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Grußwort des Bischofs der Pommerschen Evangelischen Kirche zum Marsch für das Leben am 17. September 2011 in Berlin

Grußwort des Bischofs der Pommerschen Evangelischen Kirche zum Marsch für das Leben am 17. September 2011 in Berlin

Der indische Dichter Rabindranath Tagore hat einmal gesagt:

„Jedes Kind bringt die Botschaft mit sich, dass Gott die Menschheit noch nicht aufgegeben hat.“

Diese Aussage entspricht der christlichen Grundüberzeugung, dass Gott einen jeden Menschen ins Leben ruft. Wir haben unser Leben nicht aus uns selbst, sondern empfangen es von Gott. Alles Leben, das Gott werden lässt, ist Gottgewollt. Es muss uns deswegen mit großer Sorge erfüllen, wenn jedes Jahr in Deutschland 110.000 Kinder im Mutterleib abgetrieben werden.

Der Theologe und christliche Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer, dem wir wichtige Anregungen für das Leben in Kirche und Gesellschaft verdanken, hat dazu unmissverständlich gesagt: „Die Tötung der Frucht im Mutterleib ist Verletzung des dem werdenden Leben von Gott verliehenen Lebensrechtes. Die Erörterung der Frage, ob es sich hier schon um einen Menschen handle oder nicht, verwirrt nur die Tatsache, dass Gott hier jedenfalls einen Menschen schaffen wollte und dass diesem werdenden Menschen vorsätzlich das Leben genommen worden ist.“

Aktionen, wie der „Marsch für das Leben“, erinnern uns an das Ungeheuerliche dieser Tötung werdenden Lebens, damit wir uns nicht an das tausendfach geschehende Unrecht gewöhnen. Deshalb danke ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und erbitte von Gott, dass in unserer Gesellschaft ein Umdenken einsetzt. Möge in Zukunft das von Gott geschenkte Leben für jeden Menschen aus seiner Hand genommen werden.

Möge dazu der Marsch für das Leben eine Hilfe sein.

Mit den besten Segenswünschen

Dr. Hans-Jürgen Abromeit

Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche (www.kirche-mv.de [1])

Nähere Informationen zum Marsch für das Leben finden Sie unter www.marsch-fuer-das-leben.de [2].