Ich bin das Licht der Welt – Ihr seid das Licht der Welt
Sonntag 25. August 2024 von Jörgen Bauer
Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. – Ihr seid das Licht der Welt. (Johannes 8,12 und Matthäus 5,14)
In der Welt geht es um einen unsichtbaren Kampf zwischen Licht und Finsternis. Für uns ist das an äußerlichen Ereignissen erkennbar, wenn sich die Macht der Finsternis in Krieg, Terroranschlägen, religiösem Fanatismus und ideologischer Verblendung manifestiert. Aber es gibt nicht nur diese auffälligen Extreme, sondern daneben auch die vielen anderen Dinge, die aus der Finsternis des Menschenherzens kommen, erkennbar in jedem ungutem Denken, Reden und Tun. Auch im Menschenherz kämpfen Licht und Finsternis gegeneinander.
Aber die Welt ist deshalb noch längst keine Hölle. Gott sei Dank! Es gibt auch viel Gutes und Erfreuliches. Dazu eine nach wie vor wunderbare Schöpfung voller erbaulicher Wunder, die den Schöpfer bezeugen. Doch man spürt, dass alles von Tod und Vergänglichkeit überschattet und die Welt kein Paradies ist und sich auch in kein solches verwandeln lässt, dass sich die Welt vielmehr in eine Hölle verwandelt, wenn man versucht, ein Paradies aus ihr zu machen. Damit haben besonders Weltverbesserer und Ideologen ihre Probleme.
Was in der Welt fehlt, ist wirkliches Licht. Das Licht der Erkenntnis und das Licht unvergänglichen Wesens. Und dieses Licht, das wirklich von Grund auf alles verändert und neu macht, haben wir in Jesus Christus. Nicht dass sich alles schlagartig zum Guten wenden würde. Aber wer sich auf Jesus Christus und sein Evangelium einlässt, in dessen Herz wird es licht. Er wird dadurch zu keinem besseren Menschen, aber er bekommt eine große Hoffnung und kann die Welt plötzlich mit ganz anderen Augen sehen. Das ist eine Erfahrung, die jeder macht, der zum Glauben an Jesus Christus kommt. Mit der Auferstehung Jesu Christi hat die Neuschöpfung Gottes begonnen, an welcher der Christ teilhat, auch wenn das noch nicht sichtbar ist.
Weil der Christ an der Neuschöpfung teilhat, deshalb ist auch er – genauso wie sein Herr –  Licht der Welt. Er ist Licht der Welt und muss es nicht erst werden. Und dass dies so ist, sollte man uns durch unser Anderssein abspüren. Und dafür, dass wir ein Zeugnis und Wegweiser auf Jesus Christus sein können, sollten wir täglich beten.
Auch wenn Jesus Christus den Satan und die Mächte der Finsternis besiegt hat, geht der Satan trotzdem noch herum wie ein brüllender Löwe, der zubeißen kann und dem wir von uns aus nichts entgegensetzen können. Das ist die Spannung, in welcher der Christ steht. Die Finsternis stellt sich gegen das Licht. Es bleibt beim Kampf Licht gegen Finsternis, wobei feststeht, dass die Finsternis diesen Kampf nicht gewinnen wird. Für uns kann es aber hart werden. Deshalb können wir unsere Zuflucht immer nur zu unserem Sieger und Herrn Jesus Christus nehmen. Wir können fest darauf vertrauen, dass allein ER uns hindurchtragen und allen Widrigkeiten zum Trotz ans Ziel bringen wird. Zum Glück ist ER es, der für uns kämpft und siegt. Wir könnten das nicht und müssen es nicht.
O Jesu Christe, wahres Licht,
erleuchte, die dich kennen nicht,
und bringe sie zu deiner Herd,
dass ihre Seel auch selig werd!
Erfülle mit dem Gnadenschein,
die in Irrtum verführet sein,
auch die, so heimlich ficht noch an
in ihrem Sinn ein falscher Wahn!
Und was sich sonst verlaufen hat
von dir, das suche du mit Gnad
und ihr verwund´t Gewissen heil,
lass sie am Himmel haben teil.
Den Tauben öffne das Gehör,
die Stummen richtig reden lehr,
die nicht bekennen wollen frei,
was ihres Herzens Glaube sei.
Erleuchte, die da sind verblend´t,
bring her, die sich von uns getrennt,
versammle, die zerstreuet gehn,
mach feste, die im Zweifel stehn.
So werden sie mit uns zugleich
auf Erden und im Himmelreich,
hier zeitlich und dort ewiglich
für solche Gnade preisen dich.
Johann Heermann (1585 – 1647) )
Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 25. August 2024 um 8:44 und abgelegt unter Predigten / Andachten.