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Andacht zum 12. Dezember (3. Sonntag im Advent)

Sonntag 12. Dezember 2021 von Elias Schrenk (1831-1913)


Elias Schrenk (1831-1913)

Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. (Johannes 6,37)

Es gibt ein doppeltes Geben des Vaters an den Sohn. Der Herr Jesus sagt ausdrücklich: „Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater“ (Matthäus 11,27); „Mir ist gegeben alle Gewalt, im Himmel und auf Erden“ (Matthäus 28,18). Der Herr herrscht also über alles als König, sodass auch die Gottlosen unter seiner Macht stehen. Dann gibt es aber ein Geben des Vaters an den Sohn als Heiland und Hohepriester zur Rettung und Erneuerung der Seelen, und das ist in unserem Text gemeint.

An der Rettung jeder Seele arbeitet der dreieinige Gott: Der Vater zieht zum Sohn durch den Heiligen Geist. Dem Heiland erscheinen die Seelen, die zu ihm kommen, als Gabe des Vaters, die er dem Sohn für die Ewigkeit anvertraut, dass er sein Werk an ihnen vollende. Es ist für den Glauben eine große Sache, in das Geheimnis der Liebe Gottes hineinzuschauen. Jede Seele, die in Wahrheit bei Jesus ist, soll wissen: Ich bin eine Gabe des Vaters an meinen Heiland. Dieser Blick hebt uns heraus aus kleinlichen Gedanken. Wir schauen nicht nur auf unsere schwachen Füße, auf denen wir stehen, sondern auf die treue, allmächtige Vaterhand Gottes und die hohepriesterliche Hand Jesu.

Bei diesem Ãœbergeben des Vaters an den Sohn walten keine Zufälligkeiten, sondern ewige Gnadengedanken Gottes, nach denen alles zum Sohn kommt, was der Vater ihm gibt, keine Seele bleibt zurück und keine Seele wird vom Sohn zurückgestoßen und verschmäht. Es gibt Worte des Heilands, die wir Rettungsengel in besonderem Sinn nennen können. Ein solcher Rettungsengel ist das köstliche Wort: „Wer zu mir kommt, den will ich nicht hinausstoßen“. Wie viele tausend zitternde Menschenherzen haben es durch dieses Wort schon gewagt, ihre Hand in Jesu durchgrabene Hand zu legen, und er hat sie gefasst und in seine Pflege genommen und sie seine überschwängliche Liebe und Gnade erfahren lassen und ewig selig gemacht. Ihm sei ewig Lob und Dank, dass er niemand zurückweist, der als armer Sünder zu ihm kommt.

Vater! Dir sei Dank und Anbetung, dass Du in Jesus Gnadengedanken über uns hast. Deine Vaterhand will ich küssen, die mich dem Sohn übergeben hat. Dich, meinen Heiland, will ich ewiglich loben, dass Du auch mich angenommen hast. Amen.

Quelle: Elias Schrenk, Suchet in der Schrift. Andachten für jeden Tag. 1. Aufl. 1890; 2. Aufl. 1892; 1. Nachdruck 2000; 2. Nachdruck 2012; 3. Nachdruck Bielefeld 2016. 390 Seiten. Das Buch kann über die Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes für 10,00 Euro plus Versand bezogen werden.

 

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Sonntag 12. Dezember 2021 um 8:44 und abgelegt unter Predigten / Andachten.