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Andacht über 1 Mose 18,30 „Zürne nicht, Herr, dass ich noch mehr rede.“

Abraham sprach: Zürne nicht, Herr, dass ich noch mehr rede.

Abraham war, wie Jakobus sagt, ein Freund Gottes, weil er im Glauben stand und mit Gott vertraut war. Wie wir unsern Freunden Geheimnisse anvertrauen, so lässt auch Gott seine Freunde seine Geheimnisse wissen. Dieses Verhalten Gottes hängt mit der Reichsstellung der Seinen zusammen. Abraham war von Gott zum Segensträger für alle Völker erwählt. Er stand also mit Wohl und Wehe auch der ihn umgebenden Stämme in priesterlicher Beziehung. Ein Beweis hiervon waren seine Altäre, die er seinen Stationen im Lande der Verheißung zu Stätten der Anbetung weihte. Auch jetzt trat seine priesterliche Stellung klar hervor, als ihm der Herr das Gericht über Sodom und Gomorra offenbarte. Er hörte die Mitteilungen des Herrn nicht nur stillschweigend an, sondern legte Fürbitte ein, wozu allerdings durch seinen Verwandten Lot noch besondere Veranlassung vorhanden war. Er bittet um Verschonung der Städte, wenn fünfzig Gerechte dort wären, und seine Bitte wird ihm gewährt. Er hat hierbei aber keine Ruhe, sondern steigt mit seiner Fürbitte immer weiter herunter, bis zu zehn Gerechten, und selbst zu dieser Bitte lässt sich der Herr herab, er will die Städte verschonen auf Abrahams Eintreten hin, wenn nur zehn Gerechte dort sind. Wir stehen hier vor einer großen Tatsache: Wir lernen die Bedeutung eines gläubigen Beters kennen für die Entwicklung des Reiches Gottes und sehen zugleich, wie zehn Gerechte das Gericht Gottes über eine ganze Gegend aufhalten können. Von welcher Tragweite ist doch die Stellung wahrhaft gläubiger Menschen! Traurig war es, dass in Sodom und Gomorra nur ein wirklich Gerechter war: Lot. Bei seiner Frau reichte es nicht, bei den Töchtern auch nur halb, und so musste das Gericht seinen Lauf nehmen.

Barmherziger Hoherpriester! Mache mich zu einem lebendigen Glied Deines königlich priesterlichen Volkes! Amen.