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„Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“ (Predigt über Mt 24,35)

Montag 23. April 2012 von Pfr. Dr. Theo Lehmann


Pfr. Dr. Theo Lehmann

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater und Seinem Sohn Jesus Christus. Amen

Lasst uns in der Stille beten. HERR, Dein Wort ist die Wahrheit. Amen

Liebe Freunde!

Eine amerikanische Frauengruppe aus Cincinnati macht einen Ausflug an die Niagarafälle. Als die Frauen diese ungeheuren Wassermassen sehen, die da nach unten stürzen, sind sie natürlich begeistert. Sie zwitschern alle durcheinander: „It’s nice! O my God! Fantastic!“ und so weiter. Da meint der Reiseführer: „Wenn die Damen ’mal einen Moment ihre Unterhaltung unterbrechen und schweigen wollten, könnten sie die Niagarafälle sogar hören…!“

Der Wortschwall mancher Leute ist wie im Fall dieser Niagarafälle lauter als ein Wasserfall. Nichts ist so schnell gemacht wie Worte, nichts ist so schnell vergessen wie Worte. Keiner von uns kann sich vorstellen, wie viele Worte an einem einzigen Tag geredet werden, z. B. wie auf einer solchen Konferenz hier. Das geht von Früh bis zum Abend. Das geht in die Hunderttausende, in die Millionen, weltweit Milliarden, die täglich gesprochen, gequatscht, gesendet, gedruckt werden. Alles das, was an Worten auf Disketten gespeichert ist, in Archiven gehortet und in Bibliotheken gesammelt, das wird eines Tages mit den dazugehörigen Aktentresoren und so weiter verschwinden.

 „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Ausgerechnet das Vergänglichste, was es gibt, das erklärt Jesus zum Beständigsten, was es gibt – jedenfalls, wenn sich’s um Seine Worte handelt. Das ist ja eine Behauptung, die alles andere in den Schatten stellt. Und nicht nur das, die vor allem alles außer Kraft setzt, was ansonsten noch auf dieser Welt gesagt worden ist. Da ist ja außer einer Menge Blödsinn auch viel Tiefsinniges gesagt worden, aber wenn’s drauf ankommt, dann zählt nur das, was Jesus gesagt hat, und alles andere sind Sprechblasen – auch, wenn sie aus so erlauchten Mündern wie Goethe, Gauck oder Graham kommen.

Nur die Worte haben ewigen Bestand, die Jesus sagte, und alles andere ist Flugsand. Die Ungeheuerlichkeit dieser Behauptung wird nur noch übertroffen durch die Bemerkung, mit der Jesus Seine berühmte Bergpredigt abschließt. Dort geht er nämlich noch einen Schritt weiter und sagt: „Nur, wer nach meinen Worten handelt, der ist klug; und wer nicht danach handelt, der ist dumm. Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen baute. Da nun ein Platzregen fiel und die Wasser kam und wehten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der ist einem törichten Manne gleich, der sein Haus auf den Sand baute. Da nun ein Platzregen fiel und kam das Wasser und wehten die Winde und stießen an das Haus, da fiel es und tat einen großen Fall.“ (Matth. 7,24-25).

Also noch mal zusammengefasst: Wer Gottes Worte hört und tut, ist klug und baut sein Leben gut. Wer das nicht tut, der lebt eben falsch. Oder noch kürzer: Christen sind klug, und die Nicht-Christen sind dumm.

Das ist natürlich ein Hammer. Und das ist nach unseren Vorstellungen eine Beleidigung. Besonders heute m Zeitalter des „New Age“ und der Toleranz gilt so etwas als Gipfel der Arroganz. Wer heute jemanden, der anders denkt, als dumm bezeichnet, der kann froh sein, wenn er mit einer Beleidigungsklage davon kommt und nicht gleich an die Wand gestellt wird. Man traut sich ja kaum, das hier vorzulesen, was sich Jesus hier leistet, geschweige denn das auch auszuleben. Dann legt man sich ja mit allen an, die es drauf anlegen, die Christen ’reinzulegen. Dann hat man noch nach der Predigt einen Prozess wegen Verunglimpfung Andersdenkender am Halse. Es gibt ja auch einen Diskriminierungs-paragraphen.

