Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

Warum feiern wir den Sonntag und nicht den Sabbat?

Freitag 16. Dezember 2011 von Dr. Joachim Cochlovius


Dr. Joachim Cochlovius

Warum feiern wir den Sonntag und nicht den Sabbat?

Wir feiern den Sonntag und nicht den Sabbat. Was sagen wir einem Adventisten, wenn er kommt und uns die betreffenden Bibelstellen vorhält und sagt: „Weißt Du eigentlich, daß du der Bibel untreu bist? Du feierst im Gefolge des Staatskirchentums seit Kaiser Konstantin fröhlich den Sonntag. Weißt du nicht, daß das ursprünglich ein heidnischer Feiertag war? Warum hast du den Sabbat verlassen, den Gott doch ausdrücklich geboten hat zu feiern?“ Wir sollten hier Rede und Antwort stehen.

Es war eine gewaltige Entscheidung in der Urchristenheit, daß man nicht mehr den siebenten Tag, sondern den ersten Tag der Woche zum Feiertag machte. Obwohl doch Gott gesagt hatte, du sollst den siebenten Tag heiligen, entschieden sich die Apostel, am ersten Wochentag zu feiern, am ersten Tag die Versammlungen einzuberufen, am ersten Tag das Brot zu brechen, also das Abendmahl zu feiern.

Was hat die Christen damals bewogen, aus dem jüdischen Sabbat auszusteigen? Gibt es ein Ereignis, das in seiner Bedeutung noch weiter greift als die Schöpfung? Das Christen berechtigen würde, ihre Feiern nicht mehr auf den letzten Tag der Woche, sondern auf den ersten Wochentag zu legen? Ja, es gibt solch ein Ereignis, das die Schöpfung übertrumpft. Es ist das Ereignis der Neuschöpfung am Tag der Auferstehung Jesu Christi. Gott hat am siebenten Tag die Vollendung der ersten Schöpfung gefeiert. Christen feiern am ersten Tag den Beginn der neuen Schöpfung.

Am ersten Tag der Woche ist Christus auferstanden. In der russischen Sprache heißt der Sonntag „wosskressenje“, zu deutsch „Auferstehung“. Selbst Stalin hat sich nicht getraut, den Sonntag umzubenennen. Was ist bei der Auferstehung Jesu Christi von den Toten geschehen? Da ist die alte Schöpfung zu Ende gekommen und eine neue Schöpfung ans Licht und in die Welt getreten. Der auferstandene Christus eröffnet die neue Schöpfung Gottes, und wir als Christen, die wir mit Christus im Glauben in Verbindung stehen, haben Teil an der neuen Schöpfung. Die alte Schöpfung ist vollendet, wir sind in Christus schon Bürger der neuen Schöpfung.

Das ist ein so gewaltiges Geschehen, daß es von den Aposteln nicht anders gefeiert werden konnte als so, daß sie an diesem ersten Tag der Woche ihre Versammlungen und Gottesdienste hatten. Das ist unsere Antwort auf die kritischen Anfragen der Adventisten: „Warum haltet ihr Adventisten noch an der alten Schöpfung fest? Christus hat eine neue Schöpfung ins Leben gerufen und er ist der Erstgeborene der neuen Schöpfung. Warum wollt ihr noch die Vollendung der alten Schöpfung feiern? Die neue hat schon längst begonnen.“

Pastor Dr. Joachim Cochlovius

Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 16. Dezember 2011 um 19:55 und abgelegt unter Theologie.