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Religionsfreiheit und Christenverfolgung

Donnerstag 18. April 2013 von Prof. Dr. Thomas Schirrmacher


Prof. Dr. Thomas Schirrmacher

KĂŒrzlich titelte der Spiegel anlĂ€sslich des Grußwortes der Bundeskanzlerin auf der Herbst-Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Timmendorfer Strand: „Merkel beim Kirchenparlament: ‚Das Christentum ist die am meisten verfolgte Religion‘“. Viele Zeitungen und Kommentare waren empört. Und diese Empörung ĂŒber Merkels Satz schien bei Etlichen grĂ¶ĂŸer zu sein, als ĂŒber Christenverfolgung selbst. Ich hĂ€tte doch wenigstens Aussagen in den Medien erwartet wie: „Ja, Christenverfolgung ist weltweit stark verbreitet, es sterben viel zu viele Christen, aber man sollte doch auch …“ – So jedoch bekommt man den Eindruck, dass die Reaktion anders gewesen wĂ€re, wenn sie eine andere Religion als das Christentum erwĂ€hnt hĂ€tte.

Ich kann vor allem die Argumentation nicht nachvollziehen, die oft zu hören war, dass eine solche Aussage nicht zulĂ€ssig sei, da sie andere Religionen herabsetze oder sage, deren Verfolgung sei weniger schlimm. Wir sagen stĂ€ndig, dass Frauen hĂ€ufiger als MĂ€nner misshandelt werden. Damit heißen wir doch die Misshandlung von MĂ€nnern nicht gut! Wer feststellt, dass jĂŒdische GrĂ€ber ĂŒberdurchschnittlich hĂ€ufig geschĂ€ndet werden, hĂ€lt doch anderweitige GrabschĂ€ndung nicht fĂŒr gut oder weniger schlimm. Und Rankings gibt es beispielsweise fĂŒr Demokratie, Pressefreiheit, oder fĂŒr Korruption, Rasssismus, Frauenfeindlichkeit und deren Opfer, warum nicht fĂŒr Religionsfreiheit und deren Opfer? In meinem Buch „Rassismus“ belege ich, dass die weltweit verbreitesten Arten des Rassismus die gegen Juden, Sinti und Roma und gegen DunkelhĂ€utige sind. Damit setze ich doch andere Opfer nicht herab. „Jeder Verfolgte leide – egal, welcher Religion er angehört“, sagte der Chef von „Human Rights Watch“ (HRW), Wenzel Michalski. Und in der WELT hieß es jĂŒngst, die Bundesregierung solle sich fĂŒr den Schutz aller bedrohten Minderheiten einsetzen. Aber genau das tut diese Bundesregierung mehr als fast alle anderen Regierungen der Welt! Bei der letzten Bundestagsdebatte saß ich auf der EhrentribĂŒne zwischen dankbaren Bahai, Aleviten, Sufis.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in ihrem Synodalgrußwort zu Recht die weltweite Lage der Religionsfreiheit allgemein als sehr negativ bezeichnet und auch deutlich gesagt, dass die Religionsfreiheit „als elementares Menschenrecht“ weltweit und in Deutschland zu schĂŒtzen sei. Wer immer der Kanzlerin unterstellte, sie wolle nur Christen schĂŒtzen, hat nicht zugehört, weder vor der Synode, noch sonst, wenn die Kanzlerin zu diesem Thema spricht.

Keiner sagte ĂŒbrigens, soweit ich das ĂŒbersehen kann, ihre Aussage sei generell falsch. Einige sagten – und das kĂ€me der Wahrheit schon nĂ€her – wir hĂ€tten dafĂŒr noch nicht genug Daten, mĂŒssten den vorhandenen Zahlen gegenĂŒber zurĂŒckhaltender sein oder man mĂŒsse hier und dort noch mehr differenzieren. DarĂŒber kann und muss man gewiss streiten: Ich selbst habe mit wissenschaftlichen Argumenten beispielsweise gerade die oft genannte Zahl von weltweit 100.000 christlichen MĂ€rtyrern widerlegt: Diese Zahl ist vermutlich fĂŒnf bis zehnmal zu hoch. Wer jedoch die Aussage der Bundeskanzlerin als solche anzweifelt, sollte sich lieber nicht mit ihrem kurzen Statement auseinander setzen, sondern mit den Fachleuten und Untersuchungen, auf die die Bundeskanzlerin damit zurĂŒck greift.

