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Predigt: Sechs Tage oder Milliarden Jahre – wie lange brauchte Gott für die Erschaffung der Welt?

In der Schule haben wir gelernt, dass das Universum vor 14 Milliarden Jahren mit dem Urknall entstanden sein soll. Die Erde soll dann rund 10 Milliarden Jahre später entstanden sein. Vor rund 2 Millionen Jahren sollen sich die ersten Menschenarten von Ostafrika her auf der Erde ausgebreitet haben. Folgt man der Evolutionstheorie, dann sind der Kosmos, die Erde mit ihrer Fauna und Flora das Ergebnis vieler Zufälle. Die Geschichte der Evolution ist eine Geschichte ohne Ziel, Planung und Design. Einen Schöpfer gibt es dieser Theorie nach nicht.

Wenn wir dagegen die ersten Seiten der Bibel aufschlagen, lesen wir: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ (1 Mose 1,1). Dort heißt es, dass Gott am ersten Tag das Licht ins Dasein rief sowie Licht und Finsternis schied. Am zweiten Tag schuf er die Atmosphäre (Himmel) und schied das Wasser, so dass es Wasser in der Atmosphäre und Wasser auf der Erde gab. Am dritten Tag schied er Wasser und Land und er schuf die Pflanzenwelt. Am vierten Tag machte Gott die Gestirne. Am fünften Tag rief er die Meerestiere und Vögel ins Leben. Am sechsten Tag erschuf Gott die Landtiere und als krönenden Abschluss der Schöpfung den Mann und die Frau. Dann lesen wir: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag. So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte“ (1 Mose 1,31-2,2).

Schuf Gott durch Evolution?

In diesen beiden Ansätzen liegt ein unüberbrückbarer Widerspruch: Entweder die Erde entstand zufällig in langen Zeiträumen von Milliarden von Jahren oder Gott erschuf die Erde in sechs Tagen. Es gibt noch einen dritten Ansatz, der die beiden Modelle miteinander verbinden möchte: Die Synthese aus Sechs-Tage-Schöpfung und Evolution nennt man „Theistische Evolution“. Nach dieser Theorie habe Gott sich der Evolutionsmechanismen bedient, um die Welt hervorzubringen. Dieses Konzept hat es noch schwieriger als die beiden anderen Modelle, weil es sowohl im Widerspruch zu den Prämissen der Evolutionstheorie als auch zu den Aussagen der Bibel steht.

Warum die Schöpfungsfrage so wichtig ist

Andere wiederum fragen: Ist das denn so wichtig? Die Antwort darauf lautet: Ja, es ist sehr wichtig, dass wir hier einen gut begründeten Standpunkt haben. An dieser Frage hängen eine ganze Reihe anderer Fragen:  Der Schöpfungsbericht ist wie ein Fundament, darum steht er auch ganz am Anfang der Bibel. Wenn dieses Fundament schief oder brüchig ist, dann wird alles andere, was darauf aufgebaut wird ebenfalls schief und brüchig. An dieser Frage hängen viele andere wichtige Fragen in Bezug auf das Welt- und Wirklichkeitsverständnis, das Bibelverständnis, das Gottesbild, das Vertrauen in Gottes Allmacht, das Wesen des Todes, das Verständnis des Kreuzestodes, das Ehe- und Familienverständnis. Wenn wir ein falsches Bild von der Erschaffung der Welt haben, gibt es weitreichende Riss- und Bruchlinien in viele andere wichtige biblisch-theologische Themengebiete hinein.

So können wir ideen- und theologiegeschichtlich folgendes beobachten: Die Infragestellung des Schöpfungsberichtes durch die von Charles Darwin vertretene Evolutionslehre führte langfristig zur Erschütterung des biblischen Eheverständnisses und begünstigte das Aufkommen des Genderismus und die Einführung der „Ehe für alle“ in Kirche, Staat und Gesellschaft.

In dieser Predigt möchte ich vor allem innerbiblische Gründe dafür anführen, warum wir an eine Sechs-Tage-Schöpfung glauben können und sollten. Dass auch naturwissenschaftliche Fakten für eine junge Erde und gegen die Evolutionstheorie sprechen, soll in dieser Predigt nur am Rande vorkommen. Ich verweise dafür aber auf die ausgezeichnete Arbeit der Studiengemeinschaft Wort und Wissen und empfehle deren Internetauftritt www.wort-und-wissen.org [1].

