- Gemeindenetzwerk - https://www.gemeindenetzwerk.de -

Was die Reben uns zu sagen haben

Was die Reben uns zu sagen haben
Eine Betrachtung zum Erntedankfest

Jedes Jahr warten wir auf die Zeit, in der die Reben austreiben. Wenn die Schosse aus dem Weinstock herauswachsen, so geht das ohne Anstrengung. Das Schoss entfaltet Blätter, bringt kleine Trauben hervor, die blühen und Beeren ansetzen, die bis zum Herbst zu süssen Trauben heranreifen. Entscheidend ist einzig, dass das Schoss fest mit dem Weinstock verbunden ist. Wenn Jesus in Joh. 15 sagt: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht“, so heisst das, dass wir dem Lesen und Hören von Gottes Wort genügend Raum schenken sollen. „Wo euer Schatz ist, da ist euer Herz“, sagt Jesus. Was uns wichtig ist, zu dem nehmen wir uns die Zeit. An einem Gebetsseminar sagte der Referent zum Schluss: „Was du zur Stillen Zeit dazu tust, gewinnst du, was du wegnimmst, verlierst du. Versuche es ab heute mit fünf Minuten mehr!“

Wenn wir über die Frucht des Geistes in Gal. 5,22 lesen, so stellen wir fest, dass mit dem Fruchtbringen nicht Leistungen, sondern die Umgestaltung unseres Wesens beschrieben ist. Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit. Diese göttlichen Eigenschaften, nehmen wir an, wenn wir uns mit dem Wort beschäftigen.

Wenn ich im Herbst jeweils unsere Winzer in den Reben besuchte, so erlebte ich es oft, dass Rebbauern mit ihren Händen stolz die Rebblätter anhoben, damit man die vielen grossen, reifen und süssen Trauben sah. Da wurde mir bewusst: Reife Trauben ehren den Weingärtner. Vor einiger Zeit habe ich an einer Beerdigung den Lebenslauf eines gläubigen Landwirtes gehört. Es war eine Freude zu vernehmen, wieviel Gutes er getan hat, indem er Behinderte aufnahm, viel an Bedürftige verschenkte, im Krieg Flüchtlinge beherbergte und Vielen mit seiner Freudlichkeit ein Segen war. Was für eine reife, süsse Frucht durfte Gott mit diesem Onkel in seine Scheune sammeln! Im Jahr der Stille wollen wir auch als Geschäftsleute bedenken, dass es nicht so sehr darauf ankommt, wieviel wir verdient haben, sondern dass wir  unser Handeln, das ja bei Führungskräften eine besondere Ausstrahlung hat, so umgestalten lassen, dass wir eine gute Spur hinterlassen. Wir machen es auf diese Weise auch unseren Kindern leicht, denselben, überzeugenden Weg zu gehen. Und was die materielle Versorgung anbetrifft sagt Jesus: „….so wird euch solches alles zufallen!“