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Im Gespräch: Andreas Späth

Montag 16. Januar 2023 von Gemeindehilfsbund


Gemeindehilfsbund

Andreas Späth, geboren 1971, studierte nach seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr und Tätigkeit bei den Vereinten Nationen Religionspädagogik und kirchliche Bildungsarbeit mit Abschluss Diplom (FH) sowie einige Semester Theologie und Politikwissenschaft. Religions- und Gemeindepädagoge in Würzburg und München, derzeit Religionslehrer in Ansbach. Zusatzausbildung zum Erlebnispädagogen. Verfasser von zahlreichen Zeitschriften- und Buchbeiträgen zu theologischen, politischen und archäologischen Themen. Moderator und Kommunikationstrainer.

Preisträger des Vereins zur Förderung des christlich-jüdischen Gesprächs in der Ev.-Luth. Kirche in Bayern und Träger des UN-Ordens „In the service of peace“. Seit 2003 Vorsitzender der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis (KSBB); 2009 Vizepräsident der Internationalen Konferenz bekennender Gemeinschaften (IKBG) und seit 2011 Schriftleiter der Quartalszeitschrift Diakrisis. Bezirksvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CSU München, Mitglied im Leitungsteam der Arbeitsgruppe für biblische Archäologie (ABA), Mitglied im Landesvorstand der Christdemokraten für das Leben Bayern (CDL), im Vorstand des Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern (ABC), im Beirat der Initiative 27. Januar, im Vorstand der Gymnasialstipendienstiftung, im Idea-Trägerverein, Prädikant in der ELKB, Vorsitzender der Christlichen Bildungsstiftung.

Fangen wir mit Deinem Beruf als Religionspädagoge an. Was macht man da?

Ich gebe Religionsunterricht und wenn Pfarrstellen vakant sind, gerne auch Konfirmandenunterricht. Meine Schwerpunkte sind der Unterricht an Grundschulen und hin und wieder auch an Mittelschulen. Gemacht habe ich tatsächlich aber schon alles von der Gemeindearbeit als hauptamtlicher Jugendleiter und schulisch von der Förderschule bis zum Gymnasium.

Wie beurteilst Du als Religionslehrer den geistlichen Zustand der jungen Generation? Welche Fragen treiben junge Menschen um? Erlebst Du eine Offenheit für das Wort Gottes?

Das kann ich nicht allgemein beantworten. Ich bin eigentlich immer schwerpunktmäßig in der Grundschule gewesen. Da erlebe ich eine große Offenheit. Da ich versuche, vor Ort mit den geistlich guten Kräften zusammenzuarbeiten, meine ich schon, dass es eine fruchtbare Arbeit ist. Mir fällt auf, dass seit etwa 10 Jahren immer einmal wieder Kinder dabei sind, die offen sagen, dass sie nicht an Gott glauben, oder fragen, ob die biblischen Geschichten denn wahr seien. Das habe ich früher eigentlich nie erlebt. An der Mittelschule oder im Konfirmandenunterricht erlebe ich dreierlei: Diejenigen, für die Gott, Religion, Kirche letztlich irrelevant sind. Das dürfte inzwischen die Mehrheit sein. Dann gibt es diejenigen, die das schon für wichtig halten, gerade in ethischen Punkten ansprechbar sind, aber sich im Grunde nicht wirklich für eine Beziehung zu Jesus interessieren. Und dann gibt es die Handvoll, die sich wirklich für den Glauben interessieren und dann meist aber auch in irgendeine Jugendgruppe gehen, oft von den missionarischen Verbänden (z.B. EC, CVJM, CJB, Blaues Kreuz). Besonders freue ich mich über die Arbeit des Südwestdeutschen EC Verbandes. Die Grenze geht durch Bayern und verläuft vor meiner Haustür. Dadurch bekomme ich an einer meiner Schulen das gute missionarische Engagement mit. Und dann sind es auch einzelne Familien, die etwas hochziehen.

Welche Empfehlung würdest Du als Religionslehrer den Aufbruch-Lesern geben: Wie kann man junge Menschen für Glaubensfragen begeistern oder sie mit dem Evangelium erreichen?

