag, 2. November, mitten aus seinem Dienst für seinen Herrn in die Ewigkeit abgerufen. Sein Heimgang kam für uns alle überraschend und stellte uns den Ernst der Jahreslosung 2013 (Wir haben hier keine bleibende Stadt, Hebräer 13, 14) vor Augen. Hermann Traub (69) wurde während einer Rüstzeit für Kirchenälteste in Bad Herrenalb morgens tot in seinem Zimmer gefunden, nachdem er nicht zur Bibelarbeit erschienen war. Im kommenden Februar hätte unser engagierter Vorsitzender sein 70. Lebensjahr vollenden können.

Hermann Traub war seit 2006 ehrenamtlicher Vorsitzender der „Christus-Bewegung Baden“ (damals noch mit dem Titel „Evangelische Vereinigung für Bibel und Bekenntnis in Baden“). Von 1981 bis 1993 amtierte der Theologe als Generalsekretär des CVJM-Baden. Danach war er Leiter des CVJM-Ostwerks (Berlin) und Mitgründer des dortigen CVJM-Missio-Centers. Von 2001 bis 2007 wirkte der missionarisch engagierte Wahl-Badener als Gemeindepfarrer in Singen bei Pforzheim. Bekannt war der aus der Nähe von Heilbronn stammende Traub auch als Buchautor, Evangelist und Referent bei Freizeiten und Schiffsreisen tätig. Ab 2007 organisierte er die Urlauberseelsorge in der christlichen Ferienanlage „Residence Pinea“ auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika. Traub hinterlässt seine Frau Silke, bekannt als Referentin bei vielen Frühstückstreffen für Frauen, und eine erwachsene Adoptivtochter, die verheiratet ist. Ihnen gilt unsere herzliche Anteilnahme.

Der Generalsekretär der Deutschen Ev. Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), schrieb im sozialen Netzwerk Facebook, mit Traub sei ein „wichtiger Leiter der evangelikalen und missionarischen Bewegung“ in die Ewigkeit abberufen worden. Das Vertrauen in das Wort Gottes sei ihm wichtig gewesen: „Und er hat es uns und vielen anderen weitergegeben.“ Unsere Fürbitte gilt besonders seiner Ehefrau Silke Traub und der Tochter.

Hermann Traub, ehrenamtlich in vielen Ämtern und Aufgaben im Reich Gottes tätig, war ein leidenschaftlicher Kämpfer für das biblische Evangelium. Er lebte einen sehr aktiven Ruhestand. Sonntags stand er als gern gehörter Prediger auf badischen Kirchenkanzeln, nachmittags und abends legte er meist noch in den Häusern des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes die Bibel aus. Viele Predigten und Meditationen finden sich im CBB-Internet. Jede Woche veröffentlichte der vielseitig begabte Theologe auch einen bebilderten geistlichen Impuls für Pfarrer zur Veröffentlichung in den Gemeinden. Er schrieb Texte für Andachtsbücher und zur täglichen Bibellese, zahlreiche zur verbindlichen Nachfolge motivierende Taschenbücher (etwa das Buch: MutChristen – Für einen Neuanfang in Kirche und Gemeinde)  hielt Lesungen bei missionarischen Abenden mit Musik und Bildpräsentationen – und vieles mehr.

Die Christus-Bewegung Baden verliert mit Hermann Traub ihren starken Motor. Seine Liebe zur Landeskirche zeigte sich im Ringen mit der Amtskirche um die klare Ausrichtung an der Bibel und den reformatorischen Bekenntnissen. Dass die Volkskirche zur missionarischen Kirche wird und sich nicht in Nebensächlichkeiten verliert, war ihm ein wichtiges Anliegen. Dafür setzte er sich mit Leib und Seele ein. Zu Fehlentwicklungen konnte er nicht schweigen und erhob unerschrocken seine Stimme für die biblische Wahrheit – ohne Rücksicht auf persönliche Nachteile und Schwierigkeiten.

