Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

Autor Archiv

Interview mit Prof. Dr. Gerhard Müller (10.5.1929-10.5.2024)

Montag 24. Juni 2024 von Prof. Dr. Gerhard Müller DD


Prof. Dr. Gerhard Müller DD

Der am 10. Mai d.J. – seinem 95. Geburtstag – heimgegangene Prof. Gerhard Müller aus Erlangen galt als einer der renommiertesten Kenner Martin Luthers und der Reformationsgeschichte. In seinem persönlichen Glauben, während seiner langjährigen Dozenten- und bischöflichen Tätigkeit und in seinen Veröffentlichungen hielt er unbeirrt an der Heiligen Schrift und den reformatorischen Bekenntnissen fest. Von 1982 bis 1994 war er Landesbischof der Evang.-Luth. Landeskirche in Braunschweig. Anfang 2011 unterzeichnete er zusammen mit sieben weiteren Albischöfen (Eduard Berger, Heinrich Herrmanns, Jürgen Johannesdotter, Werner Leich,  Gerhard Maier, Theo Sorg und Ulrich Wilckens) einen Offenen Brief an alle Mitglieder der Synoden der Evangelischen Kirche in Deutschland gegen die Öffnung des evangelischen Pfarrhauses für Amtsträger in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, wie sie im neuen Pfarrdienstgesetz der EKD (2011) generell ermöglicht wurde. Prof. Müller war im Umgang mit seinen Studenten und Doktoranden (zu denen auch der Unterzeichnete gehörte) ausgesprochen hilfsbereit und liebenswürdig. Seiner 2013 heimgegangenen Ehefrau Ursula hing er mit großer Liebe an. Die akademische Theologie im deutschsprachigen Raum verdankt ihm als Hauptherausgeber das derzeit umfassendste deutschsprachige theologische Lexikon, die 36-bändige „Theologische Realenzyklopädie“. Im Reformations-Jubiläumsjahr 2017 gab Prof. Müller dem „Aufbruch“ ein Interview, das wir nachfolgend veröffentlichen. Der Gemeindehilfsbund wird dem Heimgegangenen ein ehrenvolles Andenken in Dankbarkeit bewahren.

Pastor Dr. Joachim Cochlovius

Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gemeinde, Kirche, Kirchengeschichte, Theologie

„Recht auf selbstbestimmtes Sterben“ – Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020

Mittwoch 21. April 2021 von Prof. Dr. Gerhard Müller DD


Prof. Dr. Gerhard Müller DD

Das Bundesverfassungsgericht (BVG) ist das höchste deutsche Gericht. Wer sein Recht nicht bei anderen Gerichten gefunden hat, kann versuchen, es dort zu erhalten. Das BVG hält sich an unsere Verfassung, die wir „Grundgesetz“ (GG) nennen. Dass das BVG eine große Würde besitzt, kommt zum Ausdruck, wenn es öffentlich auftritt. Die Damen und Herren sind in rote Roben gekleidet und tragen gleichfarbige Barette. Sie setzen diese gleichzeitig auf und ab. Natürlich stehen die Anwesenden auf, wenn das Gericht erscheint – das ist seiner Würde geschuldet. Wenn vorgetragen wird, sitzen alle aufmerksam dabei. Auch das ist wegen seiner hohen Relevanz erforderlich. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Gesellschaft / Politik, Lebensrecht, Medizinische Ethik

Ein neues Lehramt. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auf Abwegen.

Freitag 20. Februar 2015 von Prof. Dr. Gerhard Müller DD


Prof. Dr. Gerhard Müller DD

Lernen, Lehren, Lernen

Wir sind vom Anfang unseres Lebens an auf Lernen angewiesen. Zuerst nehmen wir mit den Ohren wahr, dann mit den Augen. Wir lernen Worte. Wir erkennen Bilder. Bevor wir andere belehren wollen, tun wir gut, umfassend zu lernen. Auch wer lehrt, muss am Lernen bleiben. Er oder sie lernen häufig auch von denen, die sie eigentlich unterrichten. Sie versuchen zugleich, auf dem Laufenden zu bleiben: Was andere erkannt haben, gilt es kritisch zu rezipieren oder auch zu korrigieren. Der Stand der Forschung ändert sich ständig. Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Allgemein

Postmoderner Rat

Samstag 27. Juli 2013 von Prof. Dr. Gerhard Müller DD


Prof. Dr. Gerhard Müller DD

Der breite Weg der Evangelischen Kirche in Deutschland
Offener Brief an den Rat der EKD

Die „Orientierungshilfe“ „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit: Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“, ist überflüssig, vergangenheitsorientiert und perspektivlos, sehr geehrte Mitglieder des Rates der EKD.

1. Wir leben in der Postmoderne. Die überkommenen Sitten und Bräuche haben wir abgeschafft, weil sie uns eingrenzten. Autonom sind wir geworden. Wir informieren uns im Internet, nehmen Maß an den neuen Sitten und Bräuchen, die sich um uns herum ausgebildet haben und entscheiden völlig selbständig. Sind nun neue „Erzieher des Menschengeschlechts“ (nach Lessing) erstanden, die uns orientieren, also beeinflussen wollen? Darauf können wir gerne verzichten. Wenn Sie uns Autonomie zusprechen, dann nehmen Sie uns bitte ernst und begrenzen Sie unsere Freiheit nicht! Den ganzen Beitrag lesen »

Kategorie: Ehe u. Familie, Gemeinde, Gesellschaft / Politik, Kirche