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Menschenversuch

Menschenversuch: Der „neue Mensch“ der Gender-Ideologie

Ein Wort macht inzwischen die Runde: „Gender“. Viele lesen es, wenige können sagen, was es bedeutet. Es hat sich eingeschlichen wie ein U-Boot auf Kaperfahrt. Ursprünglich ein Lehnwort aus der englischen Sprache, dort Geschlechtsbezeichnung in der trockenen, aber exakten Grammatik, ist es seit der Pekinger Weltfrauenkonferenz 1995 zu einem Gefäß geworden, das im Unterschied vom biologischen „Geschlecht“ die Rollen enthält, von denen man glaubt – und der Glaube reicht weit -, dass sie Männern und Frauen in gesellschaftlichen Prozessen zugewiesen werden.
Diesen Gender-Aspekt individuell und gesellschaftlich auf allen Ebenen ins Zentrum des Bewusstseins zu heben und die in ihm ermittelten „Rollenstereotype“ zu verändern, das ist Gender-Mainstreaming. Gender- Mainstreaming gibt sich in der Regel politisch klug als Fortsetzung des Ringens um die Gleichstellung von Männern und Frauen, also um Geschlechtergerechtigkeit. Mehr wollen vermutlich auch viele nicht, die Gender-Mainstreaming befürworten. Wer allerdings verstehen will, was hier geschieht, muß das ganze Bild in den Blick nehmen. Gender-Mainstreaming, die Gender Studien und die Gender- Perspektive bilden zusammen das kaum entwirrbare Geflecht der Gender-Ideologie, die, außergewöhnlich geschickt durch feministische Netzwerke entwickelt, in der politisch-pragmatischen Gestalt des Gender-Mainstreaming inzwischen die Amtsführung auch des letzten Dorfbürgermeisters in der westlichen Welt beeinflußt. „Die Gender-Perspektive ist eine umfassende Weltanschauung, die besagt, dass jede menschliche Handlung oder Beziehung rein sozial konstruiert ist.“  (1)

NEK: Gender das neue Heilsversprechen?

