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Stärker als der Tod – Jesus lebt!

Mitten in einer Welt des Leides, der Krankheit und des Todes gibt es eine große Hoffnung: Jesus hat in seiner Auferstehung den Tod besiegt! Im 1. Korintherbrief, Kapitel 15 betont der Apostel Paulus, wie wichtig es für unsere Rettung ist, dass die Auferstehung Jesu eine Tatsache ist. Dazu verweist er besonders auf die zahlreichen Augenzeugen, die den Auferstandenen persönlich erlebt hatten und von denen die meisten zur Zeit des Paulus noch lebten und jederzeit befragt werden konnten. Darum folgt nun eine Zusammenstellung aller Erscheinungen des auferstanden Jesus, die uns berichtet werden: „Den Aposteln zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.“ (Apostelgeschichte 1,3)

Am Ostersonntag:

– Maria Magdalena morgens am Grab (Markus 16,9; Johannes 20,11-18)
– weitere Frauen morgens auf dem Rückweg vom Grab (Matthäus 28,8-10)
– Simon Petrus im Laufe des Tages (Lukas 24,34;  1. Korinther 15,5)
– Kleopas und ein weiterer Jünger auf dem Weg nach Emmaus (Markus 16,12; Lukas 24,13-33)
– alle Jünger (außer Thomas) am Abend (Markus 16,14; Lukas 24,36-49; Johannes 20,19-20)

Am Sonntag darauf:

– alle Jünger mit Thomas (Johannes 20, 24-28)

In Galiläa:

– Petrus, Thomas, Johannes, Jakobus, Nathanael + 2 weitere Jünger am See Genezareth (Johannes 21, 1-14)
– alle 11 Apostel auf einem Berg, wo Jesus den Missionsbefehl gibt (Matthäus 28,16-20)

Sonstige Erscheinungen:

-500 Jünger gleichzeitig (1. Korinther 15,6)
– Jesu Halbbruder Jakobus (1. Korinther 15,7)

Himmelfahrt:

-alle Jünger auf dem Ölberg/Jerusalem (Markus 16,19; Lukas 24,50-51; Apostelgeschichte 1,4-12)

Nach der Himmelfahrt:

-Stephanus (Apostelgeschichte 7,56)
-Paulus mehrfach  (Apostelgeschichte 9,3+4; 22,17+18; 23,11; 1. Korinther 15,8)

Was bedeutet nun die Auferstehung Jesu konkret für unser Leben und unseren Glauben?

Der Vater hat Jesus bestätigt!

„Diesen Jesus hat Gott auferweckt; des sind wir alle Zeugen.“ (Apostelgeschichte 2,32)

Die Bibel spricht davon, dass Jesus von seinem Vater auferweckt wurde (passiv). Gott hat damit in unmissverständlicher Weise bestätigt, dass Jesus sein Sohn und der von ihm gesandte Retter und Erlöser ist, an den wir glauben sollen. (1. Korinther 15,15; Römer 1,4).

Jesus zeigt seine göttliche Macht!

„Der Herr ist wahrhaftig auferstanden…!“ (Lukas 24,34).

Die Bibel spricht ebenso davon, dass Jesus von sich aus auferstanden ist (aktiv). Der Vater und Jesus haben also in der Auferstehung mit gleicher Macht und Kraft zusammengewirkt. Damit wird klar, dass Jesus in völliger Einheit mit seinem göttlichen Vater steht und die gleiche göttliche Kraft hat wie sein Vater. Durch Jesu Auferstehung wird also deutlich, dass Jesus selber Gott ist (Johannes 2,19+21 u. 10,17+18).

Gott hält seine Versprechen!

„Christus ist für unsere Sünden gestorben, wie es in den Heiligen Schriften vorausgesagt war, und wurde begraben. Er ist am dritten Tag vom Tod auferweckt worden, wie es in den Heiligen Schriften vorausgesagt war.“ (1. Korinther 15,3+4)

Schon im Alten Testament wurde die Auferstehung vorausgesagt (z.B. Psalm 16,9-11; Jesaja 53,10+11). Ebenfalls hat Jesus seine Auferstehung bei Lebzeiten vorausgesagt (Lukas 18,31-33). Diese Prophezeiungen haben sich in der Auferstehung Jesu erfüllt. Die Auferstehung zeigt also, dass Gott seine Ankündigungen einhält und seinen Plan auch gegen allen menschlichen Widerstand durchführt (Lukas 24,6-8+44-46).

Bei Jesus gibt es keine hoffnungslosen Fälle!

