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Stiftung „Ja zum Leben“ Stiftungspreis 2007

Stiftung „Ja zum Leben“ verleiht Stiftungspreis 2007 an Christa Meves

Laudatio

Verehrte, liebe Gräfin Westphalen,
verehrte, liebe Christa Meves!
Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Im vergangenen Herbst fragte Gräfin Westphalen an, ob ich bereit wäre, anlässlich der Verleihung des Stiftungspreises 2007 der Stiftung „Ja zum Leben“ an Christa Meves die Laudatio zu halten. Über diese Bitte freute ich mich und vor allem darüber, dass Christa Meves, die seit vielen Jahren Tausenden und Abertausenden wie ein guter Engel mit Rat und Tat zur Seite steht und unzählige Frauen und Männer ermutigt hat für das „Ja zum Leben“, dass diese Frau nun diese besondere Auszeichnung bekommen soll.

Aber zugleich durchfuhr mich eine Beklemmung: Was soll man denn bei einer solchen Ehrung sagen, was nicht schon alle wissen? Und was wäre da alles aus einem so reichen Leben und Werk zu nennen? Wo anfangen – wo aufhören? Andere Preisträger müssen in aller Regel erst einmal einer breiteren Öffentlichkeit bekanntgemacht werden. Man hat vielleicht schon einmal ihren Namen gehört, aber da kann man als Laudator Informationslücken schließen. Christa Meves dagegen muss nicht bekannt gemacht werden, muss zumindest in diesem Kreis nicht vorgestellt werden. Jeder von uns kennt sie. Jeder von uns liebt sie. Jeder von uns hat sich irgendwann mit ihr auseinandergesetzt.  Jeder von uns verdankt ihr ganz wesentliche Einsichten.

Aber auch das, was wir schon kennen, braucht gelegentlich eine Stimme, die gar nicht viel Neues sagt, sondern das schon Bekannte noch einmal bewusst macht.

Jeder von uns hat Bücher von Christa Meves gelesen, hat ihre spannenden, informativen und aufrüttelnden Vorträge miterlebt, hat vielleicht auch die Wochenzeitung „Rheinischer Merkur – Christ und Welt“ nicht zuletzt deshalb abonniert, weil Christa Meves von 1978 bis 2006 Mitherausgeberin und Kolumnistin dieser renommierten Zeitung war.

„Manipulierte Maßlosigkeit“ war eines ihrer ersten Bücher. Über hundert Bücher sollten es werden mit einer Gesamtauflage in deutscher Sprache von 6 Millionen, nicht mitgerechnet die Übersetzungen ihrer Werke in andere Sprachen, sogar ins Japanische und Chinesische. Und der schöpferische Strom fließt und fließt immer noch ununterbrochen zu unserer Freude.

„Manipulierte Maßlosigkeit“, um auf diese Sammlung von Vorträgen zurückzukommen, war meine erste Begegnung mit Christa Meves. Ich habe als junger Pastor dieses Buch geradezu verschlungen! Es erschien 1971, wurde zum Bestseller und hat inzwischen 42 Auflagen erreicht! Unglaublich, aber wahr! Es ist ein prophetisches Buch. Die damaligen Prognosen, die das Buch enthält, haben sich erfüllt. Christa Meves hat darin die Lebensphilosophie der Achtundsechziger, ihre antiautoritäre Pädagogik und die Folgen dieses Denkens erschütternd klarsichtig und warnend beschrieben.

Heute sehen wir: es ist eingetroffen, was da steht „über die Schwierigkeit im Wohlstand glücklich zu sein“, über die „Neurotische Verwahrlosung – ein Teilaspekt des Jugendproblems“, über die „Verunsicherte Weiblichkeit“, über die „Abgeschaffte Schuld“, um nur einige der Beiträge aus diesem Buch zu nennen.

Es muss für Dich ein sonderbares Gefühl sein – dieses Schwanken zwischen der Genugtuung, dass man recht behalten hat mit seinen Analysen und Prognosen und der Trauer darüber, dass es tatsächlich so gekommen ist und nun so unendlich viele Menschen mit ihrem Leben nicht oder nur schwer zurechtkommen.