Leute, ich kann’s nicht ändern, so steht’s hier in der Bibel. Und es wundert mich nicht, dass der nächste Satz dann heißt: „Als Jesus diese Rede vollendet hatte, waren die Leute entsetzt.“ Die Reaktion auf die Bergpredigt, die gewaltigste und die berühmteste Predigt, die Jesus je gehalten hat, war nicht Entzücken, sondern Entsetzen. Mich wundert nur, dass heute eine Menge Leute von der Bergpredigt so schwärmen. Diese Schwärmer sind so bestimmte Typen: Sie haben auf den Lippen eine Taizé-Melodie, an den Füßen die Birkenstock-Sandalen, auf dem Rücken das Jute-Rucksäckel mit einem Anti-Atomkraft-Zeichen und einen Fisch und ein blaues Kirchentags-Tuch um den Hals. Und das Säckel ist außen grün und innen rot. Und von solchen Leuten höre ich dann: „Der dogmatische Jesus, von dem ihr da erzählt, dessen Äußerungen jeder Vernunft widersprechen – mit dem kann ich nichts anfangen.“ Und dann verdrehen sie ein bisschen Augen und sagen: „Ich glaube mehr an den Jesus der Bergpredigt.“

Ich vermute, sie haben die Bergpredigt gar nicht genau gelesen. Denn was steht da eigentlich drin? Da stehen doch lauter Sätze drin, die uns total gegen den Strich gehen: „Selig sind die da Leid tragen.“ Aber jeder normale Mensch hält es doch für klüger, dem Leiden auszuweichen. Da steht: „Wer seinen Bruder verflucht, der soll ins Feuer der Hölle kommen“,  wo doch heute kaum jemand glaubt, dass es eine Hölle gibt. Da steht: „Wir sollen nicht die Ehe brechen, und wer eine Frau, die einem anderen gehört, ansieht, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen“. Nicht genug damit, da wird als nächstes sogar noch die Ehescheidung verboten. Das nimmt ja sogar heute in der Kirche kaum noch jemand Ernst – im Gegenteil, man hat jetzt ungefähr den Eindruck, das gehört zur Vorbedingung dazu, dass, wenn jemand Bischöfin werden will, man erst einmal geschieden sein muss. Und der neue Bundespräsident nimmt dieses Verbot der Ehescheidung sogar so Ernst, dass er sich nicht scheiden lässt und seit zwanzig Jahren und mit einer Frau zusammenlebt, die er nicht heiraten will.

Dann heißt es in der Bergpredigt: „Wir sollen unsere Feinde lieben und die segnen, die uns hassen“, wo doch jeder normale Mensch lieber die Ellbogen gebraucht. Schließlich heißt es hier: Wir sollen uns in erster Linie um das Reich Gottes kümmern. Aber die meisten halten es für klüger, sich in erster Linie darum zu kümmern, dass sie reich werden und ihre Ruhe haben. Und da Jesus ganz genau weiß, dass die meisten Menschen keinen Bock haben, sich auf seine schwierigen Forderungen und auf seinen schmalen Weg einzulassen, setzt er noch eins drauf und warnt noch vor dem breiten Weg, auf dem die Masse marschiert zur Verdammnis.

Verdammnis – was ist denn das nun wieder für ein Ausdruck? Dass es eine Verdammnis gibt, glauben ja heutzutage die wenigsten Pfarrer. Das riecht ja alles nach Mittelalter. Das klingt überhaupt absolut nach Weltfremdheit. Und tatsächlich: Die Bergpredigt ragt wie so ein Fremdkörper in unsere Welt hinein. Das ist ja auch klar: Um uns nur Sachen zu erzählt, die sowieso jeder weiß, hätte Jesus ja nicht zu kommen und zu predigen brauchen. Genauso wie die Predigten überflüssig sind, in denen bloß das erzählt wird, was man in der Zeitung vorher schon gelesen hat.

Nein: Hier sagt einer das Gegenteil von dem, was bisher alle geglaubt haben und alle dachten, und setzt dem, was bisher als gültig galt, sein „Ich aber sage euch!“ entgegen. Und deshalb sind sich Freunde und Feinde einig: In diese Welt, wie sie nun mal ist, passt die Bergpredigt überhaupt nicht hinein. Sie ist kein Programm, mit dem man eine Volkspartei gründen kann oder mit dem man weltliche Dinge wie Schule, Mittelalter, Gerichtswesen oder überhaupt einen Staat aufbauen könnte. Die Bergpredigt ist keine Sammlung von philosophischen Lebkuchenversen.

Das ist die Magna Charta der Kinder Gottes, die Jesus mit seinem Blut unterschrieben hat. Das ist die Lebensregel der Kinder Gottes, also für die Menschen, die nach dem Wort und Willen Gottes leben wollen, die Jesus als ihren Herrn angenommen haben. Ob das nun klug oder dumm ist, das kriegst du nicht ’raus, wenn du drüber nachdenkst, sondern wenn du es nachmachst. „Wer hört und tut“, sagt Jesus. Wenn du bezweifelst, dass das machbar ist, dann prüf es doch mal nach. Nimm dir einmal irgendeinen Satz aus der Bergpredigt heraus, der dir vollkommen widersinnig hältst und von dem du überzeugt bist, das kann überhaupt nicht funktionieren, z. B.: „Segnet, die euch fluchen. Tut wohl denen, die euch hassen.“ Den Menschen, der dir ganz besonders auf die Ketten geht, den sollst du segnen: Deinen Chef, deinen Vater, deinen ekelhaften Kollegen, deinen gefährlichen Konkurrenten. Wenn du den bloß zur Tür ’reinkommen siehst, dann kommt dir schon die Galle hoch. So – und nun wünsche dem ’mal Gutes im Namen Gottes. Das musst du ’mal machen. Weißt du, was dann passiert? Der andere bleibt genau der gleiche widerliche Stinkstiefel, der er immer gewesen ist. Der ändert sich nicht. Aber du änderst dich. Denn zu dem Menschen, den du eben im Namen Gottes gesegnet hast, kannst du nicht sagen: „Du altes Rindvieh!“ Verstehst du: Das Verhältnis zwischen dir und ihm ändert sich. Die Situation ändert sich bei euch. Das kannst du testen. Mit diesem Wort Gottes kann man Erfahrungen machen. Und du wirst feststellen: Das funktioniert. Damit kannst du gut leben.

