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„Kinderschlachthaus“

„Kinderschlachthaus“

Krelingen. „Deutschland ist zum Kinderschlachthaus verkommen“, klagte Wolfgang Philipp von der Juristenvereinigung Lebensrecht beim Kongreß „Kinder sind eine Gabe Gottes“ im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen. Der Gemeindehilfsbund hatte zur Diskussion über „Ursachen und Überwindung der demographischen Katastrophe aus christlicher Sicht“ eingeladen. Am Ende stand eine Resolution mit 191 Unterschriften, die an Bundesregierung, Bundestagsabgeordnete und Kultusminister der Länder ging. Sie wendet sich gegen die Benachteiligung von Eltern, gegen Abtreibung; Scheidung und Pornografie und fordert Unterstützung für Ehe und Familie sowie Initiativen, „die den erzieherischen Beruf der Mutter attraktiv machen.“

Zu Beginn rief Gemeindehilfsbund-Vorsitzender Pastor Joachim Cochlovius Christen zur bisher „ausgebliebenen geistig-moralischen Wende“ auf: „Wir sind zur Beziehung geschaffen, nicht zum Individualdasein.“ Die wirtschaftlichen Folgen des demographischen Wandels verdeutlichte Professor Eberhard Hamer, Leiter des Mittelstandsinstituts. Er beklagte den „Aderlaß“ von 10000 Unternehmen und 40 000 Akademikern, die jährlich Deutschland verließen. Die Psychotherapeutin Christa Meves erläuterte, daß in den ersten drei Lebensjahren das kindliche Gehirn erst entfaltet werde. In dieser Zeit seien Glücks- und Geborgenheitsgefühle besonders wichtig. Deshalb übte sie Kritik an der Krippen-Propaganda von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. „Kleine Kinder brauchen keine Betreuung, sondern Geborgenheit.“ Neben Pillenknick und Abtreibungen seien die nachlassende Samenqualität des Mannes und zunehmende Promiskuität Ursache für den Kindermangel, erläuterte der Mediziner Wolfgang Furch. Er berichtete von der „Horrorvision“ einer künstlichen Gebärmutter, in der schon Embryos bis zur 22. Lebenswoche gezüchtet worden seien. Der Demograph Herwig Birg zeigte in Schaubildern die drohende Vergreisung Deutschlands. Er stellte fest, daß diese Entwicklung für mindestens 50 Jahre nicht mehr umkehrbar sei. Der Jurist Philipp geißelte schließlich die „staatliche Refinanzierung“ der mindestens 120 000 Abtreibungen jährlich. Die Länder hätten aus Steuermitteln seit 1996 den Krankenkassen 250 Millionen Euro für solche Eingriffe erstattet.

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Hannover 5.3.06