Ich habe mir zur Vorbereitung auf diesen Tag noch einmal die Biographie von Christa Meves vorgenommen: „Mein Leben.“ Es ist spannend, diesen Lebensbericht zu lesen. Es ist spannend, dabei zu erleben, wie ein einzelner Mensch mit der Leidenschaft seines Denkens, mit der Fähigkeit seines Könnens, mit der Liebe seines Herzens und mit dem Vertrauen in die Führung Gottes zum Leuchtturm so vieler Menschen werden konnte. „Herausgefordert vom Zeitgeist“ lautet der Untertitel dieses Lebensberichtes.

Kleine Zwischenfrage: Wer oder was ist eigentlich der Zeitgeist?

Goethe hat ihn folgendermaßen definiert:

„Wenn eine Seite nun besonders hervortritt, sich der Menge bemächtigt und in dem Grade triumphiert, dass die entgegengesetzte sich in die Ecke zurückziehen und für den Augenblick im stillen verbergen muss, so nennt man jenes Übergewicht den Zeitgeist, der dann auch eine Zeitlang sein Wesen treibt.“

In die Ecke hast Du Dich allerdings nie zurückgezogen. Das könnte dem Zeitgeist so passen:

Christa Meves still in einer Ecke ihres Hauses in Uelzen.

Für Dich war es immer völlig klar:

Man muss diese Spannung aushalten zwischen der Stille, in der wir unsere Gedanken sammeln und zu Papier bringen und dem Kampf, dem wir uns dann beherzt stellen, dem Geisteskampf im Sinne von Epheser 6, angetan mit der Waffenrüstung Gottes und dadurch unverletzbar. Es ist in der Tat ein erhebendes Gefühl, wenn auf einen geschossen, aber man nicht getroffen wird, jedenfalls nicht so, dass man aus dem Kampf ausscheiden müsste.

Wenn wir uns diesem Kampf nicht stellen würden, dürften wir uns auch nicht wundern, wenn der Zeitgeist immer dreister wird und noch länger sein Wesen oder besser sein Unwesen treibt. Du hast Deinen Widerstand gegen den Zeitgeist selbst so beschrieben:

„Ich ging also in die Öffentlichkeit und sagte den Ärzten, dass sie die Mütter anders beraten müssten, und zwar bereits im Wochenbett, dass Mutter und Säugling auch dort schon zusammengehören.

Sie schüttelten die Köpfe; sie, die Klugen, hatten dergleichen auf den Universitäten nicht gelernt. Und warum sollte man die Wöchnerinnenstationen, die sich durch die Einführung der Flaschennahrung so viel einfacher gestalteten, nun einer unsicheren Theorie wegen umändern?

Ich ging zu den Lehrern, denen ich prophezeite, dass sich aufgrund dieser Gegebenheiten ein enormes Absinken der Leistungsfähigkeit der Kinder zeigen würde. Ganze Säle voller Pädagogen haben mich wegen dieser Prognose schallend ausgelacht. Heute lacht keiner mehr.

Die Schul-Schwächlinge sind Legion.

Ich bin zu den Politikern gegangen, damals noch nach Bonn zu einem sogenannten ‚Hearing’, und habe gesagt, dass unser liberales Staatswesen, das uns so wert, so teuer ist, in Frage gestellt werden würde, wenn wir eine Generation von labilen, kriminellen, süchtigen Verwahrlosten herangezogen haben würden.

Ich stellte die Prognose, dass besonders die Diebstahlskriminalität durch diese kollektive Erkrankung der jungen Generation (frustrierte und verwöhnte Kinder werden nämlich habgierig) unbeherrschbar werden würde. Sie wollten es bedenken – und dabei blieb es.“ (1)

Man kann es erst recht kaum fassen, wenn man hört, dass diese kritische Distanz nicht nur aus dem politischen, linksideologisch eingefärbten Milieu kam, sondern teilweise aus der eigenen Kirche, die ja für Dich bis in die achtziger Jahre hinein die evangelische Kirche war.