Na gut: Leben wollen alle; aber allen stellt die Bibel die Frage: Mit oder ohne Jesus? Es gibt nur diese beiden Möglichkeiten. „Das ist zu einfach – das Leben ist viel vielfältiger“: Das ist der Protest bei denen, die sich nicht entscheiden wollen. Aber die Bibel redet in solchen Gegensätzen: Licht – Finsternis, Verloren – gerettet, Weg zur Verdammnis – Weg zum Leben. Wo es um das Leben geht, geht es immer ums Ganze. Man kann nicht bloß ein bisschen schwanger sein oder ein bisschen tot sein oder ein bisschen wiedergeboren sein. Man kann nicht gleichzeitig auf zwei Wegen gehen. Man kann sein Haus nicht auf zwei unterschiedliche Fundamente bauen. Wo gehst du, wo stehst du?

So sicher wie im November sich das Wetter ändern wird und die Herbststürme wehen werden, wird es auch in deinem Leben Zeiten geben, wo du in eine Krise kommst, wo man denkt, es weht einen einfach um. Das muss nicht erst sein, wenn du klapprig bist und die Zähne ’rausfliegen. In Lebenskrisen kann man schon als junger Mensch geraten. Und Jesus will jedenfalls weiter gar nichts, als dass du dich darauf einstellst: Klug ist, wer beizeiten mit Krisen rechnet. Denn das sind die Zeiten, in denen dein Glaube geprüft wird. Und deshalb rate ich dir: Bau deinen Glauben nicht auf irgendwelchen Gefühlen auf. Es geht nicht darum, ob du dich „bei Kirchens“ wohlfühlst und wie du Jesus findest. Sondern du sollst seine Worte wahr finden, dich auf sie einlassen. Für den Moment der Krise kommt alles darauf an, dass du ein festes Glaubensfundament hast. Jesus benutzt hier ein Bild aus dem Hausbau. Er war ja Bauhandwerker. Er wusste, das wichtigste am Haus ist nicht die flotte Fassade, sondern das feste Fundament.

Ich habe mal im Urlaub einen Freund besucht, der an einem See wohnte. Die Häuser an dem See standen ein gutes Stück vom Ufer entfernt, weil das Ufer ein bisschen sumpfig war. Damals war gerade dort einer aufgetaucht von den Typen, die mehr in der Brieftasche haben als oben in der Schüssel. Der hatte seine Datsche direkt ans Wasser gesetzt und verbaute damit allen anderen die schöne Aussicht auf den See. Schadenfroh wie der Mensch nun ’mal ist, freuten sich alle anderen schon auf den nächsten Frühling, weil sich der Boden dann gesenkt hatte und die Hütte dann schief dastand.

Leute, Jesus ist nicht schadenfroh. Der möchte, dass das Haus deines Lebens feststeht. Und deshalb sagt er von vorneherein: „Sorge dafür, dass du ein anständiges Fundament hast, damit dein Lebenshaus nicht bei der nächsten Krise eben einfach zusammenklappt.“

Was eingefallene Häuser betrifft, damit haben wir ja leider genug Erfahrung. Ich gehöre zu einer Generation, die im buchstäblichen Sinne aus den Trümmern herausgekrochen ist. Ich habe den Angriff vom 13. Februar auf Dresden mitgemacht, und seit ich den Staub dieser bombardierten Stadt geschluckt habe, da habe ich die Nase restlos voll von Krieg und solchen Dingen. Es waren ja eben nicht nur Häuser aus Stein, die damals zusammenfielen. Sondern für viele war es ja gleichzeitig das Haus ihres Lebens. Für alle, die ihr Leben auf die eine Karte Adolf Hitler gesetzt haben, brach das Leben wie so ein Kartenhaus zusammen, als das Nazireich zusammenbrach.

