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Der Heilige Geist – Gottes Kraft für uns!

Der Heilige Geist – seit Pfingsten für uns da!

Mit dem heilsgeschichtlichen Ereignis von Pfingsten, als Jesus den Heiligen Geist auf seine Jünger herniedersandte, hat Jesus unmissverständlich manifestiert, dass er fortan seine Gemeinde mit dem Heiligen Geist ausrüstet. Alle, die im lebendigen Glauben an Jesus Christus Glieder seiner Gemeinde sind, dürfen seither mit der realen Kraft des Heiligen Geistes in ihrem Leben rechnen (Apostelgeschichte 2,1-11+38+39.

Der Heilige Geist – bringt Gottes Kraft                      

Durch die starken Begleitzeichen von Pfingsten (Sturmgebraus und Feuerflammen; Apostelgeschichte 2,2+3) hat der Heilige Geist gezeigt, was er mit sich bringt:

Er bringt Gottes Kraft in unser Leben; wie  Jesus versprochen hat: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen.“ (Apostelgeschichte 1,8). Seit Pfingsten gibt es für uns im Vertrauen auf Jesus durch den Heiligen Geist die Kraft, die wir brauchen: Kraft zum Glauben; Kraft zum Lieben; Kraft zum Hoffen; Kraft zum Leben; Kraft zum Vergeben; Kraft zum Durchhalten; Kraft zum Dienen; Kraft, vom Verkehrten zu lassen. Das finden wir durch den Heiligen Geist!

Der Heilige Geist – eine Person                                                                                                                                       

Auch wenn der Heilige Geist Gottes Kraft mit sich bringt, so ist er doch mehr als eine unpersönliche Energie.  Wie eine Person redet er, sendet er, beschließt er, kann er belogen und betrübt werden Apostelgeschichte 10,19; 13,4;  15,28 5,3; Epheser 4,30). Dies sind alles die Tätigkeiten einer Person und nicht einer unpersönlichen Kraft.

Wer den Heiligen Geist belügt, der belügt Gott (Apostelgeschichte 5,4). Wenn durch den Glauben der Heilige Geist in uns wohnt, wohnt Gott selbst in uns (1. Korinther 3,16). Der Heilige Geist ist wie der Vater und wie der Sohn (Jesus) eine Person und ist Gott.

Der Heilige Geist – gebraucht Gottes Wort

Durch das Wirken seines Heiligen Geistes hat Gott uns sein Wort offenbart. Die Propheten des Alten Testaments sowie die Boten des Neuen Testaments wurden von Gottes Geist geleitet, der ihnen Gottes Wort gegeben und durch sie gesprochen hat (Apostelgeschichte 1,16; 1. Petrus 1,10-12). Darum ist die ganze Heilige Schrift (Bibel) durch Eingebung des Heiligen Geistes entstanden (2. Timotheus 3,16). Sie ist ein Geschenk Gottes, des Heiligen Geistes an uns, das er uns durch seine Boten gemacht hat.

Darum ist die Auslegung der Bibel keine willkürliche Sache; vielmehr will uns der Heilige Geist helfen, die Wahrheit seines Wortes richtig zu verstehen, wenn wir bereit sind, es in seinem Wortlaut ernst zu nehmen (2. Petrus 1,20+21; Johannes 16,13).

Wenn das Wort Gottes als das „Schwert des Geistes“ bezeichnet wird, dann heißt das: Das biblische Gotteswort ist das starke und durchsetzungskräftige Instrument, durch das der Heilige Geist an uns und in uns wirkt (Epheser 6,17). Durch dieses Wort bringt Gottes Geist uns zum Glauben (1. Petrus 1,23) und erhält uns im Glauben.

Jesus bringt die tiefe Verbundenheit von Heiligem Geist und Wort Gottes auf den Punkt: „Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.“ (Johannes 6,63)

Wer das Wirken und die Fülle des Heiligen Geistes erleben will, sollte darum Gottes Wort in sich aufnehmen sowie vertrauensvoll und konsequent auf sein Leben anwenden.

Da die Heilige Schrift das Wort des Heiligen Geistes ist, wird der Geist auch keine Führungen, Erkenntnisse und Offenbarungen geben, die im Widerspruch zu seinem geschriebenen Wort stehen bzw. uns davonwegführen.

Der Heilige Geist – wie wir ihn empfangen                        

Weil damals ein Kontenpunkt in der Heilsgeschichte Gottes mit seiner Gemeinde war, kam der Heilige Geist an Pfingsten mit besonderen Zeichen (s.o). Ähnliches wird von weiteren heilsgeschichtlichen Knotenpunkten berichtet, z.B. als das Evangelium zu den Heiden kommt (Apostelgeschichte 10,44-47).

