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Musterbrief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages zur PID

Musterbrief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages zur PID

 

Sehr geehrter Herr / sehr geehrte Frau,

bald werden Sie im Bundestag eine Gesetzesentscheidung über Verbot oder Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) treffen.

Dieses Gesetz betrifft nicht nur Eltern, die sich für eine künstliche Befruchtung entscheiden, sondern es hat Auswirkungen auf unser Verständnis vom Rechtsstaat, auf den wir alle als Bürger in diesem Land bisher vertrauen konnten.

Die PID zielt darauf, den durch künstliche Befruchtung entstandenen menschlichen Embryo genetisch zu untersuchen, um eventuelle Erbkrankheiten oder Behinderungen zu erkennen. Je nach Befund wird der Embryo dann in die Gebärmutter eingepflanzt oder aussortiert. Eine Studie der Europäischen Gesellschaft für Humanreproduktion und Embryologie (ESHRE) belegt: Für jedes Kind, das nach PID geboren wird, werden durchschnittlich 33 Embryonen „produziert“ und dann beseitigt, weil sie „Qualitätsanforderungen“ nicht entsprechen.

Damit ist die PID in jedem Falle ein Instrument zur Selektion von Menschen im frühesten Entwicklungsstadium. So verständlich der Wunsch von Eltern ist, ein gesundes Kind zu bekommen, darf dieser Zweck nicht jedes Mittel heiligen. Ich bitte Sie zu verhindern, daß künftig in Deutschland wieder Menschen oder Ethikkommissionen über „lebenswertes“ und „lebensunwertes“ Leben nach bestimmten, letztlich vom Staat gesetzten „Qualitätskriterien“ urteilen.

Die Erfahrungen in Ländern, die die PID zugelassen haben, zeigen leider ausnahmslos, daß die anfangs enge Begrenzung auf wenige schwere Krankheiten und Behinderungen nirgendwo eingehalten worden ist. Es ist absehbar, daß die wachstumsstarke Reproduktionsindustrie und der Druck, möglichst nur gesunde Kinder zu haben, auch bei uns die Ausweitung der PID-Kriterien weiter vorantreiben wird.

Mit der PID wird letztlich nicht Leid, sondern das Kind als „möglicher Schaden“ selbst abgewendet. Es gibt aber nur ein Leben, und jeder Mensch muß auch künftig dieselbe Chance auf Leben haben.

Deshalb fühle ich mich als Bürger/Bürgerin von Ihrer Entscheidung ganz direkt betroffen. Ich bitte Sie von ganzem Herzen, sich für ein vollständiges Verbot der PID und den entsprechenden Gesetzentwurf auszusprechen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

N. N.

Aus dem Portal www.stoppt-PID.de [1]

Dieser Brief dient als Anhaltspunkt zu einer eigenen Stellungnahme. Bitte kurz formulieren.