Und dann ging das gleiche Spielchen noch einmal los, aber diesmal nicht mehr unter dem Stichwort Nationalsozialismus, sondern unter dem Slogan Sozialismus. Und ihr wisst ja alle, wie das geendet hat: Kläglich, kleinlaut ist der Sozialismus von der Bühne der Weltgeschichte verschwunden, bis auf so ein paar kleine Nachzügler. Allerdings nicht ohne eine Blutspur von einhundert Millionen Toten zu hinterlassen. Das Schwarzbuch des Kommunismus sagt, dass der Kommunismus hundert Millionen Menschen auf dem Gewissen hat.

Freunde, wenn wir aus der Geschichte eines lernen können und müssen, dann doch folgendes: Es hat keinen Sinn, sein Leben auf irgend so ein Fundament aufzubauen von Ideologien, von politischen Systemen, von Meinungen von irgendwelchen Menschen, die doch alle auch vergänglich sind. Die haben doch eines Tages alle abgegessen. Und wenn du auf so etwas stehst, wirst du auch mit so etwas untergehen. Wenn du dein Leben auf eine sichere Grundlage stellen willst, kann das ja nur etwas sein, was unvergänglich ist. Und das einzige, was nicht vergänglich ist, das ist eben Gott und sein Wort: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Und deswegen heißt es in einem Lied, das in den finstersten Zeiten des Sozialismus entstanden ist: „Die Mächtigen kommen und gehen, und auch jedes Denkmal mal fällt. Bleiben wird nur, wer auf Gottes Wort steht, dem sichersten Standpunkt der Welt.“ Dieses Lied haben wir auf dem Christival 1988 gesungen. Das Christival fand damals statt in Nürnberg auf dem Gelände des Reichsparteitages. Da hat der Hitler seine antisemitischen Hetzreden gehalten hat. Auf diesem Gelände, das ja zum Teil weggesprengt wurde, ist aber noch der große Balkon da, auf dem Hitler gestanden hat. Am Abend vor dem Gottesdienst musste ich zum Soundcheck. Dann bin ich da hoch gegangen auf diesen Riesenbalkon, wo das Mikrofon mit Hitler gestanden hatte. Und als ich da oben stand, da war nichts weiter zu hören als der Wind. Es gab keinen Hitler, der da ’rumbrüllte. Der war weg. Und am nächsten Morgen saßen 30.000 junge Menschen zu Füßen dieses großen Balkons, auf dem der Hitler gestanden hatte, und lobten Gott. Da haben wir dieses Lied gesungen; und in dem Moment, als Jörg Swoboda sang: „Die Mächtigen kommen und gehen, und auch jedes Denkmal mal fällt“, da hat er die Hand von der Gitarre genommen und auf den Punkt gezeigt hatte, auf dem der Hitler gestanden hatte. Aber da stand eben kein Hitler mehr. Und da uns allen wurde schlagartig in einem Moment klar, was diese Verse bedeuten: „Auch jedes Denkmal mal fällt“, und wenn’s vom Größten ist. „Bleiben wird nur, wer auf Gottes Wort steht, dem sichersten Standpunkt der Welt.“

Und das gilt noch in einem noch viel tieferen und umfassenderen Sinn, als ich bisher gesagt habe, nämlich im Blick auf die Ewigkeit und das Jüngste Gericht. Die schwerste und die letzte Bewährungsprobe, die uns bevorsteht, ist das Gericht am Ende der Welt. Jesus hat ja gerade in der Bergpredigt von Hölle und Verdammnis geredet. Dort kommt jeder hin, der es ablehnt, mit Jesus zu leben. Und gerade die Bergpredigt zeigt ja, dass Jesus unerbittlich nach dem fragt, was sich hinter deiner Fassade abspielt und was überhaupt deine ganze Lebensphilosophie und deine Lebensführung ausmacht. Wir kommen nicht in den Himmel, weil wir Idealisten oder Humanisten oder brave Kerlchen oder Kirchensteuerzahler sind. Wir kommen vor allem nicht in den Himmel, wenn wir halbherzig gewesen sind, dem Wort von Jesus nur in Ausnahmefällen geglaubt haben, wenn wir das Wort nur in Auswahl benutzt haben. Wenn sich im Gericht herausstellt, dass du dein Leben auf irgendein anderes Fundament außer Jesus gestellt hast, dann bist du verloren, weil alle anderen Fundamente dann verschwunden sein werden. Das einzige Fundament überlebt, übersteht und überdauert, das heißt eben: Jesus. Und deshalb heißt es hier: „Wer mein Wort hört und tut, der ist klug.“ Und wer’s nicht macht, der ist eben dumm.

