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Ohne Bibel stürzt die Kirche zusammen wie ein Kartenhaus

Ohne Bibel stürzt die Kirche zusammen wie ein Kartenhaus

Kongress des Gemeindehilfsbundes: Gottes Wort gilt in Ewigkeit

Bad Gandersheim (idea) – Die Haltung zur Bibel ist die Überlebensfrage des Protestantismus. Diese Ansicht vertrat der Leiter des Gemeindehilfsbundes, Pastor Joachim Cochlovius (Walsrode), auf einem Kongress der theologisch konservativen Organisation. Die 230 Teilnehmer befassten sich vom 23. bis 25. März in Bad Gandersheim (Harz) mit dem Thema „Gottes Wort – zeitbedingte Vorstellung oder bleibende Wahrheit?“. Cochlovius nannte als Beispiel für unbiblische Tendenzen in der evangelischen Kirche u. a. die Öffnung evangelischer Pfarrhäuser für gleichgeschlechtliche Amtsträger. Während die römisch-katholische Kirche auf den beiden Pfeilern Bibel und Tradition ruhe, gründe die evangelische Kirche nur auf der Heiligen Schrift, sagte Cochlovius. Ohne diesen Grundpfeiler stürze sie in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Die Kirche müsse wieder lernen, Gottes Reden durch die Heilige Schrift zu hören und zu verkündigen. Die Heilige Schrift lege sich immer auf Christus hin selbst aus; daher müsse der Christ keine theologischen und kirchlichen Instanzen zwischen sich und der Bibel akzeptieren. Der frühere Direktor an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, der Informatiker Prof. Werner Gitt (Braunschweig), verwies darauf, dass sich eine hohe Anzahl von biblischen Voraussagen erfüllt hätten, darunter die Weissagung der Auferstehung Jesu Christi. Gitt wertet dies als Beweis für die Existenz Gottes. Er unterstrich die Autorität, Zuverlässigkeit und Einzigartigkeit der Bibel.

Ethische Weisungen der Bibel gelten auch heute

Der stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Sammlung im Rheinland, Pfarrer Wolfgang Sickinger (Mülheim/Ruhr) sagte, die Bibel sei nicht nur eine Niederschrift menschlicher Gedanken, sondern Gottes Wort. Deshalb hätten ihre grundlegenden ethischen Weisungen auch heute noch Geltung. Er rief die Teilnehmer auf, das Gespräch mit Pfarrern und Kirchenleitungen zu suchen, mit der Bibel zu argumentieren, Irrlehre beim Namen zu nennen und biblisch ausgerichtete Gruppen und Gemeinden zu stärken.

Altbischof Wilckens kritisiert historisch-kritische Bibelauslegung

Der nordelbische Altbischof Prof. Ulrich Wilckens (Lübeck) übte Kritik an der historisch-kritischen Bibelauslegung. Sie sei einseitig an der Vernunft ausgerichtet und könne die wunderhaften Geschehnisse, die in der Bibel bezeugt sind, nicht erfassen. Außerdem verkürze sie das biblische Christuszeugnis zum bloßen Menschsein Jesu. Der Evangelist Theo Lehmann (Chemnitz) betonte in seiner Predigt die Unvergänglichkeit des Wortes Gottes. Aus menschlicher Perspektive sei wohl nichts „unbeständiger“ als ein bloßes Wort. Doch aus göttlicher Perspektive würden Himmel und Erde vergehen, doch das Wort Gottes bleibe in Ewigkeit. Darauf könne man sich im Leben und Sterben gründen. Der Kongress findet am 31. März und 1. April noch einmal in Bad Teinach-Zavelstein (Schwarzwald) statt. Der 1992 entstandene Gemeindehilfsbund bietet im kirchlichen Lehrpluralismus seelsorgerliche Hilfe und biblisch-theologische Orientierung an. Die Organisation hat heute rund 600 Mitglieder und Freunde.

Quelle: idea-Spektrum, Newsletter vom 26.3.2012