Traub gehörte zum Pfarrerinnen- und Pfarrer-Gebetsbund (PGB) in Baden, war Mitglied im Trägerkreis des Evangeliums-Rundfunks (ERF Medien) sowie in der Redaktion und im Trägerkreis der badischen Zeitschrift „hoffen + handeln“. Neben der Landeskirche war der CVJM und der kirchliche Pietismus seine geistliche Heimat. Hier hatte er viele persönliche Freunde, etwa CVJM-Generalsekretär Roland Werner oder Pfarrer Ulrich Parzany, die er von Auftritten bei Kirchentagen und Christustagen, beim Christival und von der Aktion „ProChrist“ her kannte. In Baden gab er den Anstoß zum Kauf eines durch Brand beschädigten „Schlosses“ (alter Pfleghof des Klosters Maulbronn, Besitz der Stadt Kraichtal) in Kraichtal (Stadtteil Unteröwisheim) bei Bruchsal, das zum badischen CVJM-Zentrum (Lebenshaus „Schloss Unteröwisheim“) ausgebaut wurde. Ferner entwickelte er ein missionarisches Netzwerk.

Pfarrer Traub forderte seine Kirche immer wieder dazu auf, sich auf den biblischen Grundauftrag zu konzentrieren: Predigt, Evangelisation und Aufbau geistlicher Gemeinschaft. Im Juni dieses Jahres initiierte er mit 34 Pfarrerkollegen eine sogenannte „Unteröwisheimer Erklärung“, die zu einer grundlegenden geistliche Erneuerung der badischen Landeskirche aufrief. Die Kirchenleitung habe sich „gründlich von allen Positionen entfernt“, die dem Pietismus wichtig seien, wozu insbesondere das uneingeschränkte Vertrauen in das Wort Gottes gehöre. Unerwartet starkes Echo bekam auch sein Aufruf, den an Jesus glaubenden (messianischen) Juden die Türen in der Kirche zu öffnen.

Die Losung im Losungsbuch der Herrnhuter Brüdergemeinde am Sterbetag (2. November 2013) lautete: „Es ist nicht eins dahingefallen von allen seinen guten Worten, die er geredet hat durch seinen Knecht Mose“ (1. Könige 8, 56). Dieses Vertrauen in Gottes Wort war ihm wichtig Und er hat es vielen anderen weitergegeben. Im neutestamentlichen Wort heißt es: „Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe“ (Lukas 1, 78). Welch ein Trost für alle, die als Christen in Trauer sind. Das Liedwort am Sterbetag: „Dein Wort, Herr, nicht vergehet, es bleibet ewiglich, soweit der Himmel gehet, der stets beweget sich; dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit / gleichwie der Grund der Erden, durch deine Hand bereit“ (EG 295,4 / Cornelius Becker).

Wir befehlen unseren Bruder in die Hände des auferstandenen Herrn Jesus Christus, an der er geglaubt hat und den er nun schauen darf in Herrlichkeit. Die Trauerfeier für Hermann Traub findet am Samstag, 9. November, um 14 Uhr in der großen St.-Martins-Kirche Gochsheim in Kraichtal statt (www.ekibago.de), wo Pfarrer Traub einmal einige Monate als Vakanzvertreter gewirkt und oft gepredigt hat. Die Ansprache hält der vormalige ProChrist-Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel).

Martin Kugele, 3. November 2013

Beim Christustag 2013 auf dem Schönblick schloss Hermann Traub seine Predigt mit folgenden Worten:

Die Zeit ist kurz / kostbar / wertvoll / einmalig /
ich will mich nicht / von Zweitrangigem / überfluten lassen /
Jesus schenkt mir / Ewigkeit

Die Welt vergeht / Tränen vergehen / Freude und Lust vergehen /
Besitz vergeht / ich will mich nicht / von Emotionen / bestimmen lassen
Jesus schenkt mir / Ewigkeit

Jesus bleibt / der Zeitgeist vergeht / die Wichtigtuer gehen /
Unbiblisches verfällt / ich will mich nicht / von falscher Toleranz /
leiten lassen / Jesus allein führt mich / in die Ewigkeit.

Hermann Traub


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Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 4. November 2013 um 11:03 und abgelegt unter Gemeinde, Kirche.