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Offenbarung 13: Die beiden Tiere

Die Machtergreifung des Tieres

Mit der Beschreibung der beiden Tiere aus Offenbarung 13 blickt die Gemeinde Jesu hinter die Kulissen der Weltgeschichte in der Finalphase der Endzeit. Das erste Tier, das Johannes sieht, steigt aus dem Meer (Offb 13,1-10), das zweite aus der Erde (Offb 13,11-18). Zwei furchterregende Tiere begegnen uns schon im Buch Hiob: der Behemot und der Leviatan (Hiob 40,15.25). Grausam und gefährlich – nur Gott kann sie besiegen (Hiob 41) -, weisen sie prophetisch auf die beiden Tiere aus der Offenbarung. Viel mehr noch aber als Hiob tun das die vier Tiere aus Daniel 7. Die Vision des Johannes knüpft direkt bei Daniel an und wird nur von dorther recht verstanden.

In Offenbarung 12 sieht Johannes „den großen Drachen, die alte Schlange, die da heißt Teufel und Satan“, am Strand des Meeres, das für die Völkerwelt steht. Danach sieht er ein furchtbares Tier, das aus dem Meer heraussteigt (Offb 13,1). Es vereinigt in sich alle Eigenschaften der vier Tiere aus Daniel 7, die, wie wir bereits sahen, ebenfalls aus dem aufgewühlten Meer herausstiegen (Dan 7,3): „Es hatte zehn Hörner (Offb 13,1; Dan 7,7) … und war gleich einem Panther (Offb 13,2; Dan 7,6) und seine Füße wie Bärenfüße (Offb 13,2; Dan 7,5) und sein Rachen wie ein Löwenrachen“ (Offb 13,2; Dan 7,4). Die vier Tiere der Danielvision stehen für vier Weltreiche der Antike, wobei insbesondere das vierte, „das ganz anders war als die vorigen Tiere“ (Dan 7,7), auf das letzte Reich der Endzeit weist (siehe dazu den vorigen Artikel). Alle vier, besonders aber das vierte, lästern Gott und bekämpfen „die Heiligen des Höchsten“, Gottes Volk (Dan 7,21-25).

Die Verschmelzung aller vier Tiere zu einem Tier weist auf ein weltumspannendes und besonders gefährliches und grausames vom Satan inspiriertes Reich, das einst über alle Völker der Erde herrschen wird (Offb 13,1–2.7). Die zehn gekrönten Hörner und sieben Häupter verweisen auf totale, ja totalitäre und weltweite Machtausübung. Das Tier empfängt „Macht über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen“ (Offb 13,7) und wie das vierte Tier Daniels wird es „alle Länder fressen, zertreten und zermalmen“ (Dan 7,23). Dieses globale Imperium wird Gottes heiliges Volk verfolgen und bekämpfen (Offb 13,7; 20,7-9). Die Hörner und Kronen des Tieres symbolisieren seinen falschen Herrschaftsanspruch in Opposition zu dem wahren „König der Könige und Herrn der Herren“ (19,16). Das Raubtierhafte steht für die Unmenschlichkeit des globalen Imperiums: „Humanität ohne Divinität wird zur Bestialität.“ Mit der Machtergreifung des Tieres beginnt die finale Phase der Endzeit, in der Satan für kurze Zeit, nämlich 42 Monate (13,5), die uneingeschränkte Weltherrschaft durch einen von ihm gelenkten und inspirierten Herrscher ausüben darf: „Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht“ (13,3). Dass es sich dabei um einen tatsächlichen Menschen handelt, wird spätestens im abschließenden Vers deutlich: „Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres, denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist sechshundertsechundsechzig“ (Offb 13,18). Die Gemeinde Jesu hat den Auftrag, wachsam den Lauf der Geschichte und die aktuellen Entwicklungen in Politik, Gesellschaft und Kirche global im Blick zu haben, um den „Menschen der Bosheit“ (2 Thess 2,3) als letzte Verkörperung des Bösen rechtzeitig zu identifizieren.

