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Predigt: „Jesus ist der Siegesheld“ (2. Samuel 23,8-11)

Samstag 30. Juni 2012 von Johann Hesse


Johann Hesse

Predigt: „Jesus ist der Siegesheld“ (2. Samuel 23,8-10)

„Dies sind die Namen der Helden Davids: Jischbaal, der Hachmoniter, der Erste unter den Dreien; der schwang seinen Spieß über achthundert, die auf einmal erschlagen waren. Nach ihm war unter den drei Helden Eleasar, der Sohn Dodos, der Ahoachiter. Er war mit David in Pas-Dammim, als die Philister dort versammelt waren zum Kampf und die Männer Israels sich zurückzogen;  er aber hielt stand und schlug die Philister, bis seine Hand müde war und am Schwert erstarrte. Und der HERR gab großes Heil an jenem Tage, so daß das Volk sich wieder umwandte hinter ihm her, um zu plündern.“ (2. Samuel 23,8-10)

Die Helden Davids

David war umgeben von einer Elitetruppe, den dreißig Helden Davids. Dies waren starke, tapfere, mutige, kampferprobte Soldaten. Diese Männer hatten David meist schon begleitet, als er noch auf der Flucht vor König Saul war. Es waren Männer, auf die sich David ganz und gar verlassen konnte. Männer, die mit ihm in der Höhle von En-Gedi saßen und die oft bewiesen hatten, dass Sie bereit waren, ihr Leben für David zu opfern. Als David in der Höhle von Adullam war und Durst hatte, da waren drei Helden bereit, sich nach Betlehem zu schleichen, wo die Philister ihre Wache hatten. Dort holten sie unter Todesgefahr Wasser aus dem Brunnen und brachten es David. Unter diesen Helden waren berühmte Männer, wie die beiden Neffen Davids, die Söhne seiner Schwester Zeruja, Abischai und Joab. Oder Benaja, der Sohn des Priesters Jojada und Anführer der königlichen Leibwache. Er erschlug einen Löwen in einem Brunnen an einem der seltenen Tage, an dem Schnee in Israel gefallen war. Zu diesen Helden gehörte auch ein Mann, an dem David in schlimmer Weise schuldig wurde: Uria, der Hetiter, dem David die Frau und das Leben nahm.

Die Drei

Unter den Helden Davids gab es drei herausragende Gestalten, die ihre Tapferkeit und Treue  in besonderer Weise bewiesen hatten. Der erste war Jischbaal, der Hachmoniter. Offensichtlich hatte der Herr ihn mit übermenschlichen Kräften ausgestattet, als er 800 Gegner auf einmal tötete. Ein anderer war Schamma, der Sohn des Ages, der sich den Philistern entgegenstellte und einen Acker alleine zurückeroberte und den Philistern an dem Tag großen Schaden zufügte. Der Dritte dieser Anführer der Helden Davids war Eleasar, der Sohn Dodos, der Ahoachiter.

1          Der Kampf des Glaubens

1.1       Die Schlacht von Pas-Dammim

Bei der Stadt Pas-Dammim (vgl. auch 1 Chr 11,13) war es zu heftigen Gefechten zwischen Philistern und Israeliten gekommen. Die Kämpfe konzentrierten sich zuletzt auf einen Gerstenacker, der vor der Stadt gelegen war. Die Philister waren an diesem Tage sehr angriffslustig und den Israeliten überlegen. Immer mehr Israeliten fielen im Kampf und die Soldaten konnten den angreifenden Philistern immer weniger entgegensetzen. Die ersten Soldaten zogen sich ermattet aus dem Kampf zurück. Man kann sich lebhaft vorstellen, dass die Kampfmoral dadurch nicht unbedingt gestärkt wurde. Angst, ja vielleicht Panik machten sich breit. Wenn der Soldat neben dir aufgibt und sich nach hinten verzieht, dann sinkt dir der Mut und auch du selbst wirst zusehen, dass du einen Grund findest, dich zurückzuziehen. Aus dem Rückzug einzelner Soldaten kann so sehr schnell der Rückzug der ganzen kämpfenden Truppe werden. An jenem Tage muss wohl genau dies geschehen sein. Israel zog sich zurück (23,9).