1. Der Glaube und die Erschaffung der Welt

Der Hebräerbrief lehrt, dass der Glaube eine notwendige Voraussetzung für die Erkenntnis ist, dass die Welt durch Gott geschaffen ist: „Durch Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist“ (Hebr 11,3). Erst wenn wir glauben, können wir recht sehen und erkennen. Andersherum bedeutet das aber auch: Wer nicht glaubt, sieht falsch. Der Unglaube führt zu einer verzerrten Optik. Das ist u. a. eine Erklärung dafür, dass die Vorstellung unfassbar langer Entstehungszeiträume entstehen konnte. Die Milliarden Jahre wurden erst nötig, als man den Glauben an einen Schöpfergott verlor.

Wenn wir unverzerrt erkennen wollen, warum es diese Welt gibt, wer der Schöpfer dieser Welt ist und wie lange er gebraucht hat, um diese Welt aus dem Nichts zu erschaffen, dann brauchen wir zunächst eine Glaubensbeziehung zu Gott. Glaube ist Vertrauen. Wenn wir durch Jesus Christus mit Gott in einer Vertrauensbeziehung leben, dann will Gott dem Menschen auch die Erkenntnis schenken, dass er die Welt in sechs Tagen erschuf. Darum dürfen wir ihn im Gebet bitten!

2. Die sechs Tage des Schöpfungsberichtes

Blicken wir noch einmal in den Schöpfungsbericht. Einige Ausleger meinen, man könne ja die einzelnen Tage symbolisch verstehen und durch lange Zeiträume ersetzen. Doch das hebräische jom (Tag) in Verbindung mit einem Zahlwort (erster Tag, zweiter Tag) ist in der Bibel immer ein tatsächlicher 24-Stundentag. Außerdem folgt auf die einzelnen Schöpfungstage jeweils die Formulierung: „Da wurde aus Abend und Morgen der erste, zweite, dritte, vierte, fünfte und sechste Tag“ (1 Mose 1,5ff). Es liegt auf der Hand, dass die Erwähnung aus „Abend und Morgen“ einen 24-Stundentag meint und der Vorstellung von langen Zeiträumen entgegensteht.

Gottes Wort begründet den 7-Tage-Rhythmus des Jahres und die Einteilung der Woche in sechs Arbeitstage und einen Ruhetage mit dem Schöpfungswerk: „Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tag“ (2 Mose 20,11). Der Herr nimmt in seiner Begründung ausdrücklich Bezug zur Erschaffung der Welt in sechs Tagen. Wer sind wir, dass wir das in Frage stellen und Gott erklären, dass es sich hier eigentlich um Milliarden oder Millionen Jahre handelt? Wer das wagt, muss sich Gottes Gegenfrage gefallen lassen, die er auch dem Hiob gestellt hat: Wo warst du, als ich die Erde gründete? Sage mir‘s, wenn du so klug bist! (Hiob 38,4).

In Diskussionen wird gerne Psalm 90,4 vorgebracht, um die Schöpfungstage durch lange Zeiträume zu ersetzen. In Psalm 90,4 steht: „Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.“

1.) Eine Grundregel der Auslegung ist, dass der Zusammenhang zu beachten ist. Im Zusammenhang des Psalms geht es nicht um Schöpfungsfragen oder um Schöpfungszeiträume, sondern um die Vergänglichkeit des Menschen im Gegensatz zur Ewigkeit Gottes.

2.) Wer mit diesem Vers argumentiert, versucht die sechs Schöpfungstage durch tausend Jahre zu ersetzen. Doch hier muss zurückgefragt werden: Was ist damit gewonnen? Die Evolutionstheorie verlangt Millionen oder gar Milliarden von Jahren. Mit tausend Jahren kommt man da nicht weit.

3.) Worum geht es denn eigentlich in dem Vers? Der Psalmist sagt, dass ein aus menschlicher Perspektive sehr langer Zeitraum von 1000 Jahren aus der Ewigkeitsperspektive Gottes sehr kurz erscheint. Es geht keineswegs darum, die tatsächliche Dauer eines Tages in Frage zu stellen oder anders zu füllen.

Wer sich etwas eingehender mit Psalm 90,4 beschäftigt, muss redlicherweise eingestehen, dass er die Lehre von der Sechs-Tage-Schöpfung weder entkräften kann noch will.

3. Gottes Allmacht und Schöpferkraft

Das Erstaunliche an der Sechs-Tage-Schöpfung ist eigentlich nicht so sehr die Kürze der Zeit, sondern dass sich der allmächtige Gott überhaupt so viel Zeit gelassen hat, um die Welt ins Leben zu rufen. Sechs Tage lang hat Gott an diesem Werk gearbeitet, obwohl er es in seiner Allmacht auch hätte in einem Augenblick erschaffen können. Wenn wir meinen, dass dies nicht möglich gewesen sei, dann sollten wir uns überlegen, wer Gott ist. Was sagt uns die Bibel über Gottes Allmacht und Schöpferkraft?