Die Welteinheitsreligion des Tieres

Auffällig ist der tiefreligiöse Charakter dieses Weltreiches, das von einer weltumspannenden Einheitsreligion gekennzeichnet sein wird. Satan will nicht nur die politische Herrschaft, sondern die allein Gott zustehende Anbetung. Darum sagte er zu Jesus, als er ihn versuchte: „Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest“ (Mt 4,9). Auffällig ist auch, dass das Tier zwar einerseits alle Macht vom Satan empfängt, andererseits aber Jesus Christus nachahmt. Jesus ist das Lamm, das geschlachtet ist und den Tod überwunden hat (Offb 7,12; 1,18). Doch eines der Häupter des Tieres erscheint, „als wäre es tödlich verwundet, und seine tödliche Wunde wurde heil“ (13,3). Möglicherweise hat das Tier die tödliche Wunde durch das Erlösungswerk Christi erhalten, die Machtergreifung des Tieres am Ende der Zeit ähnelte dann seiner Auferstehung. Die täuschend echte Nachahmung von Tod und Auferstehung verführt die Völker zur Bewunderung und Anbetung des Tieres und damit Satans (13,4). Eine weitere Nachäffung ist die satanische Dreiheit von Drachen, erstem Tier und zweitem Tier. Wie der Heilige Geist den Menschen in der Anbetung zu Jesus und durch Jesus zum Vater führt, so verführt das zweite Tier den Menschen zur Verehrung des ersten Tieres und seines Bildes und dadurch zum Drachen (13,13–15). Das zweite Tier, das auch als der falsche Prophet bezeichnet wird (19,20), hat nur ein Ziel: „Und es übt alle Macht des ersten Tieres aus vor seinen Augen, und es macht, dass die Erde und die darauf wohnen, das erste Tier anbeten, dessen tödliche Wunde heil geworden war“ (Offb 13,12). Die Nachäffung führt dazu, dass die Welt den satanischen Wesenskern der antichristlichen Welteinheitsreligion nicht durchschaut (vgl. Mt 7,15; 2 Kor 11,14). Der antichristliche Weltstaat „ist teuflisch, weil er abverlangt, was nur Gott gehört; er kehrt nach Offb 13 die Gebote 1 bis 3 in ihr Gegenteil, mithin das ganze Gesetz. So konvergieren die Tiere von Offb 13 mit dem ‚Menschen der Gesetzlosigkeit‘ oder dem ‚Sohn des Verderbens‘, der göttliche Verehrung, ja Gottheit beansprucht (2. Thess 2,3f.).“

Die Lästerung Gottes und die Verfolgung der Gemeinde

Der Kampf zwischen dem Antichristen einerseits und Christus anderseits, dem Weltreich und dem Gottesreich durchzieht die gesamte Kirchengeschichte (1 Joh 2,18). Zum Ende hin wird diese Auseinandersetzung in einen großen Endkampf münden, den Jesus auch als die große Bedrängnis oder Trübsal beschreibt (Mt 24,21–22). Der antichristliche Weltherrscher und der falsche Prophet werden Gott lästern, „seinen Namen und sein Haus und die im Himmel wohnen“ (Offb 13,6; vgl. Dan 7,25). Die neue Welteinheitsreligion wird viele Menschen zum Abfall verführen und das erste Tier wird „als Mensch der Bosheit offenbart werden“ und sich als „Widersacher Gottes über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, erheben und sich in den Tempel Gottes setzen und vorgeben, er sei Gott“ (2 Thess 2,3–4). Setzt dies die Wiedererrichtung eines dritten Tempels auf dem Jerusalemer Tempelberg voraus? Nicht zwingend, denn die weltweite Gemeinde Jesu ist der Tempel Gottes auf Erden (Eph 2,21). Auf diesen Tempel zielt der Hass Satans, nicht auf einen Tempel aus Stein (vgl. 1 Kor 3,17).

