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Gottes Weg mit Israel (12 Thesen)

 1.)     Gottes Wesen und Auserwählungshandeln

Gottes Wesen ist Liebe. Diese Liebe teilt sich mit. Die Dreieinigkeit Gottes ist Inbegriff der Liebe. Die drei göttlichen Personen lieben sich unendlich. Die ganze Schöpfung trägt die Spuren der göttlichen mitteilenden Liebe: Leben funktioniert durch Dienen und Weitergeben und Empfangen. So schenkt Gott auch sein Heil, indem er ein Volk beruft (Israel) und durch dieses eine Volk die ganze Menschheit segnen will und segnet.

2.)     Israels mangelnde Qualifikation

Menschen wollen sich repräsentieren lassen durch qualifizierte Menschen, Gott läßt sich auf dieser Welt repräsentieren durch ein geringes, schwaches und halsstarriges Volk (5 Mose 7,7f.; 1. Kor 10,6-10), und zwar deswegen, weil er sich gerade dadurch als der schöpferische Gott erweist (vgl. Röm 4,17).

3.) Die beiden Hauptverheißungen für Israel

3.1 Die Abrahamsverheißung (1. Mose 12,1-3): Land Kanaan, Israel bestimmt zum großen Volk, Israel bestimmt zum Segensvolk für alle Völker (ohne Bedingung). 3.2 Die Sinaiverheißung (2. Mose 19,5 und 6): Israel soll ein heiliges Volk von Priestern und Königen für die Menschheit werden, wenn es Gott gehorsam ist (mit Bedingung).

4.) Die Ausstattung mit zehn besonderen Gaben

Überdurchschnittliche Intelligenz des jüdischen Volks (ca. 180 Nobelpreisträger). Nach Röm 9,4f. stattet Gott Israel aus mit dem Gesetz, der Erstlingsschaft, der Wolke, der Feuersäule, dem Gottesglanz, dem Gottesdienst, den Bundesschlüssen, den Verheißungen, den Erzvätern und Jesus Christus. Die Zehn weist auf Israels globale Verantwortung.

5.) Die Ablehnung Israels durch die Völker

Jede Auserwählung verursacht Neid (Beispiele: Josephs Brüder und Joseph, Saul und David, die Philister und Isaak). Nach der Abrahamsverheißung werden diejenigen gesegnet, die Israel Gutes tun, und diejenigen verflucht, die Israel Böses tun. Die Kirchengeschichte und die politische Geschichte, insbesondere Deutschlands, belegen die Richtigkeit dieser Verheißung. In der Endzeit wird die Ablehnung global, vgl. Mt 24,9.

6.) Israels Abfall von Gott

Kein Volk hat so viele Gnadenerweise und Herrlichkeitsmanifestationen Gottes erhalten wie Israel. Keines ist jeweils wieder so schnell von ihm abgefallen. Darin ist Israel ein Spiegelbild des menschlichen Wesens. Beispiel: Durchzug durch das Schilfmeer und das Murren in Mara (2. Mose 14 und 15).

7.) Gottes Strafgerichtshandeln an Israel

722 v. Chr. fallen die 10 Stämme des Nordreichs den Assyrern zum Opfer. 587/86 v. Chr. fällt Jerusalem in die Hände Nebukadnezars. Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom unterdrücken Israel. Die größte Bedrängnis wird Israel nach Dan12,1 inder Endgeschichte erleiden (vgl. Dan 7,25).

8.) Die Blindheit Israels gegenüber Jesus Christus

Angesichts der Kenntnis des Heilswillens Gottes ist die geistliche Blindheit Israels unerklärlich. Paulus: sie mißverstehen den eigentlichen Sinn des Gesetzes und der Beschneidung (Röm 2,17ff.), und sie suchen das Heil nicht in der Gnade Gottes, sondern im Befolgen des Gesetzes (Röm 9 und 10).

 9.) Die Verstockung Israels geht vorüber

Israel ist „gestrauchelt“ an Christus (Röm 9,32), aber es ist nicht aus Gottes Heilsplan gefallen (Röm 11,1). Gott wendet sein Heil jetzt den Heiden zu (Weingärtnergleichnis Mt 21,33-46), bis die Vollzahl der Heiden zum Glauben gekommen ist (Röm 11,25). Dann wendet er sich wieder Israel zu (vgl. die paradigmatische Bedeutung der Josephsgeschichte).

10.) Die große Bedrängniszeit

Israel hat viele Bedrängniszeiten erlebt. Die letzte Bedrängnis ist ein vorrangig israelbezogenes Geschehen (Dan 12,1). Sie dauert insgesamt eine Jahrwoche (Dan 9,27) und wird vom falschen Christus gesteuert. Sie ist von Verführung und Verfolgung gekennzeichnet.

11.) Der Ansturm der Völkerheere

In der Endgeschichte wird Jerusalem zum „Laststein“ für die Völker (Sach 12,3). Ps 2,1 erfüllt sich. Es wird einen globalen Antijudaismus geben. Auf dessen Höhepunkt greift Christus vom Himmel her ein (Sach 12,9).

12.) Der neue Bund Gottes mit Israel

Unmittelbar vor Christi Wiederkunft empfängt Israel den „Geist der Gnade und des Gebets“ (Sach 12,10). Die auferstandenen Märtyrer halten zusammen mit Christus das Gericht über die Toten. Danach werden Erde und Himmel neu erschaffen und das Neue Jerusalem kommt auf die Erde. Israel ist am Ziel seiner Bestimmung angekommen.