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Staatsanwaltschaft lehnt Strafverfahren gegen ‚Titanic‘ ab

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat die Einleitung eines Strafverfahrens gegen das Satire-Magazin «Titanic» abgelehnt. Die juristischen Vorwürfe der «Volksverhetzung» und der «Beschimpfung von Bekenntnissen» seien unter dem Gesichtspunkt der Meinungsfreiheit nicht haltbar, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag in Frankfurt der KNA mitteilte.

Die Zeichnung auf dem April-Titelblatt greift den Mißbrauchsskandal in der katholischen Kirche auf und zeigt von hinten einen Priester, dessen Gesicht sich dem Genitalbereich des gekreuzigten Jesus zuwendet. Insgesamt waren bei der Staatsanwaltschaft 18 Strafanzeigen eingegangen.

Zur Begründung erklärte die Staatsanwaltschaft, Satire lebe von Verzerrung und Übertreibung. «Volksverhetzung» sei deshalb nicht gegeben, da in der Karikatur nicht eine Gruppe, sondern eine Institution kritisiert werde. Die Darstellung mache das Versagen der Kirche deutlich, welche auch durch angeführte Zitate von Geistlichen belegt werde. «Der öffentliche Frieden wird durch die Zeichnung nicht gestört, da dieser durch den Mißbrauchsskandal bereits gestört worden ist», sagte eine Sprecherin.

kath.net 23.4.10