1.2       Der Kampf des Glaubens

Wir wollen nun von der Ebene dieser Heldengeschichte in unser Leben als Christen blicken. Auch wir stehen ja in einem Kampf. Unser Kampf ist ein Kampf des Glaubens. So schreibt Paulus an Timotheus: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist“ (1 Tim 6,12). Auch wir haben machtvolle Gegner, die stärker und gefährlicher sind als alle Philister zusammengenommen: „Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1 Petr 5,8). Während die Israeliten gegen Feinde aus Fleisch und Blut zu kämpfen hatten, haben wir mit „den Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“ (Eph 6,12) zu kämpfen.

1.3       Wo kämpfst Du?

Würden wir einen Blick auf das Schlachtfeld vor Pas-Dammim werfen, würden wir verschiedene Soldaten beobachten, die gegeneinander kämpfen. Viele und ganz verschiedene Gegner kamen den Israeliten entgegen. So ist es auch bei uns. Der Gegner hat viele Gesichter und wir alle kämpfen an ganz unterschiedlichen Plätzen. Die Kämpfe finden in unseren Herzen, in unseren Ehen, in unseren Kirchen und der Gesellschaft statt.

Dem einen begegnet der Gegner als schwere Depression, die ihm allen Lebensmut und die letzte Glaubenskraft rauben will.

Ein Ehepaar kämpft um seine Ehe. Immer wieder ist die Gemeinschaft angefochten durch Missverständnisse, Lieblosigkeiten und Streit.

Wieder ein anderer kämpft gegen die Übermacht der Sucht nach Alkohol, Drogen oder auch die Sucht nach pornographischen Bildern im Internet.

Ein Jugendlicher kämpft gegen homosexuelle Empfindungen und Bilder, die sich in seinem Kopf festgesetzt haben, ihn verwirren und zermürben wollen.

Andere kämpfen gegen die Verdrehung der Wahrheit in Kirche und Gesellschaft. Die Wahrheit wird in ihr Gegenteil verdreht. Bereits die Propheten hatten gegen die zu kämpfen, „die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!“ (Jes 5,20) Auch hier bauen sich mächtige Gegner auf, welche die als Wohltat maskierte Lüge mit machtvollen Mitteln verteidigen und einen tödlichen Kampf führen, um die zu überwinden, die für die Wahrheit kämpfen.

1.4       Die Gefahr des Rückzugs

Wie auch die Israeliten, so stehen auch wir in der Gefahr, dass wir uns zurückziehen. Der Gegner ist stark und mächtig. Der Gegner ist der Teufel, seine Dämonen und die Macht der Sünde. Das sind starke Gegner. Wir bekommen es vielleicht mit der Angst zu tun. Wir haben den Eindruck, dass es sich nicht mehr lohnt für die Wahrheit zu kämpfen. Wir sehen, dass wir in der Minderheit sind.  Die Gegner sitzen an den Schalthebeln der Macht. Wir erleben uns als zu schwach, um unseren eigenen Empfindungen und Süchten etwas entgegenzusetzen. Wir drohen zu verzweifeln an den vielen kleinen Niederlagen des Alltags. Uns verlässt der Mut angesichts einer Welt, die unsere Überzeugungen mit Spott übergießt oder offen bekämpft.

Wie geht es den Eheleuten, die ihre Ehe als Kampfplatz erleben und dann sehen, wie selbst die scheinbar Frömmsten nicht mehr bereit sind, für ihr Eheversprechen zu streiten und stattdessen die Scheidung einreichen? Sinkt ihnen nicht der Mut? Lohnt sich dann der Kampf überhaupt noch? Wie schnell gibt man auf, wenn um uns herum die anderen auch aufgeben!