Diese Ideologie hat inzwischen auch in die Nordelbische Kirche Einzug gehalten. 2004 hat die nordelbische Synode die Einführung von Gender-Mainstreaming in die NEK beschlossen. Unter der Überschrift „Das alles ist möglich!“ hat jetzt die Gleichstellungs- und Genderbeauftragte der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche eine Handreichung herausgegeben, mit der sie das Gender-Mainstreaming-Verfahren in Nordelbien werbend vorantreiben möchte. In einem Geleitwort zur Handreichung, das die Unterschriften des Bischofkollegiums Jepsen, Dr. Knuth und Wartenberg- Potter trägt, heißt es: „Dass die Bilder von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen durch unsere Erziehung, Gesellschaft und Rollenvorstellungen geprägt wurden, ist inzwischen Konsens in der (wissenschaftlichen) Geschlechterdiskussion. Damit sind die Geschlechterrollen im Blick auf mehr Geschlechtergerechtigkeit veränderbar. Mit der Umsetzung des Gender Mainstreaming Verfahrens wird systematisch dieses Ziel verfolgt, indem das Verfahren als Querschnittsaufgabe in alle Entscheidungen einbezogen wird.“ (2) Das erscheint auf den ersten Blick plausibel. Wer will denn – geleitet vom biblischen Menschenbild – bestreiten, dass Männer und Frauen dieselbe Würde besitzen und die gleichen Rechte haben sollten? Aber wo liegen die Grenzen, an denen die Veränderung der Geschlechterrollen das Leben der Menschen beschädigt? Welches Gewicht hat die Tatsache, dass ein Kind neun Monate im Leib seiner Mutter heranwächst, für die Zeit danach? Sind Mutterschaft und Vaterschaft grundsätzlich auswechselbar? Wie fundamental lassen sich Geschlechterrollen umpolen oder verflüssigen? Welche Bedeutung hat für das Leben der Menschen die Identitätserfahrung, die aus der Übereinstimmung von biologisch vorgegebenem Geschlecht und Geschlechterrolle erwächst? Wie gleich sind Männer und Frauen wirklich? Ist der „kleine Unterschied“ so klein, wie die lesbische Feministin und Ikone der deutschen Frauenbewegung, Alice Schwarzer seit mehr als 30 Jahren proklamiert? Nein, Geschlechtergleichheit stößt unausweichlich an die Grenze, die Gott um des von ihm geschaffenen Lebens willen gesetzt hat: Gott hat den Menschen bipolar männlich und weiblich in ergänzungsbedürftiger Verschiedenheit geschaffen. Nur beide gemeinsam – in kreativer gespannter Unterschiedenheit – können nachhaltig in Gestalt von Kindern Leben weiter geben. Entlarvend ist der theologische Grundsatzartikel, der in der Handreichung zu Gender-Mainstreaming abgedruckt ist. Hier entwickelt der Autor unter Missbrauch der Taufformel aus dem Galaterbrief des Apostels die Vision einer geschlechtsneutralisierten Gender-Welt, die durch Umerziehung Platz greifen soll. Sein Traum ist zwar noch in einer Fußnote versteckt, gleichwohl aber in ungenierter Deutlichkeit skizziert: „Geschlechtergerechtigkeit bedeutet in letzter Konsequenz die Überwindung des bipolaren Geschlechterkonstrukts hin zu einem Bild, das alle Möglichkeiten, die sich zwischen den Idealen von Männlichkeit und Weiblichkeit auftun, umfasst. Auch wenn uns dieses Konstrukt heute noch als analytische Kategorie hilft, Unterschiede wahrzunehmen und einzuordnen, muss es, auch im Interesse all der Menschen, die aus diesem Schema herausfallen (Intersexuelle, Transsexuelle, Queer-Menschen) zur Dekonstruktion, zur Erweiterung und damit zur Auflösung des bipolaren Geschlechtermodells kommen.“ (3) Man reibt sich die Augen: Nicht Gott hat die Menschen bipolar männlich und weiblich gewollt und geschaffen, um einander in liebender Unterschiedenheit zu ergänzen und in lustvoll gelebter Sexualität kreativ Kindern das Leben zu schenken – nein, der Mensch soll bis auf den kleinen biologischen Unterschied von Penis und Scheide nichts anderes sein als ein durch die Gesellschaft bipolar männlich und weiblich entwickeltes Konstrukt, das möglichst schnell durch Sozial-Ingenieure aufzulösen und neu zu konstruieren ist. Jeder Mann, der sich als Frau fühlt, lässt sich durch die Konstruktion einer Scheide in eine Frau verwandeln und, wenn’s beliebt, auch zurück.

Denaturalisierung: Menschenmacher gegen Gottes Natur

Die feministische Soziologin Prof. Nina Degele nennt dies in den Freiburger Frauen Studien „Denaturalisierung“. Im „Spiegel“ beschreibt René Pfister ein erschreckend erhellendes Beispiel für die aus diesem Denkmodell entwickelte Pädagogik. (4)  Gerade dadurch, dass es entgleiste, zeigt es, was hier auf dem Spiel steht: „Dissens“, der Berliner Verein für „aktive Patriarchatskritik“, der durch erhebliche öffentliche Mittel floriert, veranstaltete einen „Vorurteilswettbewerb“, „an dessen Ende die Erkenntnis stehen sollte, dass sich Männer und Frauen viel weniger unterscheiden als gedacht“. Es „entspann sich eine heftige Debatte, ob Mädchen im Stehen pinkeln und Jungs Gefühle zeigen können, Sätze flogen hin und her. Am Ende warfen die beiden Dissens-Leute einem besonders selbstbewussten Jungen vor, ‚dass er eine Scheide habe und nur so tue, als sei er ein Junge’, so steht es im Protokoll.“ Der Spiegel-Autor kommentiert diese Entgleisung: „Einem Teenager die Existenz des Geschlechtsteils abzusprechen ist ein ziemlich verwirrender Anwurf, aber das nahmen die Dissens-Leute in Kauf, ihnen ging es um die ‚Zerstörung von Identitäten’, wie sie schreiben. Das Ziel einer ‚nichtidentitären Jungenarbeit’ sei ‚nicht der andere Junge, sondern gar kein Junge’. Der Bremer Geschlechterforscher Professor Amendt stellte im Hinblick auf diesen vom Bonner Ministerium für Frauen und Familie geförderten Skandal fest: „Wer Identitäten zerstört, zerstört Menschen…Identitätszerstörung – und bereits –verwirrung – führen zu pathologischen Zuständen, die als leidvoll und desorientierend erlebt werden.“ (5) Verwirrung und Verunsicherung der Geschlechter-Identität sind nun aber erklärtes Ziel der Gender Studien. Die Freiburger Soziologie-Professorin Nina Degele – eine entschiedene Feministin – definiert in einem Aufsatz zum Verhältnis von Gender Mainstreaming und Gender Studien: „Gender Studies zielen auf eine Entnaturalisierung von Geschlecht, was als Programm allen Strategien des Gender Mainstreaming (implizit) zugrunde liegt“. (6) Sie fährt fort: „Diese Entnaturalisierung lässt sich am prägnantesten mit dem Begriff des „Queering“ fassen. Queer beschreibt ‚Ansätze oder Modelle, die Brüche im angeblichen stabilen Verhältnis zwischen chromosomalem, gelebtem Geschlecht (gender) und sexuellem Begehren hervorheben. Im Kampf gegen diese Vorstellung von Stabilität … lenkt queer den Blick dahin, wo biologisches Geschlecht (sex), soziales Geschlecht (gender) und Begehren nicht zusammenpassen’. Gemeint ist also eine Entselbstverständlichung unhinterfragter Annahmen in Bezug auf die Kategorien „männlich“, „weiblich’, „Hetero“- und „Homosexualität“ sowie die Annahme der Zweigeschlechtlichkeit… Ein solches Queering bzw. Unterminieren ist radikal. Denn was verunsichert uns mehr, als den Menschen uns gegenüber nicht eindeutig als Frau oder Mann klassifizieren zu können?“ Angesichts dieses Kontextes ist die geistlich-theologische Naivität, in der Gender-Mainstreaming theologisch und anthropologisch ungeprüft in die NEK übernommen wurde, erschreckend.