„Denn wenn er spricht, so geschieht’s und wenn er gebietet, so steht’s da“ (Psalm 33,9).

„Gott ist der Gott, der die Toten lebendig macht und ruft das, was nicht ist, dass es sei“ (Römer 4,17).

„Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich“ (Lk 1,37).

Gott stellt sich uns in der Bibel als ein allmächtiger Gott vor, der die Dinge durch sein Wort ins Leben ruft. Indem Gott etwas ausspricht, ruft er es ins Sein. Weil Gott allmächtig ist, sind seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt, wie wir sie kennen. Er ruft die Dinge unmittelbar ins Dasein. Natürlich braucht er dazu keine langen Zeiträume. Er schafft voraussetzungslos und zeitlos alles aus Nichts. Wir müssen uns bei der Beurteilung der Schöpfungswoche von unseren Vorstellungen und Möglichkeiten lösen und uns die Allmacht Gottes vor Augen führen.

4. Die Wunder Jesu als Schöpfungsakte Gottes

Wer Schwierigkeiten hat, sich den kurzen Schöpfungszeitraum von einer Woche vorzustellen, dem sei ein Blick auf die Wunder Jesu empfohlen. Da Jesus zusammen mit seinem Vater am Anfang die Welt erschuf, können uns die Wunder Jesu eine Ahnung vom Handeln Gottes in der Schöpfungswoche vermitteln. Wenn Jesus Wasser in Wein verwandelte, dann erschuf er den Wein in einem Augenblick durch sein schöpferisches Wort (Joh 2). Alle, die damals diesen Wein genossen, waren von der hohen Qualität des Weines überzeugt. Sie wussten auch, dass guter Wein üblicherweise ein Jahr, mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte braucht, um einen exzellenten Geschmack herauszubilden. Jesus hatte den Wein dagegen in einem Nu erschaffen. „Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat. Es geschah zu Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit“ (Joh 2,11). Jesus weckte Tote auf, er heilte Gelähmte, er gab Blinden das Augenlicht zurück, Taube konnten wieder hören, Aussätzige bekamen eine neue Haut – das alles waren Schöpfungswunder. In einem Augenblick geschahen Dinge, die sonst nur in längeren Zeiträumen geschehen können. Auf diese Weise bezeugte Jesus seine Herrlichkeit und offenbarte, dass er der Sohn Gottes ist, der bei der Erschaffung der Welt zusammen mit dem Vater tätig war: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist“ (Joh 1,1-3). Jesus ist das Wort Gottes, durch das Gott Himmel und Erde in sechs Tagen erschuf. Ganz analog zu den Wundern erschuf Gott die Werke der Schöpfung über sechs Tage verteilt in ultrakurzen Schöpfungsakten. Es bedurfte dafür keiner langen Zeiträume.

5. Die Auferstehung von den Toten und die Vollendung der Welt

Ein weiteres wichtiges Indiz für eine Kurzzeitschöpfung ist die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Paulus schreibt an die Korinther: „Denn als erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsere Sünden nach der Schrift; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen“ (1 Kor 15,3-5). Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten kommt einer Neuschöpfung gleich. Wir alle wissen, dass ein Toter nicht wieder lebendig wird. Die Auferstehung ist ein Schöpfungswunder Gottes, das Gott in einem Augenblick vollbringt.

Nicht anders handelt Gott, wenn bei der Wiederkunft Jesu die Toten auferweckt werden: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit“ (1 Korinther 15,51-53).

Die Verwandlung der Lebenden und die Auferstehung der Toten findet in einem Nu, einem Augenblick, statt. Wenn Jesus Christus wiederkommt, dann wird Jesus alle, die zu ihm gehören, aus ihren Gräbern herausrufen. Wir werden seine Stimme hören und uns mit neuen Auferstehungsleibern erheben und zu ihm entrückt werden. Diese Vorgänge sind Schöpfungsvorgänge, die alle in einem Nu und einem Augenblick stattfinden.

Das zukünftige Schöpfungshandeln erlaubt es uns, Rückschlüsse auf das Schöpfungshandeln Gottes in der ersten Schöpfungswoche zu ziehen. Wenn der ewige Gott in Zukunft die Toten in einem Augenblick ins Dasein ruft, dann ist es nur naheliegend, dass die Schöpfungswerke auch am Anfang in kurzer Zeit entstehen konnten und voll funktionsfähig ins Leben gerufen wurden. Insbesondere dann, wenn Gott uns durch sein Wort mitteilen lässt, dass es so geschehen ist.