Wer noch auf Jobsuche ist, dem rate ich Gott intensiv zu befragen. Gibt er grünes Licht, dann los in erzieherische oder pflegerische Berufe! Dort könnt ihr ein helles Licht auf dem Berge sein. Zur Not kann man auch Theologie studieren. Am besten an der STH Basel. Wem das alles nicht gegeben ist, der soll sich mit anderen zusammentun. Ich kenne hier eine sehr aktive Großmutter, die Musikunterricht gibt und dann ehrenamtlich Kinderstunde und Jungschar anbietet. Da fließt der Segen! Wichtig ist es, auch sprachfähig zu werden. Sucht das Gespräch. Erzählt von eurem Leben mit Gott, von Anfechtungen und Siegen, von Niederlagen und der Hilfe des Herrn Jesus. Zeigt den jungen Leuten, dass es ein großartiges Leben über diese Welt hinaus gibt, das zu erringen jeden Einsatz lohnt. Erzählt ihnen von der Zukunft, die Jesus schenkt. Fangt so früh wie möglich an, bei den ganz Kleinen. Und dann bleibt dran. Ganz wichtig ist das Gebet für die Kinder und Jugendlichen. Es ist wichtig, für sie zu beten, und wo immer sich die Möglichkeit gibt, sie auch zum eigenen Gebet zu ermutigen. Wenn sie erstmal mit Jesus reden ist schon etwas gewonnen. Das wichtigste: Selber machen! Beten, Bibellesen, Zeuge Jesu sein. Von Hauptamtlichen und Institutionen so wenig wie möglich erwarten und soviel wie möglich als eigene Aufgabe begreifen.

Was macht Freude? Was ist in den letzten Jahren schwerer, was leichter geworden?

Es ist immer eine Freude, wenn Kinder Fragen haben, sich begeistern lassen, mitdenken. Das ist bei Grundschulkindern das Schönste. Die sind noch unverbildet, echt, fragen und sagen, was sie denken und bringen viel öfter Dinge logisch zusammen. Besonders freut es mich, wenn Kinder zu Jesus finden.

Hat der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen nach deiner Erfahrung noch Sinn?

Unbedingt! Ich wurde ja schon x-mal von Freikirchlern gefragt, warum ich in der Landeskirche sei und ich könnte doch bei ihnen mitarbeiten. Dem stehen zwei Dinge entgegen. Erstens habe ich eine klare und direkte Berufung vom Herrn. Ich mache nichts, wo er nicht hinführt. Das zweite ist ein ökonomischer Gedanke. Ich habe jede Woche um die 100 Kinder, denen ich das Wort Gottes weitergeben kann, die ich beten lehre. Warum das tauschen gegen Kleinstgruppen, die man mühsam suchen muss? Ich bin inzwischen froh, dass viele Pfarrer im Grunde jeden taufen, dessen Eltern das wollen. Ich habe da immer sehr exklusiv gedacht – und tue es im Herzen noch. Trotzdem bin ich dankbar für jeden Pfarrer, der da liberaler denkt als ich es freilich könnte. Dadurch habe ich immer volle Klassenzimmer und Kinder, die in freier Wildbahn, oder der Familie nie von Jesus hören würden, kommen freiwillig in den Religionsunterricht. Ich unterschreibe auch fleißig alle Anträge von Muslimen, oder Ungetauften für die Teilnahme am Religionsunterricht, der bei uns in Bayern als konfessionell verbriefter Unterricht stattfindet. Das bedeutet, dass ich keine allgemeine Religionskunde gebe und auch keine falschen Rücksichten auf etwaige Befindlichkeiten nehmen muss. Wer sich anmeldet, unterschreibt auch, wozu er sich anmeldet. Das ist doch großartig. Je besser die Zusammenarbeit vor Ort mit der Gemeinde läuft, um so besser. Der RU ist Anlaufstation. Aber es braucht Jungschar, Kindergottesdienst, Kinderbibelwochen. Die Vernetzung ist sehr wichtig, klappt aber leider nicht überall. Ein Problem ist, dass mit der wachsenden Säkularisation und der z. T. selbstverschuldeten Personalknappheit der Kirchen, der Religionsunterricht immer mehr in die Defensive gerät.

