Gemeindenetzwerk

Ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes

Erklärung zum Fall von Damaskus

Montag 16. Dezember 2024 von Christian Solidarity International


Christian Solidarity International

Die Assad-Dynastie ist Geschichte. Der brutale Kampf um die Vorherrschaft in Syrien und ganz allgemein im Nahen Osten geht weiter. Am 9. Dezember nahm Präsident Biden in einer Erklärung des Weißen Hauses, die an Präsident Bushs unglückselige „Mission erfüllt“-Rede über den Irak erinnerte, den Sturz Assads für sich in Anspruch. Biden war Vizepräsident, als Präsident Obama im August 2011 erstmals den Regimewechsel in Syrien als Ziel der US-Regierung ankündigte, während die Aufstände des sogenannten „Arabischen Frühlings“ in den westlichen Medien als Vorboten einer neuen friedlichen, prosperierenden und demokratischen Ära dargestellt wurden.

Dreizehn Jahre später hat sich Syrien, einst ein ruhiger Zufluchtsort für über eine Million Entwurzelte, die vor Konflikten im Irak und anderswo im Nahen Osten flohen, in eines der schlimmsten von Menschen verursachten Katastrophengebiete der Welt verwandelt, das Millionen verarmte Flüchtlinge hervorgebracht hat, von denen viele in Europa Zuflucht gefunden haben.

In den letzten dreizehn Jahren führten die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten – die Europäische Union, Großbritannien, die Türkei, Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate – einen hybriden Krieg, um die Regierung Syriens zu untergraben oder zu stürzen, mit dem Ziel, einen Vorteil gegenüber Russland und dem Iran zu erlangen.

In diesem Kampf unterwarfen die USA und ihre Verbündeten die Bevölkerung Syriens einem verheerenden Sanktionsregime und unterstützten eine Vielzahl bewaffneter Rebellengruppen, darunter auch dschihadistische Gruppen wie Hayat Tahrir al-Sham (HTS). Während des gesamten Krieges haben HTS und andere Dschihadisten regelmäßig Christen, Alawiten, Drusen und andere religiöse Minderheiten in Syrien angegriffen.

Der Syrienkonflikt wurde durch diese Strategie auf beklagenswerte Weise verlängert, und Hunderttausende Syrer sind in der Folge gestorben.

Diese Strategie hat nun zum Zusammenbruch des syrischen Regimes und zum blitzschnellen Vormarsch von HTS und seinen Verbündeten durch die wichtigsten Städte Westsyriens seit Ende November geführt.

Die gestürzte Diktatur unter Assad verdient keine Träne. Sie erlaubte zwar mehr gesellschaftliche Freiheit als jedes andere arabische Land mit sunnitischer Mehrheit, unterdrückte aber rücksichtslos alle, die des politischen Dissenses verdächtigt wurden. Wir können uns nur darüber freuen, dass Tausende von Gefangenen nach Jahren oder sogar Jahrzehnten in Assads Kerkern nun wieder mit ihren Familien vereint sein werden. Wir dürfen die grausame Realität derer, die dort umgekommen sind, nicht vergessen.

Doch während die Assad-Dynastie nicht mehr existiert, wird in Damaskus eine neue Autorität unter der Führung muslimischer Extremisten errichtet. Ihr Anführer, Abu Mohammed al-Dscholani, wird von den Vereinigten Staaten aus gutem Grund als Terrorist eingestuft. Seine ihm loyalen Dschihadisten haben mit religiösem Eifer getötet, vergewaltigt, gefoltert, geplündert und geschändet. Al-Dscholani bezeichnete seine Eroberung von Damaskus als „Sieg für die gesamte islamische Nation“ – eine Entwicklung, die von den Taliban im Islamischen Emirat Afghanistan begrüßt wurde.

Darüber hinaus ist Syrien nach wie vor gefährlich gespalten, voller bewaffneter Milizen und von konkurrierenden externen Mächten umgeben, die jeweils ihre eigenen bewaffneten Stellvertreter haben.

Nachdem die USA und ihre Verbündeten Dschihadisten als Werkzeug eingesetzt haben, um das Assad-Regime zu untergraben, tragen sie nun eine besondere Verantwortung für die Menschenrechtslage in Syrien nach dem Sieg der Dschihadisten.

CSI seinerseits verpflichtet sich erneut zur Solidarität mit den Christen Syriens und mit allen Menschen in Syrien. Wir werden uns weiterhin für ihren Schutz einsetzen und humanitäre Hilfe und Entwicklungsprojekte in Syrien unterstützen, solange wir dazu in der Lage sind.

Dr. John Eibner, Internationaler Präsident Christian Solidarity International

Quelle: Christian Solidarity International

 

Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 16. Dezember 2024 um 11:53 und abgelegt unter Christentum weltweit, Christenverfolgung, Gesellschaft / Politik.