Und deshalb sage ich dir: Sei klug und sei ein Fundamentalist. Das ist heutzutage so eine Keule und ein beliebtes Schimpfwort geworden. Aber in dem Zusammenhang hier kann man es gar nicht anders sagen. Wir können doch nicht jeden, der einen festen Standpunkt vertritt, mit denen vergleichen, die die Leute mit irgendwelchen Bomben in die Luft sprengen. Aber mit religiösen Fanatikern und politischen Gewaltverbrechern haben wir überhaupt nichts zu tun. Wir haben es mit Jesus zu tun. Und dessen Bergpredigt gipfelt in dem Rat: „Bau dein Leben auf ein festes Fundament.“

Wie haben nun eigentlich die Menschen auf die Botschaft von Jesus reagiert? Im Johannesevangelium Kap.6 wird berichtet, wie Jesus eines Tages in eine große Krisis hineinkommt. Krisis heißt Scheidung. Da machen sich die meisten seiner Anhänger dünne, aus dem Staub. Es gab ja mal Zeit im Leben von Jesus, da war er beliebt bei den Massen. Das war damals, als er 5000 Menschen zu essen gegeben hat. Da waren sie natürlich alle von ihm begeistert. Da sind sie ihm scharenweise nachgerannt. Da war er sozusagen der Held des Tages. Da war er der King! Zum König wollten sie ihn machen. Und dann merken sie: Der hat uns nicht nur was gegeben, der will auch was von uns haben. Der hat uns nicht nur was geschenkt, der verlangt auch was von uns. Der verlangt, dass wir an ihn glauben. „Glaubt an Gott und glaubt an mich“, sagt er. „Mein Vater will, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat, und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tag.“

Und genau nach diesem Satz beginnt der Protest. Da entrüsteten sich die Zuhörer über ihn und sagten: „Ist das nicht Jesus, der Sohn des Joseph? Seine Eltern kennen wir doch!“ Solange er denen kostenlos Brot zu essen gab, war denen völlig egal, wer die Eltern von Jesus waren. Aber jetzt, als er Glauben verlangt, da heißt es plötzlich: „Moment mal – den kennen wir doch. Dessen Vater ist doch der Zimmermann Joseph. Aus dessen Werkstatt haben wir doch immer für unser Meerschweinchen die Sägespäne geholt. Und seine Mutter, die Marie, die hilft bei Aldi immer an der Kasse aus. Die kennen wir doch. Und mit seinen Schwestern waren wir doch in der Tanzstunde. Und mit diesem Jesus haben wir doch noch vor ein paar Jahren auf dem Fußballplatz Fußball gespielt. Wie kommt denn der dazu, jetzt auf einmal, der Sohn vom Zimmermann Joseph, zu behaupten, wir sollen an ihn glauben?

Ihr seht: Glaube an Jesus ist schon immer schwierig gewesen. Das war damals nicht leicht und heute auch nicht. Jedenfalls gilt für damals und für heute: Wenn du das ewige Leben haben willst, wenn du zu Gott willst, musst du an Jesus glauben. Und wenn du nicht an ihn glaubst, so lebst du eben am Leben vorbei und kommst nicht zu Gott. Jesus hat ja extra gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh.14,6). Diesen Absolutheitsanspruch hat Jesus gestellt; und in diesem Punkt ist er absolut intolerant. Wo es um dein Heil, deine Rettung, dein ewiges Seelenheil geht, da lässt er nichts und niemanden anders neben sich gelten. Keine andere Religion, keine Philosophie, keine Weltanschauung.

Und dieser Absolutheitsanspruch ist schon das erste, was die meisten Menschen unerträglich finden. Zumal heute im Zeitalter von New Age und Esoterik, wo alle Gegensätze in Harmonie aufgelöst werden, weil alle Recht haben. Und das oberste Gebot heißt: „Man muß tolerant sein. Keiner hat die Wahrheit für sich allein.“ Da ist natürlich so einer wie Jesus einfach unmöglich. Denn er sagt ja nicht nur: „Ich habe die Wahrheit“, sondern er sagt: „Ich bin die Wahrheit!“ Im Zeitalter des Wassermanns, wo alles verwässert wird, da steht Jesus wie ein Pfeiler in der Flut, und an ihm teilen sich die Fluten. Gischt und Geifer des Widerspruchs spritzen in die Höhe.

Und das zweite, was viele an Jesus und an diesem Totalanspruch stört, ist dies, dass der Anspruch, der einzige Retter der Welt zu sein, von einem gestellt wird, der am Kreuz endet. Das Ideal der Masse ist nicht einer, der am Kreuz endet, sondern einer, der Brot gibt. Was gewünscht wird, das ist so ein Howard-Carpendale-Typ, ein Zauberer, ein Brötchengeber, ein Semmel-Jesus. Aber kein Sterbender, der sich selbst verleugnet. Solange der den Massen Brot zu essen gab, haben die dem Beifall geklatscht und da waren sie alle dicke da. Sobald er ihnen zu verstehen gab, dass er Glauben verlangt, da gaben sie den Löffel ab und machten sich dünne. Joh.6,60: „Viele seiner Jünger hörten das und sagten: Was der da redet, das geht zu weit. So etwas kann man doch nicht hören“.

