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„Der Sünde widerstehen“ – Andacht über Josua 23,13

„Wenn ihr euch mit den Kanaanitern verbindet, so werden sie euch zum Strick und Netz, zur Geißel in euren Seiten und zum Stachel in euren Augen.“ (Josua 23,13)

Den Kanaanitern gegenüber musste Israel in Kampfstellung bleiben. Befreundete es sich mit ihnen, dann rächte sich das furchtbar. Sie werden für Israel zum „Strick.“ Wie ein Gefesselter sich nicht mehr frei bewegen kann, so hatte Israel zu leiden unter der Zwingherrschaft z. B. der Midianiter. Man konnte nicht einmal aufs Feld gehen oder die wenigen armen Garben, die man nachts geholt, zu Hause dreschen! So geht es allen Sündendienern! Wer die Sünde nicht bindet, den fesselt die Sünde. Denkt an Trinker und Wollüstlinge. „Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht!“ Solche Menschen müssen sündigen, ob sie sich noch so dagegen sträuben. Gott gibt sie zur Strafe dahin in ihrer Herzen Gelüste, wie Röm. 1,24 sagt, „zu schänden ihre eigenen Leiber an sich selbst.“

Weiter: „Sie werden euch zum Netz.“ Saht ihr ein Fischlein im Garn zappeln, einen Vogel oder Schmetterling im Netze ängstlich flattern? Dann wisst es, ihr Jünglinge und Jungfrauen, die ihr mit der Sünde spielt; es dauert nicht lange, und ihr seid gefangen in den Netzen des Lasters! Schlimmer noch wird’s: „Sie werden euch zur Geißel in den Seiten.“ Im Orient werden viele Tiere in grausamer Weise mit eisernen Stacheln angetrieben. Reiter haben oft die Pferde mit spitzen Sporen in den Flanken schwer verwundet. So wirken sich auch Sünden aus, die man nicht vertilgt. In Hofackers Briefen finden sich Beispiele von solchen Qualen durch nicht bekämpfte Sünden. Dieselben werden zuletzt „Stacheln in den Augen.“ Das Auge ist eins der empfindlichsten Teile des Körpers. Wie schmerzt schon ein Stäublein und ein Insekt, wenn es da eindringt. Nun aber gar ein Stachel in den Augen. Darum: Fluch der Sünde und Feindschaft bis in den Tod!

Quelle: Alfred Christlieb, Deine Zeugnisse – mein ewiges Erbe. 1951