Wie stark bestimmt die historisch-kritische Theologie heute den Religionsunterricht? Wie gelingt der Spagat zwischen der Vermittlung der Lehrplaninhalte und der Weitergabe des evangelischen Glaubens?

Das sehe ich nicht so schlimm. Der Lehrplan hat immer eine gewisse Weite. Er ist ein Korridor. Der hat zwei Seiten. An welche ich mich anlehne, ist meine Sache. Von daher sehe ich in der Praxis keinen Spagat – für den, der ihn nicht will. Man kann aus jedem Thema etwas machen. Ich habe zudem das Glück, eigentlich nur mit Kollegen gesegnet zu sein, mit denen die Zusammenarbeit im Grunde funktioniert. Dadurch, dass ich als Prädikant viele Vertretungsdienste mache, kennen mich auch Eltern und Großeltern.

Die sog. historisch-kritische Methode ist eine kirchenzerstörende Last und eine intellektuelle Zumutung. Im Klassenzimmer spielt sie für mich keine Rolle. Das mag an weiterführenden Schulen – je nach Lehrer – anders sein. Ich habe mich zu viel mit Wissenschaftstheorie und Geschichte beschäftigt. Die historisch-kritische Methode ist für mich schlicht unbrauchbar. Sie ist weder wissenschaftlich, noch hilfreich. Und meinen Schülern vermittle ich natürlich auch historische Fakten und bereite sie damit indirekt vor, falls sie doch einmal jemanden geraten, der meint x und u wären dasselbe.

Man staunt, welche Kompetenz Du auf verschiedenen Fachgebieten angesammelt hast. Kannst Du unseren Lesern berichten: Wie kam es zu Deiner Begeisterung für die Archäologie?

Ich wollte schon als Kind Archäologe werden. Kein Müllcontainer, keine Sandgrube, kein Dachboden, kein Abrisshaus war vor mir sicher.

„Keine Posaunen vor Jericho“ lautet ein bekannter Buchtitel. Die Autoren meinen anhand archäologischer Funde zeigen zu können, dass viele in der Bibel beschriebene Ereignisse nie stattgefunden hätten. Du hast Dich intensiv mit biblischer Archäologie befasst. Zu welchen Ergebnissen bist Du gekommen? Kannst Du uns einen konkreten Fund nennen, der dich besonders fasziniert hat?

Die Archäologie hat ein Grundproblem namens Chronologie. Die Grabungsfunde und andere Ergebnisse lassen sich z. T. nicht in Einklang bringen mit den sich zum Teil auch wieder widersprechenden Chronologien Israels, Judas und der umliegenden Kulturen. Ich halte es für schwierig, wenn nicht unmöglich, das aufzulösen, weil die Alten verschiedenste Systeme hatten. Selbst in Nord- und Südreich gab unterschiedliche Kalender, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit der Zählung begannen. Es gab Königslisten, wo das Jahr des Herrschaftsbeginns voll dem neuen König zugeschlagen wurde, oder noch zu den Jahren des Vorgängers zählte. Es gibt Auslassungen, Verschiebungen, Lücken. Das ist derzeit nicht lösbar. Erfreulicherweise arbeiten jedoch internationale Experten an diesen hochkomplexen Fragen. Es muss hier noch viel geforscht werden. Verschiedene problematische Grabungsszenarien werden unproblematisch, wenn die Chronologie eine andere ist. Aber die Ablehnung der Bibel als historische Quelle ist einfach dumm. Da kommen Argumente, dass die Bibel ja ein religiöser Text sei. Allerdings wird dabei übersehen, dass nahezu alle Quellentexte der umliegenden Kulturen auch religiöse Texte sind, die man aber selbstverständlich in ihrem historischen Informationsgehalt ernst nimmt.