Da wĂ€re etwa die neue umfangreiche Studie „Christianophobia“ (Oxford 2012) von Rupert Shortt, der die Aussage der Bundeskanzlerin wörtlich enthĂ€lt. Da wĂ€re der Bericht des PEW Forums on Religion & Public Life vom August 2011 („Rising Restrictions on Religion“), nach dem keine Religion in mehr LĂ€ndern UnterdrĂŒckung erlebte, als die Christen, nĂ€mlich in 130 LĂ€ndern. Da wĂ€ren Veröffentlichungen des Internationalen Instituts fĂŒr Religionsfreiheit, das ich leite, das zwar evangelisch orientiert ist, in dessen akkreditierter Fachzeitschrift ‚International Journal of Religious Freedom’ aber Vertreter aller Religionen wie auch nichtreligiöse Forscher veröffentlichen.

Ich selbst bin wohl auch nicht ganz unschuldig, da ich 2010 in meinem Hauptvortrag auf der 47. EAK-Bundestagung „Verfolgung und Diskriminierung von Christen im 21. Jahrhundert“ im Jahre 2010 (s. „Evangelische Verantwortung“ 11+12/2010, S. 5–10), vor dem die Bundeskanzlerin ein eindeutiges Bekenntnis zur Religionsfreiheit und gegen Christenverfolgung ablegte, Ă€hnliche Aussagen gemacht habe, zu denen ich weiter stehe, zumal die Daten, die die zunehmend Forschung zur Lage der Religionsfreiheit in den letzten drei Jahren hervorgebracht haben, mich darin bestĂ€rken. Deswegen möchte ich das Wesentliche kurz skizzieren.

Das Christentum auf der Sonnen- und Schattenseite der Religionsfreiheit

Das Christentum genießt die Sonnenseite der Religionsfreiheit stĂ€rker als die anderen großen Weltreligionen, aber auch seine Schattenseite stĂ€rker. Keine andere große Religionsgemeinschaft hat einen so hohen Prozentsatz an Mitgliedern, die unbehelligt ihre Religionsfreiheit leben können. Das hat natĂŒrlich damit zu tun, dass fast alle ehemals „christlichen“ Staaten, also Staaten mit einer christlichen Bevölkerungsmehrheit, heute Religionsfreiheit gewĂ€hren und ĂŒberwiegend funktionierende Demokratien sind. Eine gewisse Ausnahme von der Regel bieten einige orthodoxe LĂ€nder, die sich noch im Zwischenfeld zwischen Demokratie und autokratischen Staaten befinden und deswegen Religionsfreiheit teilweise beschrĂ€nken, wenn dort auch niemand fĂŒr seinen Glauben stirbt.

Andererseits hat keine andere große Religionsgemeinschaft einen so hohen Prozentsatz an Angehörigen aufzuweisen, die von stĂ€ndigen Schikanen bis hin zur Bedrohung an Leib und Leben betroffen sind. Und auch unter den kleineren Religionen gibt es nur wenige mit vergleichbaren ProzentsĂ€tzen, wie etwa die Bahai, die dies wesentlich ihrer GrĂŒndung im Iran und ihrer starken Verbreitung in der islamischen Welt zu verdanken haben, oder den Zeugen Jehovas, deren Kriegsdienstverweigerung sie vielerorts ins GefĂ€ngnis fĂŒhrt.

Die in Washington angesiedelte PEW-Foundation hat in bisher drei Studien 2009, 2011 und 2012 alle vorhandenen internationalen Erhebungen zur Religionsfreiheit zusammengefĂŒhrt und ist dabei zu einem Ă€hnlichen Ergebnis gekommen, wie 2008 das ebenfalls in Washington ansĂ€ssige ‚Center for Religious Freedom‘ des Hudson Instituts oder unser Internationales Institut fĂŒr Religionsfreiheit: In 64 LĂ€ndern der Erde, also einem Drittel, gibt es keine oder nur eine sehr eingeschrĂ€nkte Religionsfreiheit. Leider machen diese 64 LĂ€nder aber zwei Drittel, genauer 70 % der Weltbevölkerung aus. An bewaffneten Konflikten mit mehr als 1.000 Toten, in denen die Religionszugehörigkeit eine zentrale Rolle spielt, waren 24 LĂ€nder beteiligt, aus denen 18 Mio. der FlĂŒchtlinge weltweit hervorgingen.

Schauen wir uns die 64 LĂ€nder einmal nĂ€her an in Bezug auf die beiden grĂ¶ĂŸten Weltreligionen: Eine grĂ¶ĂŸere Zahl an Muslimen, die in einem nichtmuslimischen Land mit eingeschrĂ€nkter Religionsfreiheit leben, gibt es nur in Indien. Umgekehrt: Eine grĂ¶ĂŸere Zahl von Christen, die in einem Land mit einer eingeschrĂ€nkten Religionsfreiheit leben, dass eine christliche Bevölkerungsmehrheit hat, gibt es nur in Russland. Wenn wir einmal im Moment Indien und Russland außen vor lassen, wird der Unterschied zwischen der Lage der Christen und der Muslime schnell deutlich: Die ĂŒbrigen 700 Mio. Muslime, die in LĂ€ndern mit eingeschrĂ€nkter oder ohne Religionsfreiheit leben, leben in islamischen LĂ€ndern.