Doch in der Regel geschieht der Empfang des Heiligen Geistes äußerlich unspektakulär:

In Jesus seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit – in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist.“ (Epheser 1,13)

Also: Menschen hören (oder lesen) das Evangelium. Durch dieses Evangelium wirkt der Heilige Geist an den Herzen der Menschen, so dass sie zum Glauben an Jesus kommen (1. Petrus 1,23; Galater 3,2). Diesen Neuanfang im Glauben an Jesus Christus nennt die Bibel auch neue Geburt oder Wiedergeburt, die der Heilige Geist bewirkt (Johannes 3,3-6). Wer so zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist, der hat den Heiligen Geist empfangen und ist ein „Tempel des Heiligen Geistes“ (1. Korinther 3,16)

Wer Jesus so als Herrn und Retter haben möchte, kann und sollte ihm das im persönlichen Gebet sagen und wir dürfen Jesus auch darum bitten, uns seinen Heiligen Geist zu geben (Lukas 11,13).

Wenn wir nun so zum Glauben gekommen sind und den Heiligen Geist empfangen haben, dann möchte der HERR, dass alle Bereiche, Winkel und Fasern unseres Lebens vom diesem Heiligen Geist erfüllt und geprägt werden (Epheser 5,18).

Der Heilige Geist – im Leben des Christen                                                  

Was tut der Heilige Geist im Leben der Christen?

Der Heilige Geist…

… öffnet uns die Augen für unseren Unglauben und unsere Schuld, weckt und schärft unser Gewissen (Johannes 16,8+9).

… führt uns zu Jesus, macht uns Jesus als Heiland und Herrn wichtig und hilft uns auf ihn und sein Erlösungswerk zu vertrauen (Johannes 15,26; 16,8+10+11+14).

… gibt uns die Gewissheit, dass wir durch Jesus Gottes Kinder sind und im Vertrauen auf Jesus das ewige Heil haben (Römer 8,16)

… stärkt, bewahrt und fördert uns im Glauben (Römer 15,13; Epheser 3,14-17; 2. Timotheus 1,13+14)

… gibt uns die Kraft und die Gaben, die Botschaft von Jesus und seine Liebe mit Wort und Tat  zu allen andern Menschen weiterzutragen (Apostelgeschichte 1,8).

… gibt uns die Kraft und die Gaben, in Jesu Gemeinde mitzuarbeiten und in der Gemeinde anderen Glaubensgeschwistern zur Erbauung ihres Glaubens zu dienen (1. Korinther 12,4-7.11).

… schließt uns in der Gemeinde Jesu zu einer Einheit zusammen und hilft uns an einander festzuhalten (1. Korinther 12,12+13; Epheser 4,3-6).

… verändert unsere Herzen, unsere Einstellung, unsere Worten und Taten so, dass wir immer lieber so denken, reden und leben, wie Jesus es will, und dass wir die Kraft finden, abzulegen, was ihm nicht gefällt (Römer 8,5+9+12-14; Galater 5,16-25).

… lässt so „Früchte“ des Glaubens in unserem Leben wachsen: „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit“ (Galater 5,22+23).

… hilft uns beim Beten (Römer 8,26)

… hilft uns, wenn wir uns der Führung Jesu anvertrauen, die Wege zu erkennen, die wir gehen sollen (Apostelgeschichte 16,6+7)

Der Heilige Geist – hindern wir ihn nicht!

Eindringlich warnt uns das Wort Gottes davor, den Heiligen  bei dem, was er mit uns und an uns vorhat, nicht zu behindern.

Wir können dem Heiligen Geist „widerstreben“ (Apostelgeschichte 7,51) und den Heiligen Geist „betrüben“ (Epheser 4,30).

Dies geschieht z.B. wenn wir uns dem verschließen, was er uns durch Gottes Wort gezeigt hat; wenn wir verdrängen, was er uns auf das Gewissen gelegt hat; ihn und seinen Einfluss bewusst aus bestimmten Bereichen unseres Lebens Heraushalten; an erkannter Schuld beharrlich festhalten; in Unversöhnlichkeit oder Unwahrheit beharren; an Irrlehre festhalten; die Hilfsmittel  des Glaubens (Gebet, Bibel, Gottesdienst, Abendmahl, Gemeinde) auf lange Zeit bewusst vernachlässigen. All dies verdrängt den Heiligen Geist aus unserem Leben und könnte das Absterben unseres Glaubens und damit unsere ewige Verlorenheit nach sich ziehen.

Nutzen wir darum die einmalige Kraftquelle, die Gott uns gibt:

„Lasst euch vom Geist erfüllen.“ (Epheser 5,18)

Pfarrer Matthias Köhler, Kirchengemeinde Nümbrecht, Gemeindebrief Juli-August 2019