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„Wie Lämmer mitten unter Wölfen“

Mittwoch 15. Mai 2013 von Christian Solidarity International


Christian Solidarity International

Wer noch Zweifel hegte, dass sich Ägypten auf dem Weg in einen islamischen Gottesstaat befindet, den hat der Angriff gewalttätiger Mobs auf eine Trauergemeinde in der St. Markus-Kathedrale in Kairo am 7. April 2013 eines Besseren belehrt. Man mag einwenden, dass Präsident Mohammed Mursi den Angriff auf die symbolträchtige Kirche mit den Worten: „Das war ein persönlicher Angriff auf mich“ verurteilt hat. Dennoch besteht kein Zweifel daran, dass er mit dem ausdrücklich religiösen Charakter seiner Amtsführung die am 7. April aufgekommene Pogromstimmung mit zu verantworten hat. Mursi bekennt sich persönlich zu den fünf Leitideen seiner Muslimbrüder: „Allah ist unser Ziel. Der Prophet ist unser Führer. Der Koran ist unsere Verfassung. Der Jihad ist unser Weg. Der Tod für Allah ist unser nobelster Wunsch.“

„Wie gelähmt“ hat der Angriff auf den „Vatikan“ der koptischen Glaubensgemeinschaft in Ägypten auch deren Vertreter in Deutschland, Bischof Anba Damian. In einem Interview mit der Internetplattform „katholisch.de“ sagte er, Mohammed Mursis Traum sei ein islamisches Kalifat. Der ägyptische Präsident ignoriere die Interessen der Christen und halte seine Versprechen nicht ein. Dazu gehörte u.a., dass Mursi angekündigt habe, einen Kopten als seinen Stellvertreter zu ernennen, was er bis heute nicht getan habe. Bischof Anba Damian: „In seiner kurzen Amtszeit wurde im Verhältnis zu den Kopten so vieles zerstört, dass es Generationen braucht, um das wieder gut zu machen … wir sind wie Lämmer mitten unter Wölfen“.

Bischof Damian glaubt immer noch daran, dass die Christenheit in Ägypten eine Zukunft hat. „Durch den unberechtigten Hass, dem wir ausgesetzt sind, gewinnen wir in Ägypten sehr viele Freunde, auch unter den Muslimen … Man kann nicht sagen, alle Muslime würden die Politik der Moslembrüder, der Salafisten oder Extremisten vertreten.“ Am wenigsten Freunde scheinen die ägyptischen Christen bei den Vertretern der deutschen Kirchen zu haben. Deren Reaktionen auf Verfolgung und Kirchenzerstörung sei bis heute „langsam und blass“. Der 57-jährige Bischof sagte dazu, dass ihm diese Passivität „sehr weh“ tue. „Seit den Angriffen vom Sonntag auf die Markus-Kathedrale fühle ich mich wie gelähmt. Ich kann wirklich kaum laufen. Es ist ein Gefühl der Machtlosigkeit, der Trauer. Ich bin entsetzt, schockiert und gleichzeitig erschöpft. Ich glaube, wir müssen auch hier im Westen lernen, was alles passieren kann, wenn wir nicht wachsam sind“.

Quelle: CSI Aktuell Mai 2013 (www.csi-de.de)

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 15. Mai 2013 um 13:08 und abgelegt unter Christentum weltweit, Kirche, Weltreligionen.