Dagegen leben die ĂŒbrigen 200 Mio. Christen, die in LĂ€ndern mit eingeschrĂ€nkter oder ohne Religionsfreiheit leben, als Minderheiten in nichtchristlichen LĂ€ndern, verteilt ĂŒberwiegend auf kommunistische LĂ€nder und auf islamische LĂ€nder (und eben auch auf Indien). Das heißt, dass eigentlich Muslime viel weniger Religionsfreiheit genießen als Christen, da sie aber in muslimischen LĂ€ndern leben, merken sie dies nur in den seltenen FĂ€llen, wenn sie aus ihrer Religion ausbrechen wollen, etwa wenn sie Atheisten oder Christen werden wollen, oder wenn sie staatlicherseits nicht geduldeten Richtungen oder Abspaltungen zugehören, so wie jĂŒngst Schiiten in Pakistan ermordet wurden.

Christenverfolgung ohne Parallele

Inwiefern berechtigt uns nun aber die HĂ€ufigkeit und MassivitĂ€t der Christenverfolgung weltweit, sie speziell in den Blick zu nehmen? Stimmt es, dass die Verfolgung von christlichen Minderheiten weltweit solche Ausmaße angenommen hat, dass sie sich rein zahlenmĂ€ĂŸig aufdrĂ€ngt, wenn es um Religionsfreiheit geht?

Sicher ist es dabei schwer, die ganze Welt ĂŒber einen Kamm zu scheren oder zu definieren, ab wann man eigentlich verfolgt oder diskriminiert ist. Schon, wenn man nur die berechtigte Sorge hat, die eigene Kirche könnte wĂ€hrend eines Gottesdienstes angesteckt werden, oder nur, wenn sie wirklich angesteckt wird? Ist man nur verfolgt, wenn die Religion der einzige Grund fĂŒr Schikanen ist, oder auch, wenn sie nur ein Element unter vielen darstellt?

Die Gewalt gegen Christen reicht vom Mord an Nonnen in Indien ĂŒber das Abfackeln von Kirchen in Indonesien und dem VerprĂŒgeln von Priestern in Ägypten ĂŒber die Folter eines widerspenstigen Pfarrers in Vietnam bis hin zur Verstoßung von Kindern aus ihrer Familie in der TĂŒrkei oder Sri Lanka, wenn sie christliche Gottesdienste besuchen. Der hinduistische Fundamentalismus richtet sich auch gegen Muslime. Aber zu den 50.000 betroffenen Christen aus dem indischen Bundesstaat Orissa (die in den Jahren 2008/2009 aus ihren HĂ€usern vertrieben wurden, wobei etwa 500 Menschen starben, und die immer noch in Zelten leben), gibt es weltweit kaum eine Parallele.

Zu den 100.000 mit Waffengewalt auf den indonesischen Molluken-Inseln vertriebenen Christen in den Jahren 2000/2001, bei denen es mehrere tausend Tote gab, gibt es derzeit ebenfalls keine Parallele. Im Sudan und Nigeria starben ebenfalls sehr viele Christen – so kompliziert im Einzelnen auch die Lage in diesen LĂ€ndern an der Scheidegrenze zwischen Islam und Christentum in Afrika sein mag.

Die Vertreibung von Hunderttausenden Christen aus dem Irak in den Jahren 2007 bis 2009 ist derzeit ohne Parallele in der Religionswelt. Dies findet nun leider aktuell vor allem in Syrien eine Fortsetzung. Denn diese Vertreibung ist nur ein Baustein einer grĂ¶ĂŸeren Entwicklung: Vor unseren Augen nimmt der Anteil der alteingesessenen orientalischen und katholischen Kirchen in den islamischen KernlĂ€ndern dramatisch ab. Jedes Mal, wenn ich den Ökumenischen Patriarchen der Orthodoxen Kirche in Istanbul treffe, nennt er mir eine kleinere Zahl der Angehörigen seiner Kirche in der TĂŒrkei, wo einst Millionen von Christen lebten. Der syrisch-orthodoxe Patriarch berichtete mir kĂŒrzlich Erschreckendes ĂŒber Syrien, ja sogar ĂŒber den Libanon. Selbst in Ägypten, dem einzigen islamischen Kernland, in dem sich eine orientalische Kirche in MillionenstĂ€rke gehalten hat, lĂ€sst die jĂŒngste Entwicklung befĂŒrchten, dass die Zeit des jahrhundertelangen Burgfriedens vorbei ist. In Syrien leiden Christen ungeheuer und ihre Zukunft sieht dĂŒster aus, egal welche Partei gewinnt.

