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UNO: Familienfeindlicher Angriff auf die Jugend

Donnerstag 27. Oktober 2011 von Inge M. Thürkauf


Inge M. Thürkauf

UNO: Familienfeindlicher Angriff auf die Jugend

In den letzten Monaten wurde europaweit ein Programm zur Früh-Sexualisierung von Kindergarten- und Grundschul-Kindern gestartet, das durch die in der mexikanischen Stadt Léon Guanajuato Ende August 2010 tagende Weltjugend-Konferenz vorbereitet und mit einem sogenannten „Statement-Entwurf“ abgeschlossen wurde, dessen Inhalt in höchstem Grad als jugendgefährdend und familienfeindlich bezeichnet werden kann.

Um die weltweite Abtreibungsmentalität immer mehr auszuweiten, hat der Bevölkerungsfond der Vereinten Nationen (UNFPA) eine globale Kampagne gestartet, um heranwachsende Mädchen für Abtreibung zu gewinnen und ihnen eine erschöpfende sexuelle Erziehung zu gewährleisten.

UNFPA ist bekannt als die wohl militanteste Pro-Abtreibungs-Organisation. Die Kampagne wird vor allem unterstützt von radikalen Feministinnen und bekannten Abtreibungs- und Anti-Familiengruppierungen, um – wie es heißt – heranwachsende Mädchen zu „selbstbestimmten Menschen“ heranzubilden.

Es geht bei dieser Kampagne jedoch nicht allein um die Durchsetzung der Abtreibung als „Menschenrecht“, das letzte Ziel ist vielmehr eine anti-christliche Indoktrinierung der Jugend. Diese soll nach den Vorgaben der Gender-Ideologie sexuell aufgeklärt und entsprechend erzogen werden.

Die Forderungen, die in diesem 11 Seiten umfassenden Statement aufgelistet wurden, beinhalten das Recht auf Abtreibung und eine Erziehung, die sich freihält von jeglicher Religion.

Wörtlich heißt es: „Die Regierungen müssen das fundamentale Recht einer religionsfreien Erziehung garantieren.“ – Darüber hinaus soll Gender-Gleichheit vorgeschrieben werden, was bedeutet, daß die sexuellen Interessen der LGBT (Lesben-, Gay(Schwulen)-, Bisexuellen und Transsexuellen) durchzusetzen seien.

Ebenso sollen die Regierungen mit den Medien und Behörden zusammenarbeiten und vor allem ihren Einfluß geltend machen, daß jegliche Ablehnung und „Phobie“ gegenüber Gender-Mainstreaming beseitigt wird.

Regierungen werden aufgefordert, LGBT als Teil des Spektrums von Gender-Gleichheit zu akzeptieren; sie müssen ferner dafür sorgen, daß Jugendliche ihre sexuelle Identität als „Menschenrecht“ verstehen lernen. Es wird darauf gepocht, daß die Regierungen der Mitgliedstaaten diese Forderungen in ihren Ländern popularisieren.

Den Höhepunkt des Zynismus enthält jedoch der erwähnte Statement-Entwurf. In unüberbietbarer Rücksichtslosigkeit werden gesundheitliche Risiken durch die propagierte zügellose sexuelle Lebensweise mit unterschiedlich praktizierten sexuellen Orientierungen in Kauf genommen.

Anstatt zu einer Lebensweise anzuregen, die lebensbedrohliche Krankheiten wie z. B. Aids vermeiden hilft, wird von den Regierungen verlangt, jenen, die aufgrund ihrer sexuellen Lebensweise erkranken, umfassende medizinische Dienstleistungen durch die Allgemeinheit zu garantieren.

Um diese Ziele besser bekannt zu machen und durchsetzen zu können, wurde von den Vereinten Nationen am 12. August 2010 ein „Internationales Jahr der Jugend“ ausgerufen, das bis Ende 2011 dauern soll. [1]

Damit die Vorgaben von Mexiko umgesetzt werden können, muß die Indoktrinierung so früh wie möglich, also schon bei den Kindern, durchgedrückt werden.

Am 20. Juli 2011 berichtet die FAZ über eine Anordnung des Berliner Senators für Bildung, Jürgen Zöllner (SPD), in der bestimmt wird, daß Grundschulkinder sich ab dem 5. Lebensjahr daran gewöhnen müssen, sich an der „sexuellen Vielfalt“ als Norm zu orientieren.

Das bedeutet eine aggressive Wegführung von der Vater-Mutter-Kind-Familie hin zu homosexuellen Lebensformen.

Im Aufklärungsprogramm des Senators findet sich ein Bücher- und Spielekoffer, mit dem nach den Sommerferien den Grundschulen das andere Bild von „Familie“ vorgestellt werden soll.

Ab der 5. Klasse sollen Kinder die einschlägigen sexuellen Begriffe in Scharaden darstellen. Eine der Geschichten aus dem Bücherkoffer schildert die Suche nach einer Prinzessin, denn der Kronprinz soll heiraten. Viele Mädchen werden ihm vorgeführt, aber keine gefällt ihm, bis Prinzessin Liebegunde mit ihrem Bruder eintritt. Da verliebt sich der Kronprinz in den Bruder der Prinzessin; sie heiraten und regieren gemeinsam als „König und König das Land“. – So klingen die Märchen im 21. Jahrhundert.

Die Schweiz – eifrig bemüht, der EU zu Diensten zu sein – hat ebenfalls ihr Umerziehungsprogramm gestartet. Durch die Schweizer Boulevard-Zeitung „Blick“ wurde die Öffentlichkeit auf das Sexualprogramm des Kantons Basel-Stadt aufmerksam:

Dort wurden in 30 Schulen und Kindergärten Sex-Koffer und Boxen mit eindeutigem Inhalt verteilt: Puppe, Puzzles, Bücher und anderes „Lehrmaterial“ für Vier- bis Zehnjährige, das die erotischen Zonen der Kinder und deren Möglichkeiten der Stimulation erklärt.

Auch in England soll der Sexualunterricht für Kinder ab 5 Jahren obligatorisch werden, wobei staatliche Institutionen bei der Lehrmittelherstellung mitwirken, z. B. die BBC mit Video-Produktionen. Bislang galt in England das Recht der Eltern, ihre Kinder von der Sexualerziehung abzumelden – das wird sich nun ändern.[2]

Die Forderungen der mexikanischen Weltjugend-Konferenz sind nicht neu. Sie führen die Vorgaben früherer Konferenzen in Cairo (1994), Peking (1995), Belém do Pará (1995),Yogyakarta (2006) weiter, in denen Fragen zur sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität im Sinne des familienfeindlichen Gender-Mainstreaming im Mittelpunkt standen. In keiner der genannten Konferenzen war das Wohl der Jugend auch nur das geringste Anliegen.

Der erneute Vorstoß der Vereinten Nationen ist eine große Gefahr für die Familie, für die Heiligkeit und die Würde des Lebens, für die Erhaltung moralisch-ethischer Werte und für die Freiheit der Christen, ihren Glauben zu leben.

(1) C-FAM vom 11. August /8. September 2010
(2) Schweizer Elternforum, www.elfor.ch

Inge M. Thürkauf, 27.10.2011 (Christliches Forum)

 

Dieser Beitrag wurde erstellt am Donnerstag 27. Oktober 2011 um 13:18 und abgelegt unter Ehe u. Familie, Gesellschaft / Politik, Sexualethik.