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Christliche Lehrerin wegen Blasphemie verurteilt

Die koptische Lehrerin Demiana Ebeid Abdelnour ist wegen angeblicher Blasphemie zu einer Geldstrafe von 100.000 Ägyptischen Pfund (rund 10.000 Euro) verurteilt worden. Sie soll in ihrem Unterricht den Islam beleidigt haben. Die Geldstrafe gilt als eine nach örtlichen Maßstäben exorbitant hohe Summe. Ein mittleres Monatseinkommen liegt in Ägypten bei etwa 500 bis 1.000 Ägyptischen Pfund. Die 24-jährige Lehrerin selbst verdient umgerechnet 300 Euro im Monat. Die Frau ist nach Artikel 171 des ägyptischen Strafrechts verurteilt worden, der ein Strafmaß von „100 bis 500 Ägyptischen Pfund oder Gefängnis“ ermöglicht.

Von Schülern angezeigt

Wie wir bereits auf der HMK-facebookseite berichtet haben, war die Lehrerin von drei Schülern einer Grundschule in Luxor beschuldigt worden, in ihrem Unterricht über die Geschichte der Weltreligionen den Islam und den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Die Grundschullehrerin war daraufhin vom Unterricht suspendiert worden und musste sich zunächst vor drei Untersuchungsausschüssen verantworten.

Die Eltern der drei Schüler warfen ihr vor, den ehemaligen koptischen Papst Schenouda mit dem Propheten Mohammed verglichen zu haben und jedes Mal, wenn sie den Namen Mohammed erwähnte, ihre Hand auf ihren Magen oder ihren Hals zu legen. Sie wies alle Vorwürfe zurück und wurde von allen Untersuchungsausschüssen freigesprochen.

„Keine Entlastungszeugen gehört“

Medhat Klada, der Vorsitzende der European Union of Coptic Organizations for Human Rights (EUCOHR), beklagte die offenkundige Diskriminierung während des Verfahrens: „Es wurden nur jene Schüler als Zeugen gehört, die gegen Demiana aussagten. Muslimische Schüler, deren Aussage Demiana entlastet hätte, wurden nicht angehört“, so Klada. Der Anwalt der Lehrerin erklärte, dass er in Berufung gehen wolle.

Quelle: www.verfolgte-christen.de [1]