Jetzt ist interessant, wie Jesus auf diese Kritik reagiert hat. Er hätte ja sagen können: „Ach, das tut mir natürlich Leid, dass ich euch vielleicht zu nahe getreten bin. Natürlich braucht ihr das nicht alles so genau zu nehmen, was ich gesagt habe. Und wenn ihr von Gehorsam und von Kreuz und Sünde und Leiden und Sterben und Gericht nichts hören wollt – na gut, dann werde ich in Zukunft wieder sanfter predigen.“ So macht es ja die Kirche an vielen Stellen heute bei uns. Aus lauter Angst, irgendjemand auf den Schlips zu treten oder jemanden zu verlieren, da verliert die Kirche möglichst kein Wort mehr über solche schrecklichen Dinge wie Verdammnis, Sünde, Hölle und Gericht. Aus lauter Angst, jemanden vor den Kopf zu stoßen, wird alles Anstößige aus der Botschaft beseitigt; und so verhökert die Kirche ihre Dienste zu herabgesetzten Preisen. Du glaubst nicht an Gott? Und du glaubst nicht, dass Gott die Ehe gestiftet hat? Du glaubst nicht, dass an Gottes Segen alles gelegen ist? Na, macht nichts. Wir machen für dich trotzdem einen sogenannten Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung. Du kannst in der Kirche heiraten. Du kriegst zwar keinen Segen, aber die Glocken läuten laut –  das ist ja auch was Schönes. Du kannst ohne in der Kirche zu sein, bei uns in der Kirche heiraten. Bei uns ist kein Ding unmöglich. Oder: Du glaubst nicht an Gott, hast ihn dein Leben lang abgelehnt? Warst nie zum Abendmahl? Hast überhaupt nicht zur Kirche gehört? Macht nichts. Wir machen dir trotzdem eine schöne würdevolle Beerdigung. In 2000 Jahren Kirchengeschichte hat es das nicht gegeben, dass Pfarrer, die Atheisten beerdigen, nicht wissen, dass sie damit das Grab der Kirche schaufeln.

Mit dieser Anbiederung an die Welt, mit dieser Angleichung an den Zeitgeist, mit dieser Kompromissbereitschaft verliert die Kirche den letzten Rest ihrer Glaubwürdigkeit. Das ist der Ausverkauf der Kirche. Jesus jedenfalls hat sich so billig nie verkauft. Der ist nicht einen einzigen Millimeter von diesem Satz abgewichen, den er hier in Kap.6, 47 sagt: „Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben.“ Und als die anderen nun sagen: „Das geht zu weit. Das kann man ja gar nicht mehr mit anhören, was du sagt.“ Da sagt Jesus nun nicht: „Na gut, ich korrigiere mich. Dann sage ich eben nicht mehr: Wer an mich glaubt, sondern: Wer mich gut findet oder wer gar nicht an mich glaubt, aber von sich glaubt, ein guter Mensch zu sein“ oder so. Nein – das sagt er nicht, im Gegenteil. Hier steht: „Als Jesus merkte, dass sie sich entrüsteten, deshalb sagte er zu ihnen: Das ärgert euch wohl?“ Statt also zu besänftigen, da schürt er noch das Feuer. Statt zu verhindern, dass manchen Leute abhauen, da provoziert er es noch. Er predigt absichtlich immer schärfer, weil er weiß: Nur eine kompromisslose Verkündigung führt zu einer kompromisslosen Bekehrung. Und ohne Bekehrung kommt niemand in Gottes Reich. Das ist ja das Ziel, dass wir dahin kommen. Und dazu ist erstens eine Entscheidung nötig: Ja, ich will Christ sein, ich will ihm nachfolgen. Und zur Bekehrung ist zweitens die Bewährung nötig: Ich will das tun, was Jesus sagt. Und diese beiden Dinge, die Bekehrung und die Bewährung, fehlen dem Mitläufer. Der Mitläufer kennt nur Verehrung. Aber Jesus sucht keine Verehrer. Er sucht Nachfolger, die ohne Rücksicht auf Verluste, auf andere Menschen, auf andere Mächte, ihm alleine gehorchen, auch dann, wenn es schwer wird und wenn Nachfolge Nachteile einbringt.