Wie geht es dem Jugendlichen, der gegen seine homosexuellen Empfindungen kämpft, wenn Vorabendserien im Fernsehen homosexuelle Beziehungen positiv darstellen, Politiker verkündigen, dass es gut sei, schwul zu sein und der örtliche Pfarrer mit seinem gleichgeschlechtlichen Partner im Pfarrhaus zusammenlebt und in der kirchlichen Jugendarbeit Mut zum „Coming out“ macht? Woher soll er noch die Kraft nehmen, gegen die Gedanken zu kämpfen, der aus der Tiefe seines Herzens heraus nur loswerden und überwinden möchte?

Wie geht es wohl dem Pfarrer, der von Schrift und Bekenntnis her genau weiß, dass Homosexualität Sünde ist, dies aber nicht mehr zu äußern wagt, weil er die Macht des Superintendenten, der Kirchenleitung und die der Medien fürchtet? Sinkt ihm nicht der Mut, zieht er sich nicht zurück, auch weil er sieht, dass ein Großteil der Kollegen sich ebenso verhält? Wenn alle sich zurückziehen, warum soll ich dann noch an der vordersten Front stehen?

Wie muss es wohl unseren Geschwistern im islamischen Norden Nigerias gehen? Die Gegner bekämpfen sie, indem sie Bomben in vollbesetzte Gotteshäuser werfen oder christliche Familien in nächtlichen Mordaktionen überfallen. Nur verständlich, dass dem einen oder dem anderen der Mut sinkt.

Je mehr Christen sich zurückziehen, den Mut sinken lassen und den Kampf des Glaubens aufgeben, desto mehr verbreitet sich Rückzugsmentalität. Angst macht sich breit, immer mehr resignieren und verlassen mutlos das Kampffeld des Glaubens.

2          Der standhafte Kämpfer

2.1       Eleasar, der Standhafte

„Eleasar aber hielt stand und schlug die Philister, bis seine Hand müde war und am Schwert erstarrte.“ (V. 10a) Nun aber geht unser Blick zurück nach Pas-Dammim. Viele Israeliten waren geflohen und blickten nun aus der Distanz auf das Geschehen auf dem Schlachtfeld. Eigentlich erwarteten sie, dass nun auch die anderen nachkommen würden. Doch als sie zurückblickten, trauten sie ihren eigenen Augen nicht. Denn mitten im Kampfgetümmel sahen sie einen stehen. Im hebräischen Text heißt es nur ganz kurz: „Er stand!“ Einer blieb stehen und kämpfte. Immer wieder rannten Philister auf ihn zu, griffen ihn an, um ihn tödlich zu verwunden, doch sein Schwert parierte die Angriffe und es sauste nieder und traf die Feinde mit sauber ausgeführten Hieben.

Dabei war es sicher kein Zufall, dass Eleasar einen bedeutungsvollen Namen trug: „El“ steht für Gott. „Ezer“ ist die Hilfe. Gott ist Hilfe. Gott half Eleasar und durch Eleasar. Er stand! Er kämpfte! Er blieb stehen und hielt dem Gegner stand. Die Kraft, den Mut und die Ausdauer gab der Herr selbst. Wir wissen sonst nichts von diesem Eleasar, aber es scheint gewiss, dass er ein Mann war, der fest auf Gott vertraute.

2.2       Bleibe Standhaft!

Der Herr half Eleasar, standhaft zu bleiben. Eine Standhaftigkeit, die nicht aus ihm heraus kam, sondern die ihm von Gott geschenkt worden war. Es ist möglich, dass auch er den stillen und doch unübersehbaren Rückzug seiner Mitstreiter bemerkte, doch Gott gab ihm die Gabe zu kämpfen und standhaft zu bleiben.