Einerseits war es der Wunsch des Rates der EKD eine solche prominente Persönlichkeit wie Christa Meves in ihren Reihen zu haben. Also wurde sie in die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland berufen. Von 1973 bis 1984 gehörte sie als berufenes Mitglied der EKD-Synode an, zu ihrer Freude auch Prof. Dr. Joachim Illies, Zoologe, Leiter eines Max-Planck-Institutes und bekennender Christ, Freund der Familie Meves und geistiger Mitstreiter von Christa Meves. In dem von beiden herausgegebenen Briefwechsel „Unterwegs” kann man eine erschütternde Passage lesen. Sie betrifft die Diskussion, die Mitte der siebziger Jahre in der EKD-Synode über die Neufassung des Paragraphen 218 geführt wurde.

„Wir beide haben damals zwar unsere Stimmen in der Synode erhoben. Aber doch lange nicht laut genug, leise in gepflegter Rede, mit sachlicher Argumentation, schweigend, nachdem die Rednerliste geschlossen war, brav den Spielregeln des Parlaments gehorchend, obgleich der Ungeheuerlichkeit der Sache doch nur eines angemessen gewesen wäre: dass man geschrieen, geschrieen, geschrieen hätte gegen alles Läuten der Glocke des Herrn Präses, dass man schreiend um sich geschlagen hätte aus dem Saal getragen werden müssen. Aber zu so viel Tapferkeit reicht es bei mir eben nicht. Es ist gut, dass ich ins zweite Glied habe zurücktreten dürfen.” (2)

Diese Passage ist sehr eindrucksvoll, wie alles, was Du schreibst. Doch sie gefällt mir nicht so ganz. Vor allem nicht dieser Satz: „Aber zu so viel Tapferkeit reicht es bei mir eben nicht.”

Darf ich so tapfer sein, an dieser Stelle vor lauter Meves-Anhängern eine etwas andere Meinung zu diesem Punkt zu äußern?

Du bist eine so wunderbar tapfere Frau! Hättest Du so geschrieen, dass man Dich hätte hinaustragen müssen, wäre das vermutlich kein zusätzlicher Dienst für Dein Zeugnis gewesen.

Im Gegenteil. Ich fürchte, Du hättest es damit Deinen Kritikern zu leicht gemacht, so dass sie hätten sagen können: „Seht her: diese Frau ist doch nicht ernst zu nehmen, sie ist, was wir schon immer gesagt haben, eine Fanatikerin.“

Nein, so leicht dürfen wir es unseren Gegnern nicht machen!

Sie haben Dich bekämpft, auch in der eigenen Kirche. Das war bitter: Sie haben Dich als „Flurschaden” hingestellt. In den „NEK-Mitteilungen” der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche wurde vor dem angeblich „reaktionären, antiemanzipatorischem Erziehungs- undGesellschaftsideal” der Christa Meves gewarnt.

Damals bahnte sich die Hinwendung zur katholischen Kirche an, die 1987 vollzogen wurde.

Das schmerzte – bei allem Verständnis für diesen Schritt – manche evangelischen Freunde, aber die tiefe innere Verbundenheit mit Dir blieb bestehen.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für diese Verbundenheit sind die Tagungen des „Freundeskreises Christa Meves” auf der Burg Rothenfels, gelegentlich auch an anderen Orten, die Christen beider Konfessionen zu einem intensiven Gedankenaustausch zusammenführen und Stellungnahmen zu aktuellen ethischen Fragen herausgeben.

Evangelische und katholische Christen danken Gott gemeinsam für das Wirken von Christa Meves.

Ehe, Familie, Kindererziehung – das sind Deine Arbeitsfelder. Das sind Bereiche unseres Lebens, von denen viel für unser aller Leben abhängt. Das sind Bereiche, in denen manches oder sogar vieles besser werden müsste.