Als das die Massen verstanden, da standen sie auf einmal nicht mehr auf Jesus. Als das Kreuz die ersten Schatten vorauswarf, da warfen viele das Handtuch. Da begann die große Abwanderung. Kap.6, 66: „Von da an wandten viele seiner Jünger sich ab und gingen nicht mehr mit ihm.“ Wenn einem Parteichef die Gefolgschaft davonläuft, dann wird er versuchen, sie irgendwie festzuhalten, den Kurs zu ändern, kürzer zu treten, Kompromisse anzubieten. Jesus hat diesen Versuch nie gemacht. Er ist ja kein Parteichef, der um die Gunst seiner Genossen feilschen muß. Es ist der Sohn Gottes, die Wahrheit in Person! Und die Wahrheit verkauft sich nicht zu herabgesetzten Preisen. Die Wahrheit ist nicht heute so und morgen so, sondern sie ist heute so und morgen so – sie ist immer die gleiche. Und wenn Jesus einmal gesagt hat: „Ich will euch ganz, mit Leib und Seele“, dann kann er nicht auf einmal sagen: „Na gut, ich bin ja schon zufrieden, wenn ihr noch ein bisschen Zeit übrig habt und irgendwas von euch gebt. Und mal so ein kleiner Seitensprung oder eine kleine Notlüge, das sehe ich nicht so kritisch. Und meine Worte braucht ihr auch nicht unbedingt so wörtlich zu nehmen.“ Also so hat Jesus doch nie gesülzt. Sondern wenn er gesagt hat: „Liebt eure Feinde“, dann hat er auch gemeint, wir sollen sie lieben. Wie kommen wir eigentlich dazu, dass wir Jesus dauernd unterstellen, er wäre zu dämlich gewesen, sich klar auszudrücken? Der hat sich doch klar und deutlich ausgedrückt, was jeder Mensch verstehen kann. Z. B. „Du sollst nicht ehebrechen!“ Wenn er das gesagt hat, hat er es auch wörtlich so gemeint und eben nicht erlaubt, vor oder während der Ehe mit anderen Geschlechtspartnern ein Verhältnis anzufangen. Wenn er gesagt hat: „Du sollst lieben Gott deinen Herrn, von ganzer Seele, von ganzem Verstand, mit allen deinen Kräften“, dann hat er dir doch nicht erlaubt, mit halbem Herzen Christ zu sein. Die schärfsten Worte, die Jesus geredet hat, die hat er gegen die Halbherzigkeit losgelassen. In der Offenbarung steht der berühmte Satz: „Ich weiß Bescheid über euer Tun. Ich weiß, dass du weder kalt noch warm bist. Wenn du wenigsten eins von beiden wärst. Aber du bist lauwarm. Darum werde ich dich aus meinem Munde ausspucken“ (Offb.3, 15-16).

Das sind scharfe Worte. Aber nicht ein einziges seiner scharfen Worte hat Jesus zurückgenommen. Nicht eine einzige seiner radikalen Forderungen hat er zurückgenommen. Und lieber hat er die Massen, die davor zurückschraken, abwandern lassen. Und wenn einer so radikal ist, dann ist es natürlich kein Wunder: Da steht er eines Tages dann mal alleine da. Und so ist es Jesus passiert. Da stand er dann mit seinen zwölf Jüngern alleine da. Und da hat er seine Jünger nicht gebettelt: „Ach meine lieben Freunde, so bleibt doch wenigstens ihr noch bei mir.“ Nein – in dem Augenblick, wo sie ihn alle verlassen haben, da hat Jesus sich umgedreht, seinen Jüngern in die Augen gesehen und gesagt: „Und ihr? Was habt ihr vor? Wollt ihr auch weggehen?“ Er hat es den Zwölfen freigestellt, ihn zu verlassen. Und er stellt es auch euch frei. Jesus ist ein König. Das ist ein Herr. Der rennt uns doch nicht hinterher, ob wir so lieb sein wollen, vielleicht uns zu bekehren oder so etwas. Denk doch nicht, du tust Jesus einen Gefallen, wenn du ihm nachfolgst. Die Sache ist doch genau umgedreht: Er tut uns Menschen einen Gefallen, indem er uns das ewige Leben anbietet. Bedenke doch mal, in welcher Situation du bist und wer du bist. Wer bist du denn? Du bist ein Sünder, angeklagt vor Gottes Gericht. Mit Recht hast du Gottes Strafe verdient, weil du ihm nicht gedient hast, weil du ihn nicht geehrt hast, weil du seine Gebote nicht gehalten hast, weil du ein Sünder bist.

Nun gibt es ja Leute, die sagen: „Wieso denn das nun wieder? Ich wüsste gar nicht, wo ich gesündigt habe. Ich habe weder das Finanzamt betrogen, ich habe meine Frau nicht betrogen, ich arbeite ehrlich, ich erziehe meine Kinder. Was wollt ihr eigentlich von mir?“ Dann will ich dir eine einzige Frage stellen: Ich hab’s ja schon gesagt, dass in der Bibel steht: „Du sollst Gott deinen Herrn lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt, von ganzer Seele, mit allen deinen Kräften und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Na, und? Hast du deinen Nächsten immer geliebt wie dich selbst? Also wenn du einen Funken Ehrlichkeit und ein bisschen Selbsterkenntnis besitzt, dann musst du doch zugeben, dass du z.B. dieses eine Gebot nicht gehalten hast. Dieses eine Bibelwort alleine beweist schon, dass du ein Sünder bist.

