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Andacht über Ps 19,5: „Er hat der Sonne ein Zelt am Himmel gemacht“

Samstag 15. Oktober 2022 von Jörgen Bauer


Jörgen Bauer

Wenn die Sonne vom Himmel lacht, so wie jetzt gerade, da ich diese Betrachtung schreibe, erfüllt mich immer Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer, und ich lobe und preise IHN in meinem Herzen über das, was ER hier so wunderbar und vollkommen geschaffen hat. Ich lese dann, dass die Sonne 150 Millionen km von uns entfernt ist, einen Durchmesser von ca. 1,4 Millionen km und eine Oberflächentemperatur von 5778° Kelvin hat, was nur ein matter Abglanz der unvorstellbaren Temperatur von 15 Millionen Grad in ihrem Innern ist.

Im Innern der Sonne wäre es für menschliche Augen übrigens stockdunkel, weil solche gewaltigen Energien außerhalb des für uns Sichtbaren liegen. Im Innern der Sonne wird unter einem gewaltigen Druck, Wasserstoff zu Helium fusioniert, wobei es 14.000 Jahre dauert, bis die dabei freiwerdende Energie an der Sonnenoberfläche anlangt um als Licht und Wärme abgestrahlt zu werden. Nicht der gesamte Wasserstoff wird jeweils zu Helium. Ein kleiner Teil, des in jeder Sekunde verwandelten Wasserstoffs, der allerdings viele Millionen Tonnen ausmacht, wird in reine Energie, eben in die Sonnenstrahlung, umgewandelt. Dadurch nimmt die Masse der Sonne beständig ab. Mit dem vorhandenen Wasserstoffvorrat kann die Sonne aber noch weitere 5 Milliarden Jahre so wie bisher strahlen. Das hat die Wissenschaft herausgefunden. Wie die Sonne aber letztlich genau funktioniert, das weiß man bis heute nicht.

Der Schreiber des Psalms 19 hat sich darüber aber keine Gedanken gemacht, sondern lobt Gottes Herrlichkeit in seiner Schöpfung und in seinen wunderbaren Ordnungen. Das Wort Gottes hat damit einen ganz anderen Ansatz. Hier geht es um unser Verhältnis zu Gott. Aus dieser Sicht werden die Dinge beschrieben und beurteilt. Von daher ist die Behauptung, dass die Bibel ein „unwissenschaftliches“ Weltbild vertrete, nicht nachvollziehbar.

Auch unsere Sprache orientiert sich am Augenschein, „wo die Sonne aufgeht und im Meer versinkt“, wo „Bäche murmeln“ und „Wälder rauschen“. Das Weltbild der Bibel geht von einer sichtbaren und einer unsichtbaren Wirklichkeit aus. Alle Erkenntnisse, welche seit der Zeit des Psalmschreibers gewonnen wurden, heben die folgenden Aussagen nicht auf:

„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk. Ein Tag sagt’s dem andern, und eine Nacht tut’s kund der andern, ohne Sprache und ohne Worte; unhörbar ist ihre Stimme. Ihr Schall geht aus in alle Lande und ihr Reden bis an die Enden der Welt. …Das Gesetz des HERRN ist vollkommen und erquickt die Seele. Das Zeugnis des HERRN ist gewiss und macht die Unverständigen weise. Die Befehle des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz. Die Gebote des HERRN sind lauter und erleuchten die Augen.“ (Ps 19,1-5;8-9)

Möge das auch für uns gelten!

Die helle Sonn leucht’t jetzt herfür,
fröhlich vom Schlaf aufstehen wir;
Gott Lob, der uns in dieser Nacht
behüt hat vor des Teufels Macht.

Herr Christ, den Tag uns auch behüt
vor Sünd und Schand durch deine Güt,
und lass die lieben Engel dein
unsere Hüter und Wächter sein,

dass unser Herz in G’horsam leb,
dein Wort und Willn nicht widerstreb,
dass wir dich stets vor Augen han
in allem, was wir fangen an.

Lass unser Werk geraten wohl,
was ein jeder ausrichten soll,
dass unsre Arbeit, Müh und Fleiß
gereich zu dei’m Lob, Ehr und Preis.

Nikolaus Hermann (1560)

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Samstag 15. Oktober 2022 um 7:23 und abgelegt unter Predigten / Andachten.