Mein Ansatz geht dahin, den Alltag der Leute zu erforschen, einzelne Informationen aufzugreifen und diese Ergebnisse mit den Informationen der Bibel zu vergleichen. Ich habe in den letzten 10 Jahren intensiv über Josef in Ägypten, Hiskia und den sieben Sendschreiben gearbeitet. Die Ergebnisse sind verblüffend. Um es klar zu sagen: Die Autoren dieser Texte wussten, wovon sie schrieben. Sie hatten detaillierte Kenntnisse von Orten, kulturellen und religiösen Gegebenheiten, Bräuchen, Materialien usw. Dass da jemand, um eine theologische Denkfigur zu zeigen, oder einen Volksgründungsmythos zu erschaffen, seine Geschichte 1000 Jahre zurückprojiziert und dennoch derartiges Detailwissen in Propagandatexte einbringt – um die es ja dann ginge – halte ich für äußerst unwahrscheinlich.

Einer meiner Lieblingsfunde ist natürlich die Hiskia-Bulle. Dabei handelt es sich um einen Siegelabdruck des biblischen Königs Hiskia, den die Archäologin Eilat Mazar (gestorben 2021) 2015 publizierte. Damit haben wir einen Siegelabdruck eines judäischen Königs aus einer kontrollierten Grabung. Zudem verrät die Ikonographie des Siegelabdrucks einiges über die politische Situation und korrespondiert auch darin mit den Informationen der Heiligen Schrift, etwa mit dem Bündnis mit den nubischen Pharaonen Ägyptens.

Du arbeitest mit bei der Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis (KSBB) und in der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften (IKBG). Bitte stelle uns diese Vereinigungen kurz vor und erzähle, welche Höhe- und ggfs. Tiefpunkte Du dabei bisher erlebt hast.

Die KSBB hat im Grunde drei Ziele. Einmal, ganz klassisch das Markieren und Abwehren von Irrlehre. Zum anderen wollen wir eine geistliche Erneuerung fördern und die Relevanz des christlichen Glaubens für die Gesellschaft verdeutlichen. Höhepunkte sind für mich die Begegnungen mit Glaubensgeschwistern aus anderen Teilen der Welt. Zu sehen, dass der Herr seine Leute überall hat, macht mich dankbar und froh. Auch unsere Jahrestagung ist für mich immer wieder ein Highlight. Es macht Freude, mit vielen Geschwistern zusammen zu sein, ohne dass Glaubensgrundlagen Gegenstand von Grundsatzdiskussionen sind. Eine gewisse Genugtuung war es auch, dass Teile der bayerischen Kirchenleitung, wenn auch spät und halbherzig, unseren Einsatz gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern und die personelle Verstrickung der Kirche auf diesem Gebiet gewürdigt haben. Ein für mich erschütternder Tiefpunkt ist die zunehmende Anpassung auch pietistischer Kreise, an den Modernismus und das damit einhergehende Verhalten mancher Leiter. Die Ära Diener halte ich für eine der großen Katastrophen für die evangelikale Bewegung – wobei es ohne die Schriftvergessenheit und Mutlosigkeit unserer Zeit wohl nie dazu gekommen wäre. Die sich verbreitende Bibelunkenntnis und die Verweigerung der Nachfolge sind Symptome einer verlöschenden Kirche und ihrer Derivate. Deshalb sind Jesus, sein Wort und die Bereitschaft zur Nachfolge für mich Kernthemen der Verkündigung.

Die IKBG ist eine Organisation, in der sich auf ökumenischer Basis Christen sammeln und vernetzen, die eine gemeinsame Sicht auf die Probleme der Christenheit haben. Hier wird v.a. theologisch über Konfessionsgrenzen hinweg gearbeitet. Die von der IKBG herausgegebene Zeitschrift Diakrisis hat Autoren aus verschiedenen Kirchen. Das Publikationsziel ist es, das von allen als christlich Erkannte zu beschreiben und zu fördern.

Neben bundesweit agierenden Sammlungsbewegungen (GHB, Kein anderes Evangelium, NBB) gibt es auch eine ganze Reihe von regionalen Gruppen. Ist es nicht Zeit, aus der Zersplitterung herauszutreten? Wie aussichtsreich ist die Gründung einer neuen bekennenden Kirche?