Wir können es doch nicht einfach hinnehmen, dass wir ein sterbendes Volk sind, dass auf den Schulhöfen immer wieder Gewalt aufbricht, dass so viele Menschen psychisch krank sind inmitten einer Wohlstandsgesellschaft, dass jungen Eltern, die ein Kind bekommen und sich mit unbändiger Freude auf ihre Elternschaft einstellen, von der Politik vermittelt wird: es ist besser, wenn Euer Kind in einer Krippe aufwachsen kann. Wir können das alles nicht einfach hinnehmen.

„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ So hat es Friedrich Hölderlin gedichtet. („Patmos“)

Man darf dann allerdings auch nicht die Augen verschließen vor der Gefahr und vor allem: man muss Alternativen aufzeigen.

Christa Meves hat diese Alternativen aufgezeigt. Sie hat auf wissenschaftlicher Grundlage und geprägt aus christlichem Geist eine Anthropologie entwickelt, die auf der Ätiologie von Konrad Lorenz und der Neo-Analyse der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts aufbaut.

Sie hat ein Konzept vom Menschen entwickelt, geprüft an Forschungen der Pädagogik, der Verhaltensforschung, der Genetik, der Entwicklungspsychologie, der Tiefenpsychologie von Freud bis Jung.

Dieses weit gefächerte Wissen hat in der Anthropologie von Christa Meves in dem Maße Eingang gefunden, wie es sich als hilfreich-praktikabel und heilend erwiesen hat.

Dieses Konzept wurde nicht ausschließlich am grünen Tisch rein theoretisch entwickelt, sondern immer auch umgehend in der eigenen Praxis erprobt. Damit wurden Voraussetzungen geschaffen, die es Millionen Menschen ermöglichen, ein glückliches Leben zu führen.

Die Grundüberlegungen dazu sind relativ einfach zu erfassen und nachzuvollziehen; Jeder Mensch wird bestimmt vom Nahrungstrieb und vom Bindungstrieb. Beide Triebe sind notwendig, um zu leben und zu überleben. Aber – so Christa Meves: „Die Erfindungen des technischen Zeitalters machten es erstmals in der Menschheitsgeschichte möglich vom Urkonzept abzuweichen und Kinder ohne die absolute Vollhingabe der Mutter groß zu bekommen. Mit Ersatzpräparaten der Muttermilch ließ sich das ermöglichen – und so ließen sich auch die Neugeborenen zunehmend mehr aus der Leibnähe der Mutter abtrennen und an vielerlei andere, verschiedene, auch professionelle Bezugspersonen delegieren.“

Damit kommen beide Triebe – der Nahrungs- und der Bindungstrieb – zu kurz. Das wiederum erhöht die Anfälligkeit für neurotische Depressionen, vermindert die Liebes- und Arbeitsfähigkeit und steigert einen unzufriedenen, gierigen, aggressiven Charakter. Sowohl die Tierverhaltensforschung als auch die neuere Hirnforschung kommt zu analogen Schlüssen. Letztere bestätigt, dass Wachstum und Entwicklung des Gehirns nicht nur durch genetische Veranlagung und Eiweißzufuhr maßgeblich beeinflusst wird, sondern durch Zuneigung, ja Liebe durch eine gleichbleibende Bezugsperson.

Die Konsequenzen aus diesen Forschungsergebnissen hat Christa Meves in unzähligen Publikationen dargestellt. Um diese Ergebnisse recht vielen Menschen in leicht fasslicher Form zugänglich zu machen, entstand dieses Faltblatt „Die Familie ist unaufgebbar! Die Familie braucht Hilfe, damit wir Zukunft haben!“, das vom Verein „Verantwortung für die Familie“ verteilt wird.

Wie vielen Menschen ist mit diesen Ratschlägen bereits geholfen worden? Wie vielen muss noch geholfen werden! Wie vielen Menschen in unserem Lande müssen noch die Augen geöffnet werden für diese Zusammenhänge!

