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Feminismus ist in der Kirche auf dem Vormarsch

Feminismus ist in der Kirche auf dem Vormarsch
Gemeindehilfsbund kritisiert die „Bibel in gerechter Sprache“

W a l s r o d e (idea) – Einen zunehmenden Einfluss des Feminismus in der evangelischen Kirche beklagt der evangelikale Gemeindehilfsbund. Zahlreiche Schlüsselpositionen seien von feministischen Theologinnen und Theologen besetzt. Auch die „Bibel in gerechter Sprache“ sei eine Folge dieser Entwicklung, sagte der Vorsitzende des Bundes, Pfarrer Joachim Cochlovius (Walsrode), auf einem Kongress, den seine Organisation vom 9. bis 11. März im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen (Walsrode) veranstaltete. In der „Bibel in gerechter Sprache“ übernehme der Feminismus die „Deutungshoheit“ über die Auslegung der Bibel und verändere den Bibeltext eigenmächtig. So werde die Selbstoffenbarung Gottes als Vater durch diese feministische Bibelübertragung zerstört. Cochlovius zufolge unterstützen leitende Gremien in acht Landeskirchen das Projekt. Er befürchtet, dass die „Bibel in gerechter Sprache“ bald in Gottesdiensten Einzug hält. Dies lasse die große Zahl landeskirchlicher Frauenwerke und Kirchengemeinden vermuten, die auf der Förderliste des Projekts stehen.

Grund des Übels: historisch-kritische Bibelauslegung

Als Ursache für diese und andere Fehlentwicklungen in der evangelischen Kirche sieht der Theologe die historisch-kritische Bibelauslegung. Sie sei seit über 50 Jahren die vorherrschende Auslegungsmethode in der EKD. Diese Methode unterwerfe die Heilige Schrift dem vom Zeitgeist abhängigen Denken des Menschen. Die Folgen seien verheerend: „Neuzeitliche Ideen, Ideologien und gesellschaftliche Trends setzen biblische Weisungen außer Kraft.“ Als Beispiele nannte Cochlovius unter anderem die Frauenordination, die langfristig zu einer Feminisierung der Kirche führe, und die Zulassung der Segnung homosexueller Lebensgemeinschaften in zahlreichen Landeskirchen.

Wie die Kirche wieder aufblüht

Er forderte eine kirchliche Abkehr von der historisch-kritischen Bibelauslegung. Wenn die Autorität der Heiligen Schrift neu erkannt und ernstgenommen werde, werde das Wort Gottes Menschen zum Glauben führen, geistlich träge gewordene Christen erwecken und Gemeinden im Glauben festigen. Cochlovius: „Dann wird die evangelische Kirche wieder geistlich aufblühen.“ Der Gemeindehilfsbund wurde 1992 vom Gründer und langjährigen Leiter des Rüstzentrums, Pastor Heinrich Kemner (1903-1993) ins Leben gerufen. Die über 500 Mitglieder zählende Organisation will Christen, „die durch nicht schriftgemäßes kirchliches Handeln“ angefochten werden, durch Seelsorge und theologische Orientierung beistehen.

12.3.07