Ich denke, es müsste mehr Zusammenarbeit geben. Wir als KSBB tun das auch, wo immer möglich, bzw. wo es unsere kleinen Kräfte zulassen. Wir unterstützen z.B. das Netzwerk Bibel und Bekenntnis intensiv. Es ist leider auch eine Realität, dass die theologische Einheit mancher Gruppen untereinander gar nicht so deutlich hervortritt. Ich denke aber nicht, dass alles, was sich für Bibel und Bekenntnis einsetzt, letztlich die selben Ziele hat. Es sind so viele Traditionen und Lehren in den letzten Jahrzehnen eingerissen worden. Aber nicht alle wollen alles zurück. Und Manches, was mancher zurück will, war gut kirchlich, aber nie zwingend in dieser Form Gegenstand von Schrift und Bekenntnis. Vieles, was sich als Bekenntnisgruppe sieht, ist einfach nur konservativ. Das kann gut sein, das kann biblisch sein, das kann bekenntnisgemäß sein. Muss es aber nicht.

Die Gründung einer Bekennenden Kirche halte ich schlicht für eine Illusion. Wer sollte da beitreten? Die Kirchen sind ja in weiten Teilen komatös und werden von den Kirchensteuern künstlich am Leben erhalten. Wenn man aus den zwei Prozent Gottesdienstbesuchern noch einmal die paar Prozent heraussucht, die überhaupt wissen, wo das Problem liegt, was Bibel und Bekenntnis bedeuten, dann ist man bei sehr geringen Zahlen, über ganz Deutschland verstreut. Allein die Organisation einer solchen Sache würde wahrscheinlich mehr Ressourcen binden, als vorhanden sind. Ich sehe unsere Rolle in den 7.000, die ihre Knie vor Baal nicht beugen, sondern Zeugen sind für das biblische Christentum.

Weniger als 50 % der Menschen in Deutschland gehören noch einer der beiden großen Volkskirchen an. Warum treten die Menschen aus den Kirchen aus und wie können sie aus Deiner Sicht zurückgewonnen werden?

Die Austrittsgründe sind vielfältig, das Grundproblem ist aber weitgehend gleich. Der Glaube erscheint heute vielen Leuten als irrelevant. Dass dies so ist, ist natürlich auch in erheblichem Maße im Agieren der Kirchen begründet. Wenn der Vegetarierverband von Metzgern angeführt würde, wäre die Glaubwürdigkeit auch dahin.

Wir müssen weg von der Institutionengläubigkeit. Und es geht nicht um „zurückgewinnen“. Wir brauchen nicht mehr Kirchensteuerzahler. Unser Auftrag ist Jünger zu machen. Da sehe ich einen Unterschied. Und der Missionsauftrag gilt nicht nur für Hauptamtliche, sondern jedem Christen. Jeder Christ ist ein Evangelist. Wir müssen uns gegenseitig sprachfähig machen, zum Bibellesen anspornen.

Der Zerfall der Landeskirchen kann auch eine Chance für das Evangelium sein: Gründet Hauskreise, besucht Schulungen und geht dann gestärkt hinaus! Wer in der Kirche etwas bewirken will und von Gott berufen ist, könnte Prädikant werden. Die Kirchen suchen ehrenamtliche Prediger, weil sich ohne sie das gottesdienstliche Leben nicht aufrecht erhalten ließe. Nicht jeder muss ein Profi sein, aber jeder kann sich von Gottes Geist zeigen lassen, wohin und wozu er gesandt ist.

Die Fragen stellte Pastor Dr. Stefan Felber.

Quelle: Aufbruch – Informationen des Gemeindehilfsbundes 3/2022 (Dezember)

Sie können die aktuelle Ausgabe des Aufbruchs hier herunterladen.

Wenn Sie den Aufbruch (kostenlos) abonnieren möchten, schreiben Sie bitte an die Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes: info@gemeindehilfsbund.de

Leseempfehlung:

Andreas Späth, „Und der Herr erhörte Hiskia…“ – Eine biblisch-archäologische Zusammenschau
Das Alte Testament im Kontext, Bd. 1, Benjamin Kilchör und Pieter Gert van der Veen (Hrsg.)
Logos Editions Science, Ansbach 2022,
192 Seiten, 19,95 Euro
ISBN: 978-3-9458-1833-6

 

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 16. Januar 2023 um 14:13 und abgelegt unter Gemeinde, Gesellschaft / Politik, Interview, Kirche, Theologie.