Des Weiteren bekommen wir praktisch tĂ€glich Meldungen von Kirchen, die angesteckt oder zerbombt werden, wobei Christen sterben, selten aus LĂ€ndern wie Nepal, Sri Lanka oder Indien, schon hĂ€ufiger aus Pakistan und Indonesien, stĂ€ndig aber aus Ägypten, Irak, Syrien oder Nigeria. Und ganz hĂ€ufig liegt die Zahl der Todesopfer ĂŒber 20, bisweilen ĂŒber 50. Immer hĂ€ufiger schaffen es solche Meldungen auch in die deutschen Medien. Etwas Vergleichbares ist mir fĂŒr andere Religionen nicht bekannt. Bestenfalls können hier die Todesopfer innerislamischer Konflikte genannt werden.

Wer diese dramatischen Ereignisse im 21. Jahrhundert durch geschichtliche Ereignisse ĂŒberbieten will, muss schon auf die Verfolgung der Juden im Dritten Reich oder die blutigen Unruhen zwischen Hindus und Muslimen wĂ€hrend der GrĂŒndung Indiens und Pakistans zurĂŒckgehen oder – wieder im Rahmen der Christenverfolgung – auf die Massenmorde durch Stalin oder Mao.

Lassen Sie mich ein weiteres Beispiel wĂ€hlen. In vielen LĂ€ndern ist es gefĂ€hrlich, den Islam zu verlassen, gleich ob in Richtung Atheismus, Bahai oder als Sekten angesehene islamische Richtungen. Nur geschieht eine solche Absetzung mit Abstand am hĂ€ufigsten in Richtung der anderen großen Weltreligion, dem Christentum. Der Spiegel schreibt: „Seit der Einfluss von Fundamentalisten in der islamischen Welt zunimmt, verschĂ€rft sich der Druck auf die christlichen Minderheiten. Die EKD hĂ€lt Christen fĂŒr die weltweit am hĂ€ufigsten verfolgte Glaubensgemeinschaft. (…) „Noch mehr bedroht als traditionelle Christen sind jedoch Muslime, die zum Christentum konvertieren. Apostasie, der Abfall vom Islam, kann nach islamischem Recht mit dem Tod bestraft werden – und in Iran und im Jemen, in Afghanistan, in Somalia, Mauretanien, Pakistan, Katar und Saudi-Arabien gilt dafĂŒr noch immer die Todesstrafe. (…) So verteidigte der Religionsminister die in Ägypten nicht existierende Todesstrafe fĂŒr Konvertiten – weil der Abfall vom Islam einem Hochverrat gleichkomme.“2

Vier negative Entwicklungen

Im Folgenden seien vier negative Entwicklungen genannt, die die Religionsfreiheit und insbesondere auch die Freiheit der Christen derzeit zunehmend beschrÀnken.

1. Fundamentalismus

Auf Platz Nummer 1 findet sich unbestritten der Fundamentalismus, insbesondere gewalttĂ€tige fundamentalistische Bewegungen im Islam, im Hinduismus (vor allem in Indien) und im Buddhismus (vor allem in Sri Lanka). Der Fundamentalismusbegriff meint heute nicht lĂ€nger eine bestimmte „konservative“ Sicht der Heiligen Schrift und auch nicht das, was in manchen Medien verbreitet wird. Der heute gĂ€ngige religionssoziologische „Fundamentalismus“-Begriff meint nicht, einen Wahrheitsanspruch zu haben. Dann gĂ€be es auf dieser Welt fast nur Fundamentalisten und die tolerantesten Menschen wĂ€ren diejenigen ohne Religion und Wahrheitsanspruch (die RealitĂ€t entkrĂ€ftet dieses Argument). Fundamentalismus meint heute vielmehr, einen „Wahrheitsanspruch mit Gewalt durchsetzen“ zu wollen und ist besonders ab 1979 geprĂ€gt worden, als Ayatollah Chomeini im Iran seinen Wahrheitsanspruch allen Menschen aufzwang und bis heute aufzwingen möchte.

Ein Mensch, der etwas fĂŒr absolut richtig oder falsch hĂ€lt, wird dadurch nicht gefĂ€hrlich. Ein Problem wird er fĂŒr die Gesellschaft erst, wenn er daraus ableitet, dass er andere zwingen darf, dasselbe zu glauben, dasselbe zu tun, und dass die ganze Gesellschaft so zu funktionieren hat, wie er es fĂŒr richtig hĂ€lt. Und es ist diese Art des Fundamentalismus, die in verschiedenen Weltreligionen aufgetreten ist, die fĂŒr die ganz große Zahl der christlichen MĂ€rtyrer und fĂŒr die Opfer anderer Religionen verantwortlich ist.