Man kann sagen: es ist erfreulich, dass diese Thematik inzwischen auch in der Politik größtmögliche Beachtung findet. Es ist sicherlich gut und richtig, dass jetzt intensivere Vorkehrungen getroffen werden, um Kinder, die von akuter Verwahrlosung bedroht sind, durch staatliche Einrichtungen aufzufangen. Aber vielen Politikern müssen noch die Augen dafür geöffnet werden, dass sie die eigentlichen Ursachen für derartige Verwahrlosungen erkennen.

Das „Ja zum Leben“, für das sich die Stiftung gleichen Namens seit Anfang der neunziger Jahre einsetzt, dieses „Ja zum Leben“ braucht ein doppeltes Ja:

das Ja der Eltern zum Kind, damit es überhaupt geboren und nicht abgetrieben wird, aber auch

das Ja der Eltern zu einem Leben mit dem Kind.

Dieses gemeinsame Leben mit dem Kind zu fördern sollte die vordringlichste Aufgabe aller Bemühungen um die Familie und auch aller Familienpolitik sein!

Denn viele Menschen sind jahrelang durch die Überbetonung der Selbstverwirklichung bindungsschwach, wenn nicht gar bindungsunfähig geworden und verunsichert im Blick auf alles, was mit Ehe, Familie und Kindern zusammenhängt.

Wir müssen ihnen helfen, dass sie die Erkenntnisse von Christa Meves aufnehmen. Dazu bedarf es von unserer Seite einer großen Geduld, um den vom Zeitgeist verführten Menschen den guten Weg zu zeigen.

Manche von uns benutzen zu ihrer persönlichen Andacht das Losungsbüchlein der Herrnhuter Brüdergemeine. In diesem Büchlein stehen für jeden Tag des Jahres ein alttestamentliches und ein neutestamentliches Wort. Für den heutigen Tag steht dort aus dem Neuen Testament der Satz aus dem Jakobusbrief: „Wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt.“ (3)

Diese Geduld wünsche ich uns allen, dass wir in unserem Geisteskampf nicht resignieren und bitter werden. Wir wollen vielmehr weiterhin Männer und Frauen ermutigen, das Miteinander in der Familie gegen alle sonstigen Zwänge, die es ja gibt, möglichst intensiv zu leben.

Es gibt ja bereits eine Fülle von positiven Rückmeldungen. Nur ein Beispiel, das ich selbst vor ein paar Tagen erlebt habe: Als ich in die Praxis eines Arztes kam, den ich bis dahin noch gar nicht kannte, sah er ein Buch in meiner Hand: „Mein Leben“ von Christa Meves. Ich hatte die Zeit im Wartzimmer mit dieser Lektüre verbracht. Nun sah er das Buch und etwas neugierig fragte er: „Darf ich wissen, was das für ein Buch ist?“ „Das ist ein Buch von Christa Meves! Kennen Sie Christa Meves?“

Darauf der Arzt: „Und ob ich Sie kenne! Sie müssen wissen, dass ich nach Meves erzogen worden bin. Meine Mutter hat bestimmt zwanzig Bücher von ihr zu Hause!“ Ich sagte ihm, dann würden ihr noch ca. 80 Bücher fehlen! Er lachte fröhlich und wollte dieses Buch unbedingt seiner Mutter zu Pfingsten schenken.

Diese erfreulichen Rückmeldungen überwiegen bei weitem, wenn der Name Christa Meves fällt. Überall dort, wo Menschen Dich aufgesucht, Deinen Rat gesucht und bekommen haben, überall dort, wo Du zu Vorträgen eingeladen wurdest, hast Du dankbare, oft geradezu überwältigend positive Resonanz gefunden. Das gilt auch von Deiner überwältigend großen Lesergemeinde! Deine Bücher und Aufsätze haben unzählig vielen Menschen geholfen. Sie sind wissenschaftliche fundiert geschrieben, aber auch für den sog. Laien verständlich und aus dem prallen Leben Deiner Praxis als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin wirklichkeitsbezogen. Du hast doch für das Ja zum Leben vieles bewirkt, dass Eltern Deinen Erziehungsratschlägen folgen, dass Mütter wieder mehr stillen, dass es ein Karenzjahr für sie gibt, dass das Rooming-in auf den Wöchnerinnenstationen eingeführt worden ist.