Sexualität: Jenseits aller Kriterien

Ein Zweites wird im Grundsatzartikel der nordelbischen Handreichung erkennbar: Die Anerkennung homosexueller Partnerschaften, die verbindlich und verlässlich leben, und die Möglichkeit, sie zu segnen, war nur ein Zwischenschritt auf dem Weg in ein sexuelles Utopia. Nicht aus der Leben erhaltenden Sicht der Mehrheit aller Männer und Frauen, die in normaler heterosexueller Orientierung der Schöpfung gemäß nachhaltig in Gestalt von Kindern Leben weitergeben können, wird jetzt das Menschenbild gewonnen, sondern aus der Leidens-Sicht marginaler Minderheiten, nämlich der Schwulen und Lesben, der Intersexuellen, der Transsexuellen, also aller „Queer-Menschen“. Ihre Situation zwinge – heißt es in der nordelbischen Handreichung – „zur Auflösung des bipolaren Geschlechtermodells“. Wie sieht das aus, was jetzt im nächsten Schritt anerkannt, theologisch legitimiert und so normalisiert werden soll: Im Internet stellt sich der Hamburger „Queer-Forscher“ Robin Bauer, der als Birgit Bauer geboren wurde, zu seiner geplanten soziologischen Dissertation an der Hamburger Universität als „32 Jahre alter weißer/deutscher queer/schwuler, nicht-monogamer präoperativer Transmann“ vor, der zur „BDSM-Community“ gehöre. (7) BDSM steht für Fesselung (bondage), Disziplin, Dominanz und Sado-Maso im Vollzug des sexuellen Lustgewinns. Früher wurde diese sexuelle Neigung als Sado-Masochismus und kranke Sexualität wahrgenommen, noch ist sie von der WHO als gestörte Sexualität indiziert (8), es dürfte allerdings nur eine Frage der Zeit sein, bis sie – auch durch Zustimmung liberaler Kirchen – im Rahmen der Gender-Perspektive normalisiert, zu einer von vielen Spielarten „ganz normaler“ Sexualität erklärt wird. Auch diese Spielart bietet sich dem Menschen in der Gender-Perspektive zur freien Wahl an, sie kann in postmoderner Beliebigkeit neben vielen anderen als exemplarisch verstanden werden. Daß hier ein psychopathologischer Leidensdruck auf Heilung wartet, wird im Tunnelblick gnadenlos verdrängt. In westlichen Gesellschaften wird gegenwärtig ein Menschenbild durchgesetzt, das 1. sexuelle Begegnungen überall und immer da freigibt, wo sie einverständlich stattfinden – Gestalt und Form sind unter dem Aspekt der Denaturalisierung gleichgültig; 2. dem Menschen die freie, konstruierende Wahl seiner sexuellen Identität ohne Rücksicht auf das biologisch vorgegebene Geschlecht zubilligt; und 3. alle sexuellen Identitätskonstruktionen – ob Leben fördernd oder pathologisch – im Geist der Postmoderne unterschiedslos für normal, normativ und beispielgebend erklärt. Beschreibung und Protokolle der Pekinger Weltfrauen-Konferenz von 1995 zeigen die einflussreichen Interessengruppen, die in der Rechtsform der „NGO“ zusammen mit UN-Mitarbeitern diesen Prozess inszenierten. Dieses sehr einseitig auf Sexualität und die grundsätzlich konstruierbare Offenheit von „Gender“ fixierte und zu einem beträchtlichen Teil aus der Perspektive von machtvoll agierenden Minderheiten konstruierte Menschenbild versteht sich als emanzipativ und lebensdienlich. Ziel ist der „neue Mensch“, radikal befreit und unter allen Umständen gleichgestellt. Leitfiguren der Gender-Perspektive wie die lesbisch-feministische Philosophin Judith Butler erheben ausdrücklich den Anspruch, das christliche Menschenbild zu ersetzen.