Die HaupttĂ€ter sind vorwiegend nicht Regierungen oder Bevölkerungen, sondern vor allem gewalttĂ€tige, fundamentalistische Bewegungen, die in den meisten FĂ€llen die Regierungen ihrer HerkunftslĂ€nder bekriegen – der Iran und Sri Lanka sind hier ebenso eine Ausnahme wie von Saudi Arabien oder Pakistan geduldete oder gar unterstĂŒtzte islamistische Bewegungen in anderen LĂ€ndern.

Der Fundamentalismus hat neben seinem unmittelbaren Einfluss eine weitere verheerende Entwicklung in Gang gesetzt, weil er gerade in bevölkerungsreichen LĂ€ndern wie Indien, Indonesien oder Nigeria, in denen die großen Weltreligionen frĂŒher halbwegs friedlich zusammengelebt haben, Unruhe stiftet und Gewalt anheizt. Wenn dann staatliche Akteure nicht kompromisslos dagegen vorgehen, wie es im Falle des Hinduismus in Indien oder im Fall des Islam in Indonesien oft der Fall war, kann eine Minderheit einer Religion – meist bewegt sich die AnhĂ€ngerschaft zwischen 1 und 5 % – ganze LĂ€nder destabilisieren und das friedliche VerhĂ€ltnis von vielen Millionen Menschen mit Spannung aufladen.

2. Nationalismus

Durch die Globalisierung und die Verschiebung von Menschenmassen weltweit gibt es immer mehr LĂ€nder, bei denen es ganz schwierig wird, einen Nationalismus an einer gemeinsamen Abstammung, an einer gemeinsamen Geschichte, an einer gemeinsamen Sprache oder Ähnlichem festzumachen. Es gibt immer mehr LĂ€nder oder Parteien, die, um den Nationalismus zu retten oder die Bevölkerung hinter sich zu scharen, zur Karte „Religion“ greifen. Ein TĂŒrke ist Muslim, ein Einwohner Sri Lankas ist Buddhist, ein Inder ist Hindu und neuerdings ist ein Ungar am besten Christ.

Nationalismus ist nicht die fundamentalistische Variante, die direkt Gewalt befĂŒrwortet. Aber der Nationalismus nimmt dennoch weltweit zu und die Zugehörigkeit zu einem Land wird heute wieder stĂ€rker nach der Mehrheitsreligion bestimmt. Der religiöse Nationalismus ist auch in der „Arabellion“ in den arabischen LĂ€ndern die ganz große Gefahr. Die diversen arabischen Gesellschaften eint eigentlich nichts mehr, sie sind völlig zerrissen. Da bleibt der Ruf nicht ungehört: „Nur unter der religiösen Flagge ist eine Zukunft des Landes möglich.“ Damit werden aber alle religiösen Minderheiten und Nichtmuslime ausgegrenzt oder zu BĂŒrgern zweiter Klasse.

3. Die Vertreibung der alteingesessenen Christen aus den islamischen KernlÀndern

Die dritte große Entwicklung ist die Vertreibung der alteingesessenen Christen und christlichen Kirchen aus den KernlĂ€ndern der islamischen Welt. Die islamische Welt ist – von SĂŒdostasien abgesehen – inzwischen fast völlig ohne Judentum; wenn die Entwicklung der letzten Jahre so weiter geht, ist sie vielleicht bald – bis auf SĂŒdostasien – christenfrei.

Beispiel TĂŒrkei: In den letzten Jahren sind insgesamt nur wenige Christen wegen ihres Christseins umgebracht worden. Die angestammten christlichen Kirchen – beispielsweise griechisch-orthodoxe Gemeinden – sterben durch den Wegzug der JĂŒngeren und Gebildeten langsam aus. Junge Familien haben sich aufgrund der alltĂ€glichen Diskriminierung lĂ€ngst in den Westen aufgemacht. Das ist auf die islamischen KernlĂ€nder hochgerechnet eine ganz dramatische Entwicklung: Mit dieser Art der Christenheit, die oft verbunden ist mit einer uralten Sprache (darunter auch die Sprache Jesu) und uraltes Kulturgut bewahrt, gehen nicht nur Kirchen, sondern alte Kulturen unter. Was die Kopten weiter vererben, ist ĂŒberwiegend Ă€gyptische Kultur aus der Zeit, bevor der Islam Ägypten eroberte. Die Kopten vererben die christliche Kultur vor der Zeit des Islam und der Arabisierung und darin eingeschlossen Elemente der vorchristlichen Ă€gyptischen Kultur.

