Gemeindenetzwerk

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Geistliche Besinnung über Hes 34,2

Samstag 14. November 2015 von Jörgen Bauer


Jörgen Bauer

Wehe den Hirten, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? (Hesekiel 34, Vers 2)

Das Ideal eines guten Hirten ist Jesus Christus selbst. Zur Zeit des Alten Testaments und auch zur Zeit Jesu war Hirte ein alltäglicher Beruf. Deshalb kommen Hirten und Vergleiche mit Hirten in der Bibel häufig vor. Der gute Hirte schützt seine Herde vor Angriffen, führt sie zu frischem Wasser und guten Weidegründen. Der schlechte Hirte vernachlässigt die Herde und kümmert sich zuerst um seine eigenen Interessen. Das Wort „Pastor“ heißt Hirte, und das gilt auch noch wenn ein Pastor in höhere Ämter, bis hin zu einem Bischof, aufsteigt.

Aber was ist nun die Aufgabe eines geistlichen Hirten analog zu den Aufgaben eines Schafhirten? Der geistliche Hirte ist Wegweiser auf Jesus Christus und leitet deshalb die ihm anvertrauten Menschen zu Jesus Christus als der Quelle des ewigen Lebens. Er sättigt sie mit dem Brot des Lebens, welches das Wort Gottes ist. Das alles geschieht dadurch, dass der rechte geistliche Hirte beständig in der Lehre der Apostel bleibt, die Menschen mit dem Wort Gottes vertraut macht, in dem er es ihnen erklärt und in seinem ursprünglichen Sinn auslegt. Solch ein geistlicher Hirte ruft zur ständigen Umkehr und verhilft dazu, dass es zu einer persönlichen Beziehung zu Gott und zu Jesus Christus kommt, aus der Kraft aus der Ewigkeit in das persönliche Leben des einzelnen fließt. Menschen dahin zu bringen war aber noch nie eine leichte Aufgabe, weil es hier jede Menge Widerstände gibt. Deshalb kann das nicht aus eigener Kraft sondern nur mit dem Beistand und der Hilfe unseres Herrn gelingen.

Von Jesus und den Aposteln wird nichts darüber überliefert, dass sie Stellungnahmen zu politischen Entwicklungen im römischen Reich und zur damaligen Tagespolitik abgaben, Partei für eine der damaligen politischen Strömungen ergriffen und entsprechende Predigten gehalten hätten. Es ging ausschließlich darum seelsorgerlich tätig zu sein und Menschen zum Glauben zu führen, damit ihnen aus dem Glauben Kraft für ihr Leben zufließen konnte und sie dann selbst erkannten, was jeweils zu tun war.

Und im Alten Bund? Gab es da nicht Propheten, die sich sehr wohl um die Politik kümmerten? Ja, da gab es falsche Propheten, die dem Volk und den Herrschenden nach dem Mund redeten, also dem damaligen Zeitgeist entsprachen und damit wohlgelitten waren. Und da gab es die von Gott berufenen und beauftragten Propheten, die Missstände und Gottlosigkeit beim Namen nannten, auf die Folgen hinwiesen, Gericht Gottes ankündigten und dafür verfolgt wurden.

Für Gottes Gebote und seine Schöpfungsordnungen einzutreten, die Verkehrtheit des Menschen aufzuzeigen und zur Umkehr zu rufen, brachte schon immer Ärger ein, und das kann eigentlich auch gar nicht anders sein. Deshalb ist es bis zum heutigen Tag so geblieben.

Wir wollen Gott bitten, dass er uns wirkliche Hirten schickt und auch uns alle zu echten Wegweisern werden lässt, eingedenk dessen, dass es ein Priestertum aller Gläubigen gibt. Bitten wir also täglich um die Fülle seines Heiligen Geistes.

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 14. November 2015 um 12:01 und abgelegt unter Predigten / Andachten.