„Mit Worten lässt sich ein System bereiten“
Freitag 3. Mai 2024 von Sonja Dengler
Mit Worten lässt sich ein System bereiten, wusste schon Goethe. Genau das erleben wir in der Abtreibungsfrage: Begriffe wie „Schwangerschaftsabbruch“ oder „Schwangerschaftsunterbrechung“ lenken den Fokus auf einen Zustand der Schwangeren und verschleiern den wahren Akt: die gezielte Tötung eines ungeborenen, unschuldigen Kindes.
Der bei Abtreibungsverfechtern beliebte, aus der DDR stammende Begriff „Schwangerschaftsunterbrechung“ ist zudem sachlich falsch, da eine „Unterbrechung“ ein vorübergehendes, zeitlich begrenztes Einstellen eines Vorgangs meint, der fortgeführt werden kann. Das ungeborene Kind, das grausam abgetrieben wird, ist aber tot. Eine Weiterführung der „unterbrochenen“ Schwangerschaft ist unmöglich. Nicht von ungefähr verbreitete sich der Begriff „Schwangerschaftsabbruch“ seit Ende der 1960er Jahre im Vorfeld der Legalisierung von vorgeburtlichen Kindstötungen.
Wer die Sprache kontrolliert, kontrolliert die Diskussion. Das verlangt einen hohen Grad an Wachsamkeit.
Bedauerlicherweise lassen sich sogar lebensfreundliche Medien die Begriffe der Abtreibungslobby aufoktroyieren. Wir kennen die Codewörter „reproduktive Gesundheit“ und „sexuelle Selbstbestimmung“ als Kampfbegriffe, um die Tötung ungeborener Kinder weltweit durchzusetzen. Erst kürzlich forderte die führende Nachrichtenagentur Associated Press (AP) in ihren internen Richtlinien zum Thema Abtreibung, Begriffe wie „heartbeat-bill“ (Herzschlagsgesetz) zu vermeiden. Wir erleben, wie an der Zerstörung der natürlichen Ordnung und Familie gearbeitet wird, wenn – um nur zwei Beispiele zu nennen – Vater und Mutter durch „Elternteil 1“   und „Elternteil 2“ ersetzt werden sollen, und wenn die Muttermilch künftig „Menschenmilch“ heißen soll. Wird eine berühmte Frau mit einem gewollten Kind schwanger, so lesen wir korrekterweise in den Medien, XY erwartet „ein Baby“, während ungewollte Kinder als „Embryo“ und „Fötus“ bezeichnet werden, um ihnen ihr vollwertiges Menschsein abzusprechen.
Dagegen hat die US-amerikanische Organisation Focus on the Family nun eine Kampagne mit dem Titel „It’s a Baby“ gestartet. Wie ifamnews berichtet, werden in Anzeigen verschiedene Szenarien gezeigt, in denen Menschen das ungeborene Kind als „Fötus“ bezeichnen, um dann von anderen korrigiert zu werden, die darauf bestehen, den Begriff „Baby“ zu verwenden. Ziel der Kampagne ist es, die Realität des Menschseins des ungeborenen Kindes bewusst zu machen. Jim Daly, Präsident von Focus on the Family, erläuterte, dass damit der Entmenschlichung des ungeborenen Kindes durch die Verwendung „antiseptischer wissenschaftlicher Begriffe“ entgegengewirkt werden soll.
Liebe Freunde, seien wir wachsam, lassen wir uns die Sprache nicht von der Abtreibungslobby diktieren und sprechen wir die Wahrheit mutig aus: Abtreibung ist die bewusste und grausame Tötung eines ungeborenen Kindes.
Sonja Dengler und Fridolin Moll
Quelle:
Tiqua-Brief vom Juli/August 2023, S. 1 (vgl. www.tiqua.org).
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung der Autoren.
Dieser Beitrag wurde erstellt am Freitag 3. Mai 2024 um 14:40 und abgelegt unter Lebensrecht, Sexualethik.