Das gilt ganz Ă€hnlich auch fĂŒr andere religiöse Minderheiten in der islamischen Welt, einschließlich islamischer Minderheiten, z. B. die ĂŒberwiegend tĂŒrkischen Aleviten. Sie machen schĂ€tzungsweise 13 % der Bevölkerung aus, sind aber in der TĂŒrkei nicht geduldet, wurden frĂŒher schwer verfolgt und werden heute stark diskriminiert. Deutschland ist ihr Flucht- und Ankunftsland Nummer 1. Hier integrieren sie sich ĂŒberwiegend gut, da sie die Scharia nicht einhalten und immer schon Frauen mehr Rechte zubilligten. Auch die Bahai aus dem Iran haben in allen KernlĂ€ndern des Islam noch mehr Probleme als Christen durch Diskriminierung, Benachteiligung und Verfolgung. Viele von ihnen haben daher ihre HeimatlĂ€nder in Richtung Westen verlassen.

4. BeschrÀnkung der Religionsfreiheit durch Registrierungspflicht

Die vierte zu nennende weltweite Entwicklung ist die BeschrĂ€nkung der Religionsfreiheit durch Registrierungspflichten. Wir haben ein zunehmendes Problem in vielen LĂ€ndern der Erde, dass es immer kompliziertere Registrierungsprozesse gibt. Vor allen Dingen die kleinen Religionsgemeinschaften sind dem Dauerverdacht ausgesetzt, aus dem Ausland ferngesteuert zu sein, GeldwĂ€sche zu betreiben oder fĂŒr den inneren Frieden des Landes gefĂ€hrlich zu sein. Zum Teil werden dann Gesetze erlassen, die alle treffen, und das fĂŒhrt dazu, dass weltweit eine wachsende Zahl von Christen plötzlich in der IllegalitĂ€t landet. Die Konsequenzen sind dann hĂ€ufig, dass sie keine GebĂ€ude besitzen dĂŒrfen, dass sie keine theologische Ausbildung anbieten können, dass sie Schwierigkeiten haben, in bestimmte Berufe zu gelangen, nicht fĂŒr den Staat arbeiten oder studieren können und Ähnliches mehr. Der Sonderberichterstatter der UN fĂŒr Religionsfreiheit, Prof. Heiner Bielefeldt, hat erfreulicherweise die Registrierungsthematik zum Schwerpunktthema seines letzten TĂ€tigkeitsberichtes gemacht.

Aus all dem wird deutlich: Die fehlende Religionsfreiheit anderer LĂ€nder wirkt sich in einer globalisierten Welt automatisch auch auf uns aus: Zu den koptischen Festen im Dezember 2010 und Januar 2011 gab es beispielsweise AnschlĂ€ge auf koptische Kirchen in Ägypten mit zahlreichen Todesopfern. Danach gab es zum Neujahrsgottesdienst ernstzunehmende Drohungen gegen koptische Kirchen in Europa. Was vielen dabei entgangen ist: Kurze Zeit spĂ€ter fanden erstmals seit vielen Jahrzehnten in Deutschland Gottesdienste einer ganzen Konfession unter Polizeischutz statt! Wir leben in einer globalisierten Welt: Die Probleme kommen zu uns.

Vier positive Entwicklungen

Zeitgleich aber mit den bereits beschriebenen negativen Entwicklungen sind nun auch positive Trends erkennbar.

1. Ökumenische Anstrengungen gegen Christenverfolgung

Beispiel weltweit: Die Römisch-Katholische Kirche, der Ökumenische Rat der Kirchen und die Weltweite Evangelische Allianz haben 2011 gemeinsam einen Ethikkodex fĂŒr Mission erarbeitet: „Das christliche Zeugnis einer multireligiösen Welt“. Dort wird festgelegt, dass Mission immer die WĂŒrde der Menschen und ihre Menschenrechte zu achten hat und nie Gewalt, staatliche UnterstĂŒtzung, Bestechung oder psychologische Manipulation einsetzen darf. Das erste gemeinsame Dokument der drei grĂ¶ĂŸten christlichen DachverbĂ€nde, die zusammen etwa 95 % der Weltchristenheit reprĂ€sentieren, ist nicht zufĂ€llig aus der Not der Christenverfolgung heraus geboren worden und reagiert auf Antibekehrungsgesetze weltweit.

Beispiel Indien: In Indien haben sich die Katholische Kirche, der nationale Ökumenische Rat der Kirchen und die Nationale Evangelische Allianz zu einem Dachverband ‚National United Christian Forum‘ in India, in Bangladesh zum ‚The United Forum of Churches Bangladesh‘ zusammengeschlossen, die jeweils gegenĂŒber der Regierung mit einer Stimme auftreten und Diskriminierung und Verfolgung von der Christen gemeinsam erfassen.