Paulus bekennt: „Zuletzt ist er (der auferstandene Jesus) auch mir erschienen, der »Fehlgeburt«. Ich bin der geringste unter den Aposteln, ich verdiene es überhaupt nicht, Apostel zu sein; denn ich habe die Gemeinde Gottes verfolgt. Aber durch Gottes Gnade bin ich es dennoch geworden, und sein gnädiges Eingreifen ist nicht vergeblich gewesen.“ (1. Korinther 15,8-10)

Paulus war scheinbar ein „hoffnungsloser Fall“ („Fehlgeburt“). Er hasste Jesus und verfolgte seine Gemeinde, bis ihm der Auferstandene erschien und sein Leben völlig veränderte.

Dass Jesus auferstanden ist, ist etwas, das alle menschlichen Möglichkeiten übersteigt. Die Auferstehung zeigt also, dass Jesus mehr kann als wir Menschen. Er weiß auch noch weiter, wo für uns Menschen die Lage hoffnungslos ist und wir nicht mehr weiter wissen. Deshalb gibt es bei Jesus keine hoffnungslosen Fälle. Er kann auch da einen Neuanfang schenken, wo wir scheinbar am Ende sind, z.B. in unserem Leben, in unserer Ehe, in unserer Familie, in unserer Gesellschaft.

Die Sünde ist ganz gewiss besiegt!

„Jesus ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.“ (Römer 4,25)

Die Bibel macht deutlich, dass der Tod (der leibliche Tod und die ewige Verdammnis in der Hölle) eine Folge der Sünde sind und durch die Sünde in die Welt gekommen sind. Wo die Sünde herrscht, herrscht der Tod. Ist die Sünde besiegt, muss auch der Tod entmachtet sein. Das heißt: Da wo der Tod entmachtet ist, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Sünde besiegt ist. Dass Jesus in seiner Auferstehung den Tod entmachtet hat, ist also ein Beweis dafür, dass er am Kreuz den Fluch der Sünde besiegt hat. Die Auferstehung macht uns dessen gewiss:  Durch das Kreuz von Jesus gibt es Vergebung für unsere Schuld und Befreiung von unserer Sünde (1. Korinther 15, 17+20; Römer 5, 12 u. 18).

Jesus schenkt ewiges Leben!

„Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft.“ (1. Korinther 6,14)

Durch seine Auferstehung ist Jesus der Anfang der neuen Welt Gottes, des göttlichen Friedensreiches. Wer nun zu Jesus gehört, gehört auch schon zu Gottes neuer Welt. Jetzt ist diese Tatsache noch sehr verborgen und unscheinbar. Doch einst werden wir es sichtbar schauen und erleben. Es gibt eine ewige Hoffnung über den Tod hinaus. Auferweckt werden bei Jesu sichtbarer Wiederkunft alle Menschen (Johannes 5,28+29; Apostelgeschichte 24,15). Das kommt sowieso. Doch entscheidend ist, wozu wir auferstehen: Zu ewiger Verdammnis oder zu ewiger Freude (Matthäus 25,31+32+46; Offenbarung 20,11-15)? Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat Jesus den Weg dazu freigemacht, dass die, die zu ihm gehören und an ihn glauben, einmal zu ewiger Freude und Herrlichkeit auferstehen können. Jesu Auferstehung macht seine Gläubigen dessen gewiss, dass sie das ewige Leben erben werden (Römer 8,11; 1. Korinther 15,18-22; 1. Petrus 1,3).

Schon jetzt gehören wir zu Gottes neuer Welt!

 „Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden –; und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus.“ (Epheser 2,4-6).

Schon jetzt sind Menschen, die an Jesus glauben, ein Teil von seinem Reich. So haben wir schon jetzt Anteil an seiner göttlichen Kraft. Diese Kraft hilft uns nach Gottes Willen zu leben. Denn wir leben zwar noch in dieser alten Welt, gehören aber schon zu Gottes Reich. Deshalb folgen wir nicht mehr den Maßstäben dieser alten, sündigen Welt. Vielmehr beziehen wir unsere Maßstäbe schon aus Gottes Reich, wo unsere eigentliche Heimat ist. Jesu Auferstehung zeigt uns also: Wer an ihn glaubt, gehört schon zu seiner neuen Welt und bezieht Maßstäbe und Kraft von dort und nicht mehr aus der alten Welt, die sowieso vergeht und dem Tod geweiht ist (Römer 6,4; Kolosser 3,1; Johannes 17,14-16).

Wir können Jesus heute erleben!

„Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28,20)

Weil Jesus auferstanden ist, lebt er auch noch heute. Wir können mit ihm reden, mit ihm leben und Erfahrungen mit ihm und seiner Nähe machen. Wir können erleben, wie er zu uns spricht und uns hilft (Apostelgeschichte 23,11; Markus 16,19+20).

Pfarrer Matthias Köhler, Evangelische Kirchengemeinde Nümbrecht