Zentrales Merkmal seiner weltweiten Herrschaft ist die brutale Verfolgung der Gemeinde Jesu, denn er erhält die Macht, „zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu überwinden“ (Offb 13,7; Dan 7, 25). Mit Blick auf die finale Phase dieses Zeitalters hat sich die Gemeinde nicht auf eine Entrückung vor der Trübsal, sondern auf Verfolgung in der Trübsal einzustellen und vorzubereiten. Die Heiligen sind Nachfolger Jesu, bzw. Gemeinde Jesu, denn „sie halten Gottes Gebote und haben das Zeugnis Jesu“ (Offb 12,17) und „ihre Namen stehen vom Anfang der Welt an im Lebensbuch des Lammes“ (13,8). Das Tier wird die Heiligen tatsächlich überwinden und besiegen (13,7; Dan 7,25). Sie müssen damit rechnen, ins Gefängnis geworfen oder umgebracht zu werden (13,10). Johannes schreibt: „Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen!“ Das Tier kann uns zwar Leib und Leben nehmen, aber niemals den ewigen Lohn, den Jesus verspricht: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben“ (2,10).

Das Malzeichen des Tieres

Das zweite Tier veranlasst die Menschen dazu, sich ein Zeichen an die rechte Hand oder an die Stirn zu machen, das Malzeichen des Tieres (Offb 13,16). Auch hier liegt eine Nachäffung vor, denn Gott forderte Israel auf, Gottes Gebote als Merkzeichen an Hand und Stirn zu binden (5 Mose 5,8). Das griechische charagma bezeichnet ein „eingegrabenes, eingeritztes, eingeätztes, eingebranntes oder eingeschnittenes Zeichen“. Es ist davon auszugehen, dass hier ein tatsächliches Zeichen gemeint ist, denn es ermöglicht die Scheidung der Weltgemeinschaft in zwei Gruppen. Auch das ist eine Nachäffung, denn es ist allein Gottes an Jesus Christus übertragenes Recht, die Menschheit in zwei Gruppen zu scheiden, die einen zu verwerfen und die anderen anzunehmen (Mt 13,47-50; 25,31-46; Offb 20,11-15). Die Träger des Zeichens erklären mit dessen Annahme ihre Zugehörigkeit zur Welteinheitsreligion des Tieres und erwerben damit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Wer das Zeichen dagegen nicht annimmt, wird vom wirtschaftlichen und damit dem gesellschaftlichen Leben insgesamt ausgeschlossen, er „kann weder kaufen noch verkaufen“ (Offb 13,17).

Der Sieg über das Tier

Der Sieg über Satan ist bereits durch Kreuz und Auferstehung Christi besiegelt worden. Dort am Kreuz hat er seine tödliche Wunde erhalten (Offb 13,3.12.14; vgl. 1 Mose 3,15; Jes 27,1). Dass er dennoch am Ende der Zeiten losgelassen wird, um noch einmal die Völker durch List, Lüge und Täuschung zu verführen (Offb 13,13-14) und die Heiligen grausam zu verfolgen, kommt zwar einer unerwarteten Auferstehung gleich. Doch es handelt sich dabei nur um ein letztes Aufbäumen Satans, ein letztes Gefecht gegen Gott und sein Volk, zeitlich eng begrenzt: „Sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit. Danach wird das Gericht gehalten; dann wird ihm seine Macht genommen und ganz und gar vernichtet werden“ (Dan 7,26; Offb 13,5). Der Engel sagt zu Johannes: „Das Tier, das du gesehen ist, ist gewesen und ist jetzt nicht und wird wieder aufsteigen aus dem Abgrund und wird in die Verdammnis fahren“ (Offb 17,8). Der Teufel und die beiden Tiere sind bestimmt für den feurigen Pfuhl, wo sie „gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (20,10).

Schlussfolgerungen für die Gemeinde

Der Blick hinter die Kulissen der Weltgeschichte soll nicht unsere Neugier befriedigen, sondern mahnt uns zur Wachsamkeit und soll unsere geistliche Widerstandskraft und Treue zum Herrn und seinem Wort stärken. Paul Althaus schreibt: „Die Kirche soll den Antichristen jeweils als Wirklichkeit in ihrer Gegenwart suchen oder als drohende Möglichkeit ihrer nächsten Zukunft bedenken.“