Beispiel Deutschland: JĂŒngst hat die Synode der EKD einen Gedenksonntag fĂŒr bedrĂ€ngte und verfolgte Christen eingerichtet. Die Deutsche Bischofskonferenz hat den MĂ€rtyrergedenktag am zweiten Weihnachtsfeiertag reaktiviert, der bis zum Fall der Mauer eine wichtige Rolle spielte. Die Evangelische Landeskirche in WĂŒrttemberg, traditionell immer schon am Leid verfolgter Christen interessiert, nutzt denselben Termin, empfiehlt aber auch den Termin der EKD. Die Deutsche Evangelische Allianz folgt seit 1996 mit dem Weltweiten Gebetstag fĂŒr verfolgte Christen einem internationalen Termin Anfang November. Trotz der unterschiedlichen Termine haben sich erfreulicherweise alle Akteure schon mehrfach an einen Tisch gesetzt, festgestellt, dass sie alle das gleiche Anliegen verfolgen und als symbolischen Ausdruck der Gemeinsamkeiten entschieden, fĂŒr jedes liturgische Jahr ein gemeinsames Schwerpunktland zu suchen.

2. Politische Anstrengungen gegen Christenverfolgung

Es gibt im politischen Bereich große Fortschritte im Einsatz fĂŒr Religionsfreiheit in unfreien LĂ€ndern. Eine absolut ungewöhnliche Geschichte stammt von Sinyo Harry Sarundajang, die leider fast nur in Indonesien bekannt ist: Sarundajang wurde 2002 auf internationalen Druck hin vom indonesischen PrĂ€sidenten nach Nordsulawesi gesandt, wo auf der Insel Ambon beziehungsweise den sog. Molukken Tausende von Christen von einer schwerbewaffneten, 300 Mann starken Djihad-Armee namens „Laskar Jihad“ umgebracht wurden. Die Provinz war unregierbar geworden, die Christen waren aber auch in die Problematik mit verstrickt, weil viele von ihnen die UnabhĂ€ngigkeitsbestrebungen der Inseln unterstĂŒtzten. Nun wurde Sarundajang als geschĂ€ftsfĂŒhrender Gouverneur dorthin geschickt – zusammen mit einem Marinekontingent von Tausenden von Soldaten, um Frieden zu stiften und eine regulĂ€re Gouverneurswahl vorzubereiten. Als ĂŒberzeugter Christ, dem der Ruf vorauseilte, gegen Korruption immun zu sein, besuchte er ohne Polizeischutz (die Armee blieb auf seinen Befehl hin in den Kasernen und auf den Schiffen) alle muslimischen FĂŒhrer privat zu Hause und suchte das GesprĂ€ch mit ihnen. Außerdem besuchte er die christlichen FĂŒhrer und sagte: „FĂŒr den Frieden erwarte ich aber, dass ihr die UnterstĂŒtzung der UnabhĂ€ngigkeitsplĂ€ne aufgebt.“ Ein entsprechendes Buch mit dieser Geschichte wurde von dem geistigen Vater von „Laskar Jihad“ Attamimy zum Lob Sarundajangs geschrieben und enthĂ€lt ein unglaubliches Vorwort des GrĂŒnders und Oberbefehlshabers der Djihad-Armee Ka’far Umar Thalib, der schreibt: „Wenn ich einen solchen Christen frĂŒher kennengelernt hĂ€tte, hĂ€tten wir unsere Armee nie gegrĂŒndet.“ Er hat nach dem Treffen seine Armee schlicht und einfach aufgelöst.

Beispiel TĂŒrkei: Im Jahre 2007 wurden zwei tĂŒrkische Christen und ein deutscher Christ in der tĂŒrkischen Stadt Malatya brutal ermordet. Ein wesentlicher Grund dafĂŒr, dass der Prozess nicht im Sande verlaufen ist und man begann, nach den HintermĂ€nnern zu suchen, liegt an der Prozessbeobachtung durch die Deutsche Botschaft.

Beispiel SĂŒdafrika: Der afrikanische Zweig des Internationalen Instituts fĂŒr Religionsfreiheit (IIRF) hat in Zusammenarbeit mit politischen Institutionen ein neues Religionsfreiheitsgesetz fĂŒr SĂŒdafrika formuliert, das inzwischen dem PrĂ€sidenten zur Begutachtung vorliegt. In der Verfassung von SĂŒdafrika wird zwar die Religionsfreiheit erwĂ€hnt, aber auch gesagt, dass NĂ€heres ein spĂ€teres Gesetz mit Verfassungsrang regeln soll. Sollte dies politische Vorhaben gelingen, dĂŒrfte es Vorbildfunktion fĂŒr ganz Afrika sĂŒdlich der Sahara haben.

Beispiel Pakistan: Ein Mann in Pakistan, dem die Todesstrafe wegen Übertritt zum Christentum droht, wurde aufgrund der zunehmenden BeschĂ€ftigung mit der Thematik vor Ort – u. a. durch westliche Botschaften – aus dem Land gebracht und erhĂ€lt Asyl.

