- Gemeindenetzwerk - https://www.gemeindenetzwerk.de -

England: Anglikanische Kirche muß einen Schwulen einstellen

England: Anglikanische Kirche muß einen Schwulen einstellen  Ein Jugendreferent klagte erfolgreich vor einem Arbeitsgericht

 23. Juli 2007, Cardiff (kath.net/idea)

Ein Homosexueller in Großbritannien hat gerichtlich erwirkt, daß ihn die anglikanische Kirche von England einstellen muß. Der anglikanische Bischof der westenglischen Diözese Hereford, Anthony Priddis, hatte die Bewerbung des 42-jährigen John Reaney auf eine Stelle als Jugendreferent abgelehnt.

Reaney klagte daraufhin vor dem Arbeitsgericht von Cardiff, weil er sich diskriminiert sah, und bekam Recht. Anthony Priddis hatte sich ausführlich nach zurückliegenden homosexuellen Kontakten des Bewerbers erkundigt und erklärt, daß niemand, der außereheliche sexuelle Kontakte pflege, in der Kirche mitarbeiten könne. Dabei sei es gleichgültig, ob es sich um hetero-, homo- oder bisexuelle Beziehungen handele.

Reaney lebte zur Zeit der Bewerbung vor einem Jahr allein. Das Gericht befand, daß nur der aktuelle Lebensstil zähle und Vergangenes keine Rolle spielen dürfe. Es bezog sich auf ein Gesetz, daß arbeitsrechtliche Benachteiligungen aufgrund von sexueller Orientierung verbietet.

Die den religiösen Organisationen zugebilligten Ausnahmen träfen in diesem Fall nicht zu. Der Leiter der Schwulen- und Lesben-Bewegung in der anglikanischen Kirche, Richard Kirker, forderte den Rücktritt des Bischofs. Kirker und seine Mitstreiter betrachten die Entscheidung „als Triumph des aufgeklärten 21. Jahrhunderts über die Vorurteile des 19. Jahrhunderts“.