Postmodern: Anything goes

Die Gender-Ideologie hat ihre Wurzeln in der post-modernen Geisteshaltung. Postmodernes Denken und Handeln haben ein grundlegendes Ziel darin, die von Gott gegebene und naturwissenschaftlich unabweisbare anthropologische Struktur des Menschen als Mann und Frau zu destabilisieren und zu überwinden. „Das grundlegende Postulat der Postmodernen ist, dass die Wirklichkeit eine soziale Konstruktion ist.“(9) Wahrheit und Wirklichkeit haben keinen objektiven Inhalt; sie sind fast beliebig veränderbar. Ethische Normen und gesellschaftliche, rechtliche oder religiöse Strukturen können nach Belieben auf- oder abgebaut werden, je nach Situation und freier Wahl des Individuums. Genau dies wird in der Gender-Ideologie konsequent durchgeführt mit dem revolutionären Ziel, den Mann und die Frau von den Bedingungen zu befreien, „unter die Gott sie in ihrer Existenz gestellt hat.“(10) Die „Gender-Dreieinigkeit“ von Studien, Perspektive und Mainstreaming stellt eine Ideologie dar, deren profilierte und radikale Vertreterinnen behaupten, über ein umfassendes Raster zum Verstehen und Verändern von Wirklichkeit zu verfügen. Diese Ideologie ist unverkennbar von einem tief morbiden Geist beherrscht, der im Kampf gegen die Mutterrolle der Frau innerhalb der erfaßten westlich geprägten Menschheit geradezu suizidale Züge aufweist. Kirche, die diesem Menschenversuch verblendet oder naiv Raum gibt oder ihm gar verfällt, trägt zur Zerstörung des Menschen bei. Hybrid, in verletzter Anmaßung, leugnet oder marginalisiert die Gender-Lobby die von Gott gesetzten Schöpfungsstrukturen. Sie dekonstruiert die Normativität des in Gottes Schöpfung begründeten natürlich Normalen. Sie will bewusst und manipulativ die Identität des heterosexuell orientierten Menschen verwirren und verunsichern. Verheerend ist, dass dieser Menschenversuch einhergeht mit der Diskriminierung der Mutterschaft und der Förderung der Abtreibung. Damit sind zugleich die wichtigsten Voraussetzungen für Nachhaltigkeit und die Erhaltung der Schöpfung in Frage gestellt. In der Ablehnung der Mutterschaft – das Wort Mutter kommt in der Pekinger Aktionsplattform, mit der die Gender-Mainstreaming-Offensive begann, so gut wie nicht vor – zeigt sich eine tiefe morbide Leibfeindlichkeit ähnlich destruktiv wie in der antiken Gnosis.