3. Wissenschaft im Einsatz fĂŒr Religionsfreiheit

Christenverfolger haben dank der vermehrten Information und Dokumentation von Wissenschaftlern immer weniger Ausreden, zu behaupten, dass die Verfolgung erfunden oder ĂŒbertrieben sei. Wichtig ist auch: Neben den staatlichen Institutionen, die Daten sammeln, wie etwa das US-amerikanische Außenministerium, gibt es Institutionen, die ihre akademische UnabhĂ€ngigkeit bewahren, so dass ihre Ergebnisse ĂŒber jeden Zweifel der Parteilichkeit erhaben sind.

Ein weiteres Beispiel: Die in SĂŒdafrika vom Wissenschaftsrat akkreditierte junge internationale Fachzeitschrift „International Journal for Religious Freedom“ (IJRF) hatte anfĂ€nglich MĂŒhe, Autoren zu finden, die sich der Begutachtung ihrer Artikel durch Kollegen (dem „peer review“) unterziehen wollten oder konnten. Doch die Zahl von Forschern aller Fachrichtungen, die sich mit dem Entzug von Religionsfreiheit in unterschiedlichen Kontexten beschĂ€ftigen, nimmt weltweit stark zu. Daher wird es immer leichter, FachbeitrĂ€ge zu finden.

Noch ein Beispiel: Zwei Religionsstatistiker, Brian J. Grim, bekannt als leitender Forscher der Studie „Global Restrictions on Religion“ des PEW-Forums, und Roger Finke, Soziologieprofessor und Direktor der „Association of Religion Data Archives“, zeigen in ihrem Buch „Der Nutzen der Freiheit wird verneint“1, wie sehr Religionsfreiheit zum Frieden und Bestand einer Gesellschaft beitragen. Ihre Grundthese ist einfach: In LĂ€ndern mit Religionsfreiheit gibt es viel mehr sozialen Frieden als in LĂ€ndern ohne Religionsfreiheit. Die BeschrĂ€nkung von Religionsfreiheit ist oft erst der Grund fĂŒr gewalttĂ€tige Konflikte. Religiöse HomogenitĂ€t garantiert keine Konfliktfreiheit, sondern begĂŒnstigt offensichtlich Spannungen.

Beispiel Oslo ErklĂ€rung: Die an der UniversitĂ€t Oslo angesiedelte „Oslo Koalition fĂŒr Religions- und Weltanschauungsfreiheit“ hat die „Oslo ErklĂ€rung, missionarische AktivitĂ€ten und Menschenrechte: Empfohlene Grundregeln fĂŒr missionarische AktivitĂ€ten“ erarbeitet, um eine globale Diskussion zu stimulieren. Mit finanzieller UnterstĂŒtzung des norwegischen Außenministeriums haben Gelehrte zahlreicher Fachgebiete zusammen mit Experten des In- und Auslandes in Kooperation mit ReprĂ€sentanten von Kirchen und praktisch allen nichtchristlichen Religionen in Norwegen den Text entwickelt. Die auch von muslimischen VerbĂ€nden unterzeichnete ErklĂ€rung definiert friedliche Missionsanstrengungen als einen essentiellen Teil der Religionsfreiheit und somit als ein elementares Menschenrecht. Gleichzeitig unterstreicht das Dokument die Rechte derjenigen, die „missioniert“ werden, ausdrĂŒcklich.

4. Menschenrechtsorganisationen pro Religionsfreiheit

Traditionelle Menschenrechtsorganisationen setzen sich verstĂ€rkt gegen Christenverfolgung und Verfolgung anderer religiöser Minderheiten ein und sehen das Recht auf Religionsfreiheit als ein gleichwertiges Menschenrecht etwa neben Pressefreiheit oder Folterverbot an. Die ‚Gesellschaft fĂŒr bedrohte Völker‘ etwa macht religiös bestimmte ethnische Minderheiten zum Thema, die ‚Internationale Gesellschaft fĂŒr Menschenrechte‘ eher Einzelschicksale. Selbst die grĂ¶ĂŸte Menschenrechtsorganisation ‚Amnesty International‘, die lange ungern konkrete Religionen thematisierte oder das Thema Religionsfreiheit oft stiefmĂŒtterlich behandelte, Ă€ndert immer hĂ€ufiger ihren Kurs, wie der Jahresbericht 2012 zeigt.

1 Brian J. Grim, Roger Finke. The Price of Freedom Denied: Religious Persecution and Conflict in the Twenty-First Century. Cambridge: Cambridge University Press, 2010.

2 Der Spiegel 8/2010, S. 96-99

 

Prof. Dr. Dr. Thomas Schirrmacher ist Direktor des Internationalen Instituts fĂŒr Religionsfreiheit (Bonn, Kapstadt, Colombo).

Quelle: Evangelische Verantwortung, Heft 3 + 4/2013 (www.eak-cducsu.de)

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Donnerstag 18. April 2013 um 9:26 und abgelegt unter Christentum weltweit, Weltreligionen.