Immer wieder werden wir in der Heiligen Schrift aufgefordert, standhaft zu bleiben:

Jesus sagt in der Endzeitrede, wenn die Christen bedrängt, verraten und verfolgt werden: „Seid standhaft, und ihr werdet euer Leben gewinnen.“ (Lk 21,19)

„Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wißt, daß eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“ (1 Kor 15,58)

„So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, und an den Beinen gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens.“ (Eph 6,14-16)

„Also, meine lieben Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und meine Krone, steht fest in dem Herrn, ihr Lieben.“ (Phil 4,1)

„So steht nun fest, liebe Brüder, und haltet euch an die Lehre, in der ihr durch uns unterwiesen worden seid, es sei durch Wort oder Brief von uns.“ (2 Thess 2,15)

Eleasar ist ein ermutigendes Vorbild für eine kämpferische Standhaftigkeit. Wo immer wir auf dem „Kampfplatz des Glaubens“ gerade stehen und kämpfen, sei es in der Ehe, in der Familie, in Arbeit, Kirche, Gemeinde, Politik und Gesellschaft, wollen wir uns den feindlichen Mächten stellen, die uns anfechten und uns überwinden wollen – und uns möglichst von Gott wegziehen und zur Sünde verführen wollen – und kämpfen. Wie Eleasar kämpfen wir nicht allein, denn Gott war Eleasars Hilfe und Gott half durch ihn. Dies wird auch daran deutlich, dass es in Vers 10 heißt: „Und der Herr gab großes Heil an jenem Tage.“ Nicht wir überwinden, sondern Gott ist es, der uns den Sieg gibt (1 Kor 15,57).

2.3       Führe das Schwert!

„Eleasar aber hielt stand und schlug die Philister, bis seine Hand müde war und am Schwert erstarrte.“ (V. 10a) Eleasar hielt stand trotz des gewaltigen Ansturms seiner Gegner. Doch er stand nicht einfach nur da, sondern er führte das Schwert mit mächtigen Hieben. So fest umklammerte er das Schwert, dass die Hand förmlich am Schwertgriff „klebte“, sich in den Griff des Schwertes hineinkrampfte. Nach dem Kampf wird er versucht haben, sein Schwert aus der Hand zu legen, doch das gelang erst nicht.

Auch wir müssen das Schwert führen. Doch als Kinder des lebendigen Gottes, die wir im Neuen Bund leben, brauchen und gebrauchen wir keine Schwerter aus Metall. Vertreter mancher Religionen meinen, sie müssten ihre Religion mit Sprengstoffgürtel und Maschinengewehr verbreiten, so z. B. die Islamisten (nicht nur) Nordnigerias. Unsere Geschwister dort und auch wir selbst haben kein Schwert aus Metall, sondern das viel mächtigere und schärfere Schwert des Geistes: „Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes“ (Eph 6,16.17; vgl. Hebr 4,12).

Wir können unseren Kampf nur gewinnen, wenn wir geübt sind, das Schwert des Geistes zu führen und damit sichere und „tödliche“ Hiebe auszuführen. Wir müssen das Wort Gottes kennen und mit dem Wort Gottes die Schläge des Gegners abwehren und zum gezielten Gegenschlag ausholen.

So ist der Tod ein mächtiger Gegner, der uns große Angst einflößen kann. Doch dieser starke Gegner erhält durch Christus und sein Wort einen „tödlichen“ Hieb: „Es wird gesät verweslich, es wird auferstehen unverweslich, es wird gesät in Niedrigkeit, es wird auferstehen in Herrlichkeit, es wird gesät in Armseligkeit, es wird auferstehen in Kraft, es gesät ein natürlicher Leib, es wird auferstehen ein geistlicher Leib“. (1 Kor 15) An diesem Wort zerbricht der Gegner. Er kommt dagegen nicht an.

Will mein böses Herz mit eingeben, den Kampf um meine Ehe aufzugeben und mich von meiner Frau zu trennen, dann fasse ich das Schwert des Geistes fester, das mir sagt: „Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden“ (Mt 19,6).