Zur Machtergreifung des Tieres: totalitäre Strukturen erkennen

Die Gemeinde Jesu weiß, dass es im endzeitlichen Gefälle zur Ausbildung totalitärer Machtstrukturen auf globaler Ebene kommen muss: „So erkennen wir den Antichristen in der Dämonie des Staates, der sich absolut setzt und göttliche Würde und Autorität für sich in Anspruch nimmt.“ In der Finalphase der Weltgeschichte wird dies ein Weltstaat sein, der alle „Stämme und Völker und Sprachen und Nationen“ umgreift. Die sog. Corona-Pandemie hat gezeigt, dass es bereits jetzt möglich ist, beispielsweise gesundheitspolitische Zwangsmaßnahmen (z.B. Lockdowns, Maskentragen, Injektionen) zentralistisch zu planen, darüber zu entscheiden und sie global durchzusetzen. Die gleichzeitige Aufhebung von Grundrechten in vielen Staaten der Erde zur effektiven Durchsetzung solcher Maßnahmen weist ebenfalls in diese Richtung. Auch nach der Aufhebung der letzten Maßnahmen gibt es nach wie vor Bestrebungen, die Weltgesundheitsorganisation WHO mit dauerhaften, demokratisch nicht legitimierten Vollmachten auch gegen die einzelnen Mitgliedsstaaten auszustatten. Ob es sich hierbei bereits um unmittelbare Vorboten der in Offb 13 angezeigten Strukturen handelt oder ob sich in ihnen nur die allgemeine Tendenz zur Übersteigerung staatlicher Machtfülle zeigt, wissen wir noch nicht.

Zur Welteinheitsreligion des Tieres: totalitären Ideologien widerstehen

Johannes verrät uns die Kennzeichen der Religion des Tieres: „Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet“ (1 Joh 2,22) und er leugnet, „dass Jesus in das Fleisch gekommen“ ist (1 Joh 4,2–3). In der Welteinheitsreligion der beiden Tiere gibt es keinen Platz für den gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Der interreligiöse Dialog ersetzt Mission und Evangelisation. Projekte wie das staatlich und kirchlich geförderte House of One in Berlin und das vom Vatikan unterstützte Abrahamic Family House Projekt in Abu Dhabi zeigen die Marschrichtung. Als Christen beten wir darum, dass wir dem antichristlichen Geist widerstehen können und die Kraft haben, an Jesu Wort festzuhalten, das sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Joh 14,6). Bis zum Tag seiner Ankunft wollen wir den Missionsbefehl umsetzen und unseren Mitmenschen das rettende Evangelium verkündigen.

Zur Verfolgung der Gemeinde: Auf Leiden vorbereitet sein

Die Gemeinde Jesu der finalen Phase der Endzeit muss leidensbereit sein. Es ist Aufgabe der Hirten, ihre Gemeinden z.B. durch Predigten oder Kontakte zu Missionswerken, die sich für verfolgte Christen einsetzen, auf Verfolgung vorzubereiten. Pfarrer Dr. Theo Lehmann schrieb in einem 2004 veröffentlichten Text: „Wir sollten die Atempause benutzen, um uns auf Zeiten vorzubereiten, in denen Christsein nicht mehr ‚geil‘, sondern gefährlich ist. Was wir brauchen, sind bibelfeste und notfalls auch feuerfeste, KZ-fähige Christen.“

Die Gemeinde Jesu steht bis zur sichtbaren Wiederkunft unter dem Wort ihres Herrn „Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen“ (Joh 15,20) und dem der Apostel „Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen“ (Apg 14,22). Sie steht aber auch unter der bewahrenden Zusage Jesu: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Mt 28,20).

Corrie ten Boom schrieb in einem Brief: „Manchmal wird mir bange, wenn ich die Bibel lese und in der Welt sehe, wie all die Bedrängnis und die Verfolgungen wahr werden, wie es von der Bibel vorausgesagt wurde. Jetzt kann ich Ihnen sagen, wenn auch Sie Angst haben, dass ich gerade die letzten Seiten der Bibel gelesen habe. Ich kann jetzt laut rufen: ‚Halleluja! Halleluja!‘, denn ich habe gefunden, wo geschrieben ist, dass Jesus sagte: ‚Wer überwindet, wird alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein‘ (Offb 21,7). Das ist die Zukunft und Hoffnung für diese Welt. Nicht, dass die Welt überleben wird, sondern dass wir inmitten einer sterbenden Welt Überwinder sein werden.“