Und obwohl du vor Gott schuldig bist, hat Gott sich was ausgedacht, um dir die Strafe zu ersparen. Gott hat dich nämlich lieb, und er will dich doch nicht strafen – er will dich retten. Und deshalb hat er seinen Sohn Jesus gesandt, der am Kreuz gestorben ist an deiner Stelle. Er hat die Strafe auf sich genommen, die uns treffen müsste. Wie so ein Blitzableiter hat er die Strafe auf sich gezogen. Und deshalb kann jeden, der sich unter das Kreuz stellt, also der sich Jesus unterordnet als dem Herrn, der Zorn Gottes nie wieder treffen.

Wenn du das nicht glauben willst, kannst du gehen. Jesus wird dich nicht halten. Er hat seine Jünger damals auch nicht gehalten. Er hat gesagt: „Und ihr? Wollt ihr auch weggehen?“ Und jetzt, an diesem Tiefpunkt seiner Biographie, gibt Petrus eine Antwort, da geht die Sonne auf. Petrus sagt: „Ach Herr, wo sollen wir denn hingehen? Du hast Worte des ewigen Lebens, und wir haben erkannt und geglaubt, dass du der Heilige Gottes bist“ (Joh.6,67). Das ist eigenartig: Die Jünger, die sich von Jesus trennen und weggehen, begründen das damit, dass seine Worte hart und unerträglich sind. Und die Jünger, die bei Jesus bleiben wollen, begründen das mit dem Argument: „Du hast Worte des ewigen Lebens.“ Die finden in den gleichen Worten das Heil.

So verschieden wird das gleiche Wort gehört, je nach dem, ob einer zum Gehorsam bereit ist oder nicht. Denn nur wer Jesus gehorcht, erfährt ja, dass er die Wahrheit sagt. Und deshalb sagt ja Jesus zu seinen Jüngern damals und auch uns heute: „Wollt auch ihr weggehen?“ Die zwölf Jünger wollen nicht, und sie können auch nicht. Wer einmal erkannt hat, wer Jesus ist, der kommt von ihm nicht wieder los. Petrus erkennt ganz klar: Ein Leben ohne Jesus ist nicht mehr denkbar. Deshalb sagt er: „Herr, wohin sollen wir denn gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“

Mir geht es wie dem Petrus. Ich kann mir mein Leben ohne Jesus überhaupt nicht mehr vorstellen. Jesus ist der Sinn meines Lebens, der Maßstab. Ohne den wäre ich nichts, ohne ihn bin ich nichts, ohne ihn kann ich nichts. Ohne den ist mein Leben undenkbar, auch meine Zukunft. Und zu meiner Zukunft gehört ja auch mein letzter Tag. Und an dem Tag, an dem ich sterbe, da werde ich nicht allein sein. Da wird Jesus dabei sein. Er wird mir die Hand auf die Stirne legen. Und am Jüngsten Tag wird er mich vom Tode auferwecken und wird mich bei der Hand nehmen und mich aus der Finsternis des Todes hineinführen durch das Gericht in das volle Licht seiner Herrlichkeit.

Was Jesus in diesem Leben uns sagt, hat ewige Gültigkeit. Wenn du deine Sünde nicht lässt, verbaust du dir den Weg in die Ewigkeit. Aber wenn du deine Sünde bereust und bekennst, und es sagt ein Diener Gottes zu dir unter Handauflegung: „Deine Sünden sind dir vergeben!“, dann bist du frei. Das ist einer der schönsten Sätze, die man sich denken kann. Dann kann dich deine Sünde nie wieder belasten, weder in der Zeit noch in Ewigkeit. Deine Sünde ist dir vergeben. Geh hin in Frieden. Das sind Worte des ewigen Lebens. Oder wenn Jesus sagt: „Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.“ Das sind eben Worte des ewigen Lebens.

Ich habe in meinem Leben tausende Bücher gelesen, aber ich kenne keinen einzigen Philosophen oder Dichter oder Schreiberling, der je so etwas gesagt hätte, der es gewagt hätte, so etwas zu sagen oder der es gekonnt hätte. Vor dem Tod sind doch alle machtlos. Und ich kenne kein Wort irgendeines Menschen, das mir in der Stunde meines Todes helfen könnte. Mir genügt für mein Leben und für mein Sterben, was Jesus hier sagt: „Denn das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, habe das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage“ (Joh.6,40).

Das sind Worte des ewigen Lebens. Mehr wird dir von niemandem geboten, und weniger wollte ich dir nicht anbieten.

Amen

Die Predigt wurde auf dem Kongreß des Gemeindehilfsbundes „Gottes Wort – zeitbedingte Vorstellung oder bleibende Wahrheit?“ am 25.3.2012 in Bad Gandersheim gehalten. Eine Idea-Dokumentation mit den Referaten und den meisten Seminarbeiträgen ist in Vorbereitung und kann bei der Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes bestellt werden (Lerchenweg 3, 29664 Walsrode).

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 23. April 2012 um 21:39 und abgelegt unter Allgemein, Predigten / Andachten.