Wenn ich faul bin und ich meine Zeit vertrödele, dann kämpfe ich mit dem Wort gegen den Feind der Faulheit: „Geh hin zur Ameise du Fauler, sieh an ihr Tun und lerne von ihr“ (Sprüche 6,6). So lerne ich wieder fleißig zu sein.

Wenn die Sünde (oder die Sucht) kommt, dann kämpfe gegen die Sünde mit dem Schwert des Geistes: „Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber mit dem Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben“ (Römer 8,13).

Der besagte Jugendliche überwindet seine homosexuellen Empfindungen, in dem er sich Gottes Schöpfungsabsichten mit der Erschaffung von Mann und Frau (1 Mose 1 und 2) vor Augen führt, Gottes Verurteilung der homosexuellen Praxis vergegenwärtigt (Röm 1,26.27) und sich im Blick auf Christus erneuern und stärken lässt für einen anderen Weg (2 Kor 5,17).

Der Besucher der Landesgartenschau in Bamberg wird möglicherweise den „Gottesgarten der Religionen“ finden, wo Christen, Juden und Muslime gemeinsam und dialogisch „das Paradies berühren“ wollen. Dort mag er auch auf einen Pastor treffen, der ihm erklärt, dass alle drei Religionen von Abraham herkommen und zu demselben Gott führen. Auf je andere Weise seien alle drei Religionen Wege, um das Paradies zu berühren und ins Paradies zu gelangen. Nun musst du zum Schwert des Geistes greifen und zum Gegenschlag ausholen, denn Christus spricht:  „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Johannes 4,16). Und die Apostel sagen: „Und in keinem anderen ist das Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den sie sollen selig werden“ (Apg 4,12).

Unsere Hand muss am Schwert des Geistes kleben, wie Eleasars Hand an seinem Schwert. Wir müssen dieses Schwert gut kennen und so gebrauchen, dass wir damit sichere, scharfe, ja „tödliche“ Hiebe ausführen können.

3          Der Tag des Sieges

3.1       Der Herr schenkte den Sieg

„Und der HERR gab großes Heil an jenem Tage, so daß das Volk sich wieder umwandte hinter ihm her, um zu plündern.“ (V. 10b)

Die geflohenen Soldaten Israels waren voller Angst und Erschöpfung in sicherer Entfernung in Deckung gegangen und beobachteten den Kampfplatz. Doch ihr Blick blieb nun an Eleasar hängen. Sie sahen wie sein Schwert durch die Luft wirbelte, wie die Philister auf ihn zustürmten und wie die Gegner um ihn herum zu Boden gingen. Erschrocken und fasziniert zugleich beobachteten sie ihren eigenen Mann, wie er dort wahrscheinlich recht einsam und verlassen seine Stellung hielt und mit dem Schwert die Gegner bekämpfte. Vielleicht dachten sie erst, dass er das nicht lange aushalten wird, dass nun auch er das Schlachtfeld verlassen wird. Doch Eleasar stand! Und auf einmal begriffen sie. Der Herr! Der Herr! Es ist der Herr! Der Herr hilft uns durch Elesar! Eleasar: die Hilfe des Herrn. Der Herr will den Sieg geben! Das ist der Grund, warum Eleasar immer noch steht und kämpft. Und dann fassten sie wieder Mut und liefen sie los, die Schwerter wieder fest im Griff und mit mächtigen Kampfgeheul. Der Kampfgeist der Philister brach zusammen und sie flohen. Die heranstürmenden Israeliten wurden vermutlich kaum noch in Kämpfe verwickelt, denn es wird nur noch davon berichtet, dass die Soldaten sich zum Plündern umwandten.

3.2       Jesus der Siegesheld

„Und der HERR gab großes Heil an jenem Tage“. Wenn wir diesen Vers etwas genauer unter die Lupe nehmen, dann fällt das Wort „Heil“ auf. Dieses Wort ist in der hebräischen Sprache „Teschua“ und wird aus demselben Wortstamm gebildet wie „Jaschah“ = retten. Aus diesem Wortstamm ist auch der Name Jesus gebildet. Jesus ist der Retter, der uns Heil, Sieg und Rettung schenkt. Unser Siegesheld ist nicht Eleasar sondern Jesus.

