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Andacht zum Ewigkeitssonntag über Offb. 14,13

„Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, von nun an. Ja der Geist spricht, dass sie ruhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ (Offenbarung 14, 13)

Am Ewigkeitssonntag bekennt die streitende Kirche ihren Zusammenhang mit der triumphierenden Kirche. Die ganze Gemeinde ist sein Leib, und es ist von großer Wichtigkeit, dass wir uns darüber ganz klar sind. Alle im Herrn Entschlafenen sind selig, sie ruhen von ihrer Arbeit, denn sie sind daheim beim Herrn. Ihre Werke folgen ihnen nach. Alles, was sie im Glauben und in Liebe zum Herrn hienieden getan haben, begleitet sie in die Ewigkeit. Der Herr lohnt es ihnen. Allein dieser ihr seliger Zustand ist noch nicht der Stand der Vollendung. Dieser tritt erst ein bei der Zukunft unseres Herrn Jesu Christi, wenn alle, die im Herrn entschlafen sind, auferstehen werden. Mit der Auferstehung des Leibes und der Entrückung in die Herrlichkeit tritt die Vollendung der im Herrn Entschlafenen ein.

Wir sollen aber mit ihnen vollendet werden. (Hebräer 11,40) Es ist daher klar, dass die selig Heimgegangenen auf uns warten müssen. Je untreuer die streitende Gemeinde ist, je weniger sie sich zubereitet auf die Zukunft unseres Herrn Jesu Christi, desto länger muss der Herr verziehen mit seiner Zukunft, und desto länger müssen die Heimgegangenen auf die Vollendung warten.

Wollen wir den heutigen Festtag dem Herrn wohlgefällig feiern, so müssen wir uns vergegenwärtigen, dass wir die Liebe zu den in Christo Entschlafenen am besten dadurch beweisen, dass wir uns zubereiten auf die Zukunft unseres Herrn Jesu Christi, und mit der ganzen Brautgemeinde, der hienieden und der drüben, rufen: Komm bald Herr Jesu! (Offenbarung 22,20) Wenn der Herr kommt, dürfen die in ihm Entschlafenen auferstehen; und wir, die wir seine Zukunft im Leibe erleben, werden verwandelt werden, und mit den Auferstandenen hingerückt werden, dem Herrn entgegen, um bei Ihm zu sein allezeit. (1. Thessalonicher 4,16 und 17)

Also die selig Heimgegangenen warten auf uns. Sind wir träge, so verlängern wir ihren Wartezustand. Sind wir treu, so verkürzen wir ihn. Aber nicht nur sie warten. Auch die seufzende Kreatur wartet auf die Vollendung der Kinder Gottes. Erst dann, wenn die Brautgemeinde Jesu Christi mit Christo regieren wird, wird die Hilfe für die ganze, unter dem Fluch der Sünde seufzende Kreatur anbrechen. (Römer 8,19 bis 22)

Gebet: Haupt Deiner Gemeinde! Habe Dank, dass wir in Dir mit allen selig Entschlafenen Gemeinschaft haben. Bereite uns zu durch Deinen Geist und vereinige uns bald mit Deiner oberen Gemeinde. Amen.

Quelle: Elias Schrenk, Suchet in der Schrift. Andachten für jeden Tag. 1. Aufl. 1890; 2. Aufl. 1892; 1. Nachdruck 2000; 2. Nachdruck 2012; 3. Nachdruck Bielefeld 2016. 390 Seiten. Das Buch kann über die Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes für 10,00 Euro plus Versand bezogen werden.