- Gemeindenetzwerk - https://www.gemeindenetzwerk.de -

„Steh auf und iss!“ Andacht über 1. Könige 19,5 und 7

„Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Stehe auf und iss! Du hast einen großen Weg vor dir.“ (1. Könige 19,5 und 7)

Wie wunderbar hat Gott den Elia sonst erhört! Auf seine Bitte hin wurde der Himmel verschlossen und wurde wieder geöffnet. Auf sein Gebet hin fiel Feuer vom Himmel. Doch diesmal ging es nicht nach dem Worte (17,22): „. . . und der Herr erhörte die Stimme Elias.“ Die Bitte: „Nimm nun, Herr, meine Seele“, blieb ein nicht erhörtes Gebet. – Die großen Männer im Reiche Gottes haben es öfter erleben müssen, dass Gott ihre Gebete abwies. Mose durfte nicht ins gelobte Land (5. Mose 3,23), Paulus musste seinen Pfahl im Fleisch behalten, und Elias durfte jetzt nicht abscheiden.

Doch Gott ließ seinen Knecht auch nicht in der Anfechtung stecken! Er sah des Propheten innerstes Verlangen an, und das war auf das Schauen göttlicher Herrlichkeit gerichtet. Diese tiefste Sehnen wollte Gott stillen. Darum rief Gott ihn noch nicht ab. Er schenkte ihm vielmehr einen neuen Erweis seiner göttlichen Fürsorge. Ein Engel brachte dem Propheten Speise und Trank. Dann bescherte er ihm einen tiefen, erquickenden Schlaf und gab ihm einen neuen Auftrag. – Ja, Gott kann aus der Anfechtung erretten!

Asaph sagt einmal: „Es war mir zu schwer, bis dass ich ins Heiligtum ging“ (Ps. 73,17). Dort schenkte Gott ihm eine rettende Offenbarung. Mose drohte zusammenzubrechen unter der Last des Volkes. Er schrie: ,,. . . Ich vermag das Volk nicht allein zu tragen! Erwürge mich lieber!“ (4. Mose 11,14f.), – und Gott stellt ihm 70 Älteste zur Seite. Dem todkranken Hiskia, der bitterlich weinte, legte er noch 15 Jahre des Lebens hinzu (Jes. 38,2-5). Besonders die Schwermütigen sollen sich das zu Herzen nehmen! Nicht ein Arzt, eine Erholung, ein Stärkungsmittel nach dem andern bringt Rettung (so wenig das alles zu verachten ist) – der Herr allein ist es, der aufrichtet alle, die niedergeschlagen sind (Ps. 145,14).

Quelle: Alfred Christlieb, Deine Zeugnisse – mein ewiges Erbe. Tägliche Andachten. Siegen 1951