Als Jesus am Kreuz hingerichtet wurde, stand er im Kampf gegen die Mächte der Finsternis, der Sünde und des Todes. Am Kreuz hat er – allein und verlassen – die Werke des Teufels zerstört (1 Joh 3,8). Jesus hat diesen Kampf stellvertretend für uns gekämpft und den Teufel, die Sünde und den Tod überwunden. Gott hat Jesus von den Toten auferweckt. Er ist auferstanden und er steht! Alle Gegner müssen schweigen, alle Feinde sind überwunden, weil er starb und heute lebt: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle“ (Offb 1,17.18).

„Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!“ (1 Kor 15,54-57).

3.3       Zu Christus hin

Vor Pas-Dammim kannten die Israeliten plötzlich nur eine Richtung. Da hin, wo der Sieger ist. Die Schwerter hoch erhoben stürmten sie auf ihren Helden zu, der dort stand und kämpfte. Er hatte ihnen wieder Mut gemacht und durch ihn hatte Gott den Sieg geschenkt. Eleasar hatte die Schlacht geschlagen, die Israeliten brauchten sich nur noch auf die Beute stürzen. Er hatte für sie gekämpft und gesiegt.

Nicht vor den Toren von Pas-Dammim, sondern vor den Toren Jerusalems ist der größte Sieg der Menschheitsgeschichte ausgefochten worden. Von einem Mann, von einem Helden, von Christus. Christus rief am Kreuz aus: „Es ist vollbracht!“ Wie die Israeliten auf Eleasar blickten, so wollen wir auf Christus blicken, auf Christus, den Gekreuzigten, den Auferstandenen, den Wiederkommenden, den Sieger von Golgatha. So wie die Israeliten wieder neu Mut fassten, so wollen wir auf unserem Kampffeld bleiben und neuen Mut fassen – und dadurch wiederum andere ermutigen -, weil er der Siegesheld ist, der den Sieg bereits errungen hat.

So wie die Israeliten zu ihm hinstürmten und große Beute machten, so wollen wir zu Christus stürmen, um große Beute zu machen. Denn eine größere Beute gibt es nicht, als Vergebung der Sünden, alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis, alle Segnungen und Verheißungen Gottes, die Auferstehung zum Leben und die Teilhabe an Gottes ewiger Herrlichkeit. Hin zu Christus, denn er ist der Siegesheld!

Lied: „Jesus ist der Siegesheld“ (Johann Christoph Blumhardt, 1844)

Jesus ist der Siegesheld, der all seine Feind besieget;
Jesus ist´s, dem alle Welt bald zu seinen Füßen lieget;
Jesus ist´s, der kommt mit Pracht und zum Licht führt aus der Nacht.

Jesus ist der Siegesheld, der verachtet und verhöhnet;
trug die Schuld der ganzen Welt, uns am Kreuz versöhnet;
und durch Gottes starke Hand von den Toten auferstand.

Jesus ist der Siegesheld, der sein Wort den Völkern sendet,
dass es läuft durch alle Welt und sein Gnadenwerk vollendet.
Seinen Boten gibt er Mut durch die Wunder, die er tut.

Jesus ist der Siegesheld, folgt nur freudig seinem Zeichen!
Sünde Teufel Tod und Welt müssen diesem König weichen.
Wer es ganz mit Jesus wagt, der bleibt froh und unverzagt

„Sieh ich mache alles neu!“ Jesus kommt  – die Zeiten schwinden.
Not und Tod, Schmerz und Geschrei; wir in diesem Leben finden.
Glaubt es und verkündet‘s frei: Jesus macht doch alles neu.

Prediger Johann Hesse, Predigt vom 24.6.2012

 

 

 

 

 

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 30. Juni 2012 um 9:02 und abgelegt unter Predigten / Andachten.