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„…denn er ist treu, der sie verheißen hat.“ (Hebr 10,23)

Freitag 13. August 2010 von Pastor Heinrich Kemner (1903-1993)


Pastor Heinrich Kemner (1903-1993)

„…denn er ist treu, der sie verheißen hat.“ (Hebr 10,23)

Der Apostel mahnt die Hebräer, am Bekenntnis der lebendigen Hoff­nung festzuhalten. Warum? »Treu ist Er, der die Verheißung gegeben hat.« Diese Hoffnung ist nicht eine Allerweltshoffnung, die aus einem Allerweltsglauben kommt. Die Tradition der Kirche wird von Tag zu Tag kraftloser. Sie hat zwar bewahrende, aber keine errettende Kraft. Tradition sucht Jüngerschaft.

Haben wir noch Persönlichkeiten, die in lebendiger Hoffnung wurzeln? Wo die prägenden Vorbilder fehlen, braucht man sich nicht zu wundem, wenn die Jugend uns nicht ernst nimmt. Eine Tagesreise weit nach Ninive können wir nur gehen, wenn wir in der lebendigen Glau­benshoffnung wurzeln. Wenn nicht, dann wird aus dem Missionar ein Anwalt dieser Welt. Wir brauchen keinen großen Glauben, wir brau­chen einen großen Jesus! Wir brauchen einen Jesus, den Gott erhöht hat zum Herrn aller Herren, von dem uns im Glauben nichts scheiden kann, der allmächtig und allgegenwärtig ist. Wir brauchen einen Jesus, aus dessen Hand mich nichts reißen kann.

Lasst uns in verbindlicher Verantwortung die Kette der Gemeinschaft in Liebe und Tat schließen. Lasst uns nicht aus Tradition Christen sein, sondern uns gegenseitig ermuntern, und zwar im selben Maße wie ihr erkennt, dass der Tag der Wiederkunft Jesu bevorsteht. In der kommen­den Stunde wird nur ein Glaube überwinden, der in der Leidens- und Todesgemeinschaft verbindlich ist.

Der Feind kann die Gemeinde nie weiter zurückwerfen als in den Sieg einer lebendigen Hoffnung. Bekenntnisse, die Namen ohne Kraft sind, werden morgen nichts bedeuten. Bekennende Kirche wird morgen nur die sein, die gemeinsame Not als persönliche empfindet. Darum lasst uns einander ermuntern, je mehr sich der Tag Christi naht.

Das Ende wird erweisen, dass es das größte Verlustgeschäft ist, ohne Jesus zu leben und zu sterben. Je mehr die Zeichen des Endes sichtbar werden, je starker das Leid uns zusammenschweißt, um so mehr heben wir die Häupter empor, weil die Erlösung naht. Die Endzeit wird sein wie die Anfangszeit der Kirche.

Die Frage ist: Aus welcher Hoffnung leben wir? Gemeinde Jesu lebt in der Zeit aus der überholten Zeit. Sie bezeugt einen Herrn, der ihr den Sieg gegeben hat (1. Kor. 15)

Pastor Heinrich Kemner

(Quelle: Heinrich Kemner, „… und volle Genüge haben – Andachten für jeden Tag“, Verlag der Lutherischen Buchhandlung, Groß Oesingen, 1999, S. 212.)

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 13. August 2010 um 9:14 und abgelegt unter Predigten / Andachten.