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Rettung in letzter Minute

Donnerstag 21. Februar 2013 von Cordula Mohr


Cordula Mohr

Cordula Mohr berichtet über ein ungeborenes Kind, das leben darf

Ende Januar war in einem Schwangerenforum des Internets wieder ein Thread eingestellt, der auf Antwort wartete. Die Überschrift hieß „schwanger mit 21“ und stammte von einer Frau mit dem Nicknamen „Kirschbaum789“. Die Schwangere schrieb immer nur kurze Sätze, da sie nur ein I-Phone hatte, wodurch das Schreiben sehr viel länger dauert als vor einem Computerbildschirm. Ihr Freund war 34 und hatte schon eine gescheiterte Ehe mit einem Sohn zu versorgen. Sie haben dennoch keine finanziellen Sorgen, da die Schwangere als Fliesenlegerin arbeitet. Sie schrieb sogar, daß sich das ganze Umfeld um sie herum über ihre Schwangerschaft freut, besonders ihr Freund, wobei sie sicher ist, daß er einen prima Vater abgeben würde.

Nur ihr selber ging es nicht gut bei dem Gedanken, ein Kind zu bekommen; sie war oft hin und her gerissen, da sie sehr freiheitsliebend ist. Ich antwortete ihr dann, wie es kinderliebenden Männern ergehen kann, wenn Frauen gegen den Willen des Vaters abtreiben. Ich schrieb von der Ohnmacht, die sie empfinden – und von der tiefen Trauer um das vernichtete Baby, das sie gezeugt haben.  Dann erwähnte ich, daß viele Männer es in solchen Fällen seelisch nicht mehr schaffen, weiterhin mit dieser Frau zusammen zu bleiben.

Eine andere Lebensrechtlerin schrieb ähnlich und betonte, wie immer die Schwangere sich auch entscheide: so oder so werde nichts einfach so bleiben, wie es vorher war. Sie bezog sich damit auf den starken Freiheitsdrang der unschlüssigen Frau; diese ging jedoch auf unsere Hinweise und Argumente wenig ein und meldete sich auch nur mit kurzen Reaktionen, was eben auch an ihrem I-Phone lag.

Nach einiger Zeit schrieb sie dann, sie gehe nun zum Abtreibungstermin und wenn sie dort eingetroffen sei, werde sie sich für oder gegen das Kind entscheiden und gegebenenfalls aus der Praxis laufen. Ich riet ihr dringend davon ab, alles bis auf den letzten Drücker aufzuschieben – es war inzwischen Ende Januar dieses Jahres. Ich befürchtete schon, das Kind sei verloren. Am 14. Februar ließ sie um 10.35 Uhr wieder von sich hören mit folgenden Posting: „Ich bin gerade aus der Frauenarztpraxis gelaufen. Es war die Hölle.“ Sie mußte mit einem Zäpfchen in ihrer Vagina noch eine Stunde im Wartezimmer verbringen. Dort saßen mehrere Frauen zur Abtreibung. Als unsere schwangere Internet-Bekannte dort an Ort und Stelle die Abtreibung nicht mehr wollte, mußte sie noch einmal zum Arzt zur Untersuchung, der sehr unfreundlich mit ihr umging. Dieser hat sie ziemlich brutal untersucht und versucht, die Zäpfchenreste aus ihrem Unterleib herauszubekommen. Sie hätte dabei geschrieen vor Schmerzen, wie sie uns berichtete. Eine Nachuntersuchung am selben Nachmittag ergab aber gottlob, daß es ihrem ungeborenen Baby gut geht.

In einem der letzten Postings von ihr stand dann, sie könne sich nach diesem fürchterlichen Erlebnis nur noch vorstellen, ihr Kind zu bekommen. Der Abtreibungsarzt kam ihr vor wie ein Metzger. „Ich glaube, ich werde mich schon noch auf das Kind richtig freuen“, schrieb sie. Dies hat sie inzwischen mehrfach wiederholt. Außerdem hat sie ihre körperlich anstrengende Stelle als Fliesenlegerin vertauscht mit einer Stelle in der Versandabteilung innerhalb derselben Firma. So geht es ihr auch in dieser Hinsicht recht gut und sie freut sich zusammen mit ihrem Freund riesig auf ihr Baby.

Quelle: Christliches Forum 21.2.2013

Cordula Mohr ist Vorsitzende der “Aktion Lebensrecht für Alle” (ALFA) in Rheine und Mitglied der CDL (Christdemokraten für das Leben).

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Donnerstag 21. Februar 2013 um 23:32 und abgelegt unter Lebensrecht, Medizinische Ethik, Sexualethik.