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Um was ging es denn den Reformatoren?

Freitag 28. Oktober 2011 von Pfr. Wilhelm Busch (1897-1966)


Pfr. Wilhelm Busch (1897-1966)

Um was ging es denn den Reformatoren?

„Nun wir denn gerecht geworden sind durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus.“ (Römer 5,1)

Es gibt so viele, die feiern dieses Reformationsfest wie – ja wie einen Museumsbesuch. Wenn ich ein Museum besuche, dann bewundere ich wohl voll Ehrfurcht die alten Münzen, Kleider und Bilder. Aber dann gehe ich wieder fort und lasse alles an seinem Platz. Ich könnte ja auch im Leben nichts anfangen mit diesen Dingen.

So dürfen wir nicht das Reformationsfest feiern! Bei der Reformation ging es nämlich um eine Frage, die mich heute in meiner Lage brennend berührt.

Um was ging es denn in der Reformation? Es ging nicht um die Frage einer deutschen Sprache und Kultur. Es ging nicht um soziale Forderungen und Reformen. Es ging auch nicht um die deutsche Nation oder eine romfreie Kirche. Das fiel alles noch dabei ab, wie die Späne beim Hobeln. Aber es ging um das Hobeln, nicht um die Späne.

Um was ging es denn den Reformatoren? Es ging einzig und allein um die Frage: „Wie bekomme ich Sünder Frieden mit Gott?“ Das ist die brennendste aller Fragen. Wehe uns, wenn sie uns nicht gestellt und beantwortet wird! Als die Reformatoren diese Frage mit Ernst stellten, da merkten sie: Kein Mensch kann die Frage beantworten. Hier versagt aller noch so gut gemeinte menschliche Vorschlag. So kamen sie an Gottes Wort, an die Bibel.

Und hier fanden sie das zweite: Kein Mensch kann von sich aus mit Gott Frieden machen, so wenig der Schuldige mit dem Gesetz Frieden machen kann. Aber Gott hat Frieden gemacht. Als Jesus für uns starb, hat Gott Frieden gemacht mit Sündern. Als die Reformatoren das erkannten, griffen sie im Glauben zu. 

Und wir? Der feiert recht Reformationsfest, der es ebenso macht. Amen.

Es ist das Heil uns kommen her von Gnad und lauter GĂĽte;
Die Werk’, die helfen nimmermehr, sie mögen nicht behüten.
Der Glaub’ sieht Jesum Christum an, der hat g’nug fĂĽr uns all getan.
Er ist der Mittler worden.

Pfr. Wilhelm Busch, Essen, 1937

Quelle: „Licht vom unerschöpften Lichte“ – Tägliche Andachten von Pfr. Wilhelm Busch, Verlag von Martin Warneck, Berlin 1937.

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 28. Oktober 2011 um 8:28 und abgelegt unter Predigten / Andachten.