Totalitär: Die Tentakeln des Gender-Mainstreaming

Der unbedingte Wille, die Gesellschaft auf allen Ebenen – nicht nur die staatliche Verwaltung, sondern jeden Verein, jede Religionsgemeinschaft, jeden Betrieb, jeden Kegelclub – einem einheitlichen Prinzip zu unterwerfen, wirkt totalitär. Überall müssen aktiv Ungleichheitspotentiale aufgedeckt, erfasst und dokumentiert werden. Ohne genaue Gerechtigkeits-Buchführung wird es keine Fördermittel mehr aus staatlichen und über kurz oder lang aus kirchlichen Töpfen geben. Der Manipulation durch dieses totalitäre Umerziehungsprogramm wird jeder Mitarbeiter ausgesetzt sein. Denn es ist nicht basisorganisiert, sondern verläuft top-down, von oben nach unten. Pastoren werden nur noch angestellt werden, wenn sie dieses Programm unterstützen. Der Bedarf an Gender-Experten wächst in Behörden und Betrieben, in Kirchen und Verbänden beständig. Flächendeckend haben die Gleichstellungsbeauftragten und die Netzwerke ihrer „informellen Mitarbeiter“ ihre Positionen eingenommen. Längst ist so etwas wie eine Priesterschaft der „Gender-Ideologie“ entstanden, straff in Kadern organisiert, deren Mitglieder den Gender-Aspekt verwalten und Abweichungen indizieren. Die Einrichtung von Inquisitionstribunalen, wie wir sie bereits beim Antidiskriminierungsgesetz wahrnehmen konnten, ist eine Konsequenz des hier herrschenden totalitären Ansatzes. Dieser Wille kommt diesmal sanft unter dem Anschein der Menschenfreundlichkeit daher. Er sickert populär unter den Leitworten „Gleichheit“ und „Gerechtigkeit“ in die Gesellschaft ein. Er ist inzwischen von einer großen Mehrheit der Eliten in Politik und Wirtschaft, in Kultur und Religion und vor allem in den Medien wie selbstverständlich, wenngleich aus verschiedenen Beweggründen verinnerlicht. Dieser Wille wird, wenn er sich wirklich durchsetzen lässt, den Menschen tief beschädigen: „Wer Identitäten zerstört, zerstört Menschen…Identitätszerstörung – und bereits – verwirrung – führen zu pathologischen Zuständen, die als leidvoll und desorientierend erlebt werden.“ Dieser Wille fördert nicht das in Gottes Schöpfung biologisch Vorgegebene, das in Tradition und Erfahrung als lebensdienlich Bewährte, das augenfällig Natürliche, sondern setzt an dessen Stelle eine durch „politische Geschlechtsumwandlung“ (Volker Zastrow) den neu konstruierten Menschen. Dieser Menschenversuch hatte bei dem amerikanischen Psychiater Money, der die medizinischen Grundlagen für die Gender-Perspektive gelegt hatte, als es darum ging, diese Theorie zu beweisen, für beide Probanden einen tödlichen Ausgang. Man kann nur darauf hoffen, dass Gottes Schöpfung sich in der Verteidigung des von Gott Gesetzten erneut als vitaler erweist und dass Gottes Heiliger Geist sich die Erneuerung des Menschen nicht durch verblendete Ideologen aus seiner Zuständigkeit stehlen lässt.

Anmerkungen

1 Dale O’Leary, The Deconstruction of Women Analysis of the Gender Perspective in Preparation for the Fourth World Conference on Women in Bejing, China 7 (1995), S.9

2 Das alles ist möglich!, S. 6

3 Das alles ist möglich!, S. 11, Anm. 6.

4 Vgl. Der Spiegel 1/2007, S. 27-30.

5 Nach www.vafk.de/themen/presse/pm070105_amendt.htm [1].

6 Nach www.soziologie.unifreiburg.de/Personen/Degele/material/pub/anpassen.pdf [2].

7 http://ulm.sm-referate.de/forschungszene.php

8 WHO / Internationale Klassifikation psychischer Störungen, ICD-10 Kapitel V (F) Klinisch-diagnostische Leitlinien. Übersetzt und herausgegeben von H. Dilling, W. Mombour, M. H. Schmidt unter Mitarbeit von E. Schulte-Markwort. 5., durchges. u. erg. Aufl. 2005. 369 S., unter F65.

9 Vgl. den Beitrag von M. Peeters, Die stille Revolution, in: Vatican Magazin, 10, 2007, S. 42.

10 Ebd.