Das alles geht nicht zuletzt auch auf Deinen unermüdlichen Einsatz zurück. Welche eine Lebensarbeit, welch eine Lebensleistung!

Wenn ich daran denke, wie viele Gespräche Du in den vergangenen fünfzig Jahren in Deiner Praxis geführt hast, wie viele Gutachten Du verfasst hast, wie viele Aufsätze (weit über 2000!), wie viele Briefe von Dir in all den Jahren beantwortet wurden. Irgendwo las ich: allein im Zeitraum von 1971-1981 hast Du mehr als 60.000 Briefe persönlich beantwortet. Und dann die vielen Bücher und Vorträge! Und seit zwei Jahren auch noch die Einrichtung eines Eltern-Collegs, einer Elternschule.

Man fragt sich unwillkürlich, woher nimmst Du diese Kraft her, dass wir Dich heute mit Deinen über 80 Jahren so strahlend vor uns sehen?

Das ist Gnade, ein Geschenk Gottes. Aber dazu gehört auch, dass man gut organisiert ist durch ein hohes Maß an Selbstdisziplin und durch ein hohes Maß an Geborgenheit.

Ich denke dabei an Deine Familie, die Dich umgibt: Ich denke an Deinen unvergessenen wunderbaren Mann Dr. Harald Meves, dem Du so vieles verdankst. Ich denke an Deine Kinder und Enkel. Ich denke an Deine Mitarbeiterinnen im Hause, an Deine Freunde, den immer weiter anwachsenden Freundeskreis von inzwischen mehr als 7.000 Mitgliedern und Gleichgesinnten in allen Kontinenten der Welt.

Ich denke auch an manche Anerkennung, die Du in der Öffentlichkeit erfahren hast, Auszeichnungen, wie z.B. das Bundesverdienstkreuz, das Große Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens und 2005 das Komturkreuz des Gregoriusordens durch Papst Benedikt XVI. Der heutige Preis der Stiftung Ja zum Leben ist nun die 16. Ehrung. Auch das ist eine Bestätigung, eine Stärkung auf Deinem Weg!

Vor allem aber war es Dein Glaube, der Dich gerade in Zeiten der Anfechtung getragen und gestärkt hat. Die Geborgenheit an der Seite des Guten Hirten, die Dankbarkeit gegenüber Gott hat Dich so spürbar geleitet, begleitet und in allem getragen.

Auch wenn es anders gemeint war, hat die grün-alternative „tageszeitung“ (taz) etwas Richtiges geschrieben, als sie Dich im April dieses Jahres so bezeichnet hat „die alttestamentarisch-bibelfromme Autorin Christa Meves”. (4)

Ja, diese Frau ist eine würdige Preisträgerin der Stiftung „Ja zum Leben“. Ich danke Ihnen, verehrte Gräfin Westphalen, dass Sie diese Entscheidung mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern so getroffen haben. Und wir alle danken Christa Meves, dass sie für uns alle einen so großen Dienst für das Ja zum Leben getan hat und tut.

Gott segne und behüte Dich auch weiterhin auf Deinem Weg!

Literatur:

1 Meves, Ch.: Mein Leben – Herausgefordert vom Zeitgeist. 1999, S. 119

2 Meves,Ch.; Illies, J.: Unterwegs. Ein Briefwechsel in der Not unserer Zeit.1980, S. 169

3 Jakobus 1,3

4 taz, 27. April 2007

Weiterführende Literatur:

Meves, Ch.: Mein Leben – Herausgefordert vom Zeitgeist. 2.Aufl. Resch Verlag.

Meves, Ch.: Manipulierte Maßlosigkeit. 42.Auflage, Christiana Verlag.

Meves, Ch.: Verführt. Manipuliert. Pervertiert. 3.Auflage, Resch Verlag.

Meves, Ch.: Trotzdem: Mut zur Zukunft. 2.Auflage, Resch Verlag.

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