Zum Malzeichen des Tieres: totalitäres Monopol

In den vergangenen Jahren haben Menschen auf der ganzen Welt erlebt, dass es zu einer von oben verordneten Scheidung der Bevölkerung in zwei Gruppen kam: Geimpfte und Ungeimpfte. Es wurde versucht, die Gruppe der Ungeimpften möglichst weitgehend von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auszuschließen. Das Vorweisen eines staatlichen Zertifikats regelte den Zugang zu Betriebsstätten, Geschäften, Krankenhäusern, kulturellen Einrichtungen, Flugreisen, ja sogar Kirchen. Längst wird in Forschungseinrichtungen und Unternehmen an der digitalen Impftechnologie gearbeitet: „So hat eine Gruppe von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine Methode entwickelt, bei der ein digital lesbarer ‚Impfpass‘ in Form von ‚Quantum Dots‘, ähnlich einem Tattoo, direkt unter die Haut eingebettet wird. Das Vakzin wird über die Mikronadeln des Impfpflasters eingebracht.“ Die Digitalisierung macht es möglich, sowohl die Impfung als auch das Impfzertifikat als eingraviertes Zeichen am Körper zu tragen. Nein, damit wird nicht gesagt, dass wir es dabei mit dem Malzeichen des Tieres oder einem Vorläufer zu tun haben. Es liegen aber heute die technischen Voraussetzungen vor, Menschen mit einem Zeichen zu versehen, das weltweit den Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe und insbesondere zu (digitalen) Zahlungssystemen gewährt und den Nichtträger ausschließt. Die derzeit vorangetriebene Abschaffung des Bargeldes und die Einführung rein digitaler Währungen und Konten (sog. Wallets) spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Digitale Wallets könnten bspw. mit Impfzertifikaten, Co2-Guthabenkonten oder Social-Credit-Programmen verknüpft werden. Was heute im medizinischen Bereich geschieht, kann morgen auf den finanziellen oder religiösen Bereich übertragen oder damit verknüpft werden. Jesus ruft seiner Gemeinde zu: „Darum wachet!“ (Mt 25,13).

Zur Niederlage des Tieres: Gottes vollständiger Sieg

Die sich vor unseren Augen entfaltende Verführungs- und Verfolgungsmacht Satans braucht uns keine Angst zu machen, denn wir wissen, dass Satan längst besiegt ist. Die verfolgte Gemeinde blickt auf Jesus Christus und auf seinen Sieg: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!“ (1 Kor 15,57).

Dietrich Bonhoeffers Worte werden zum nahenden Ende hin immer aktueller:

„Die große Maskerade des Bösen hat alle ethischen Begriffe durcheinander gewirbelt. Daß das Böse in der Gestalt des Lichts, der Wohltat, des geschichtlich Notwendigen, des sozial Gerechten erscheint, ist für den aus unserer tradierten ethischen Begriffswelt Kommenden schlechthin verwirrend; für den Christen, der aus der Bibel lebt, ist es gerade die Bestätigung der abgründigen Bosheit des Bösen.

Wer hält stand? Allein der, dem nicht seine Vernunft, sein Prinzip, sein Gewissen, seine Freiheit, seine Tugend der letzte Maßstab ist, sondern der dies alles zu opfern bereit ist, wenn er im Glauben und in alleiniger Bindung an Gott zu gehorsamer und verantwortlicher Tat gerufen ist, der Verantwortliche, dessen Leben nichts sein will als eine Antwort auf Gottes Frage und Ruf. Wo sind diese Verantwortlichen?“

Wer hält stand? Allein die, die das Zeichen des Tieres nicht annehmen und den Satan „überwinden durch des Lammes Blut und durch das Wort des Zeugnisses und ihr Leben nicht lieben, bis hin zum Tod“ (Offb 12,11).

Johann Hesse

Quelle: Aufbruch – Informationen des Gemeindehilfsbundes 1/2023 (März)

Sie können die aktuelle Ausgabe des Aufbruchs hier herunterladen. [1]