6. Der Tod als Schöpfungsmechanismus oder Feind des Menschen

6.1       Die Evolutionslehre sagt: Erst der Tod, dann der Mensch

Wir kommen nun an einen entscheidenden Punkt. Nach der Evolutionslehre spielt der Tod eine wichtige Rolle bei der Höherentwicklung des Lebens. Der Tod der weniger angepassten Lebewesen macht in Millionen von Jahren Platz für höher entwickelte und besser angepasste Lebewesen. Einfache und schlechter angepasste Organismen starben, komplexere und besser angepasste Lebewesen pflanzten sich fort. Über Millionen von Jahre hinweg trug neben anderen Evolutionsmechanismen auch der Tod dazu bei, dass komplexere Organismen und schließlich auch Menschen entstehen konnten. Der entscheidende Punkt dabei: Der Tod war bereits vor dem Menschen da.  

6.2       Die Schöpfungslehre sagt: Erst der Mensch, dann der Tod

Die biblische Schöpfungslehre lehrt das Gegenteil: Erst war der Mensch, dann kam der Tod als Folge des Sündenfalls (1 Mose 2,17; 3,19). In der Bibel ist der Tod kein produktiver Bestandteil der Schöpfung, sondern ein Feind des Lebens, der erst nachträglich in die bereits fertige Schöpfung eingedrungen ist. Die ursprüngliche Schöpfung war absolut perfekt (1 Mose 1,31) und kannte keinen Tod. Die Schöpfungswerke waren von Anbeginn an auf Unvergänglichkeit hin angelegt. Die Kreatur war unsterblich. Erst der Einbruch der Sünde führte zur Unterwerfung einer fertigen Schöpfung unter das Gerichtsurteil der Vergänglichkeit: „Der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus unserem Herrn“ (Röm 6,23). Noch deutlicher finden wir das in Römer 5,12: „Deshalb wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen hindurchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben“ (Röm 5,12). Durch die Sünde Adams und Evas brach der Tod in die Welt und hat die gesamte Schöpfung der Vergänglichkeit ausgesetzt: „Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat -, doch auf Hoffnung“ (Röm 8,20). Hat man diese Zusammenhänge einmal durchdacht, wird schnell deutlich, dass weder die Evolutionslehre noch das Konzept der theistischen Evolution stimmen kann. Da der Mensch bereits vor dem Tod existierte, kommt die Evolutionslehre zu Fall.

6.3       Die Knochen richtig deuten

Wenn also das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet: „Die (vormenschlichen) Knochen, die in dem für seinen Fossilienreichtum berühmten Höhlensystem von Sterkfontein (Südafrika) aus der Erde gezogen wurden, sind wahrscheinlich 3,5 Millionen Jahre alt. Sie übertreffen damit bereits zuvor gemachte Funde an selber Stelle um rund 200.000 Jahre“, dann können wir die Altersangaben heilsgeschichtlich wohl begründet ablehnen. Die Vertreter der Evolutionslehre meinen, dass diese Knochen 3,5 Millionen Jahre alt sind. Wir wissen aber, dass dieses Wesen, ob Mensch oder Tier, nur sterben konnte, weil Adam und Eva gesündigt hatten. Es ist also gesichert, dass es nach dem Sündenfall des ersten Menschenpaares seinen Tod fand, denn vor dem Sündenfall konnten weder Menschen noch Tiere sterben.

Wenn wir im Senckenberg-Museum in Frankfurt Dinosaurierskelette sehen, die 200 Millionen Jahre alt sein sollen und uns gesagt wird: „Diese Dinosaurier lebten lange Zeit vor dem Menschen und starben auch lange Zeit vor dem Auftreten des Menschen aus“, dann wissen wir, dass dies nicht stimmen kann. Dinosaurier konnten erst sterben, als der Tod durch die Sünde Adams und Evas in die Welt gekommen war. Das bedeutet auch, dass Dinosaurier – die Bibel nennt sie Drachen (hebr.: behemot) – und Menschen zeitgleich auf der Erde lebten. Skelette und Fossilien sind Zeugen des Gerichtes Gottes über eine Schöpfung, die durch die Sünde des Menschen der Vergänglichkeit unterworfen wurde.

7. Die Werke der Schöpfung waren von Anbeginn der Welt fertig

Im Hebräerbrief heißt es: „Nun waren ja die Werke von Anbeginn der Welt fertig. Denn so hat er an einer andern Stelle gesprochen: ‚Und Gott ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken‘.“ (Hebr 4,3). Auch hier lehrt die Bibel, dass die Werke der Schöpfung bereits mit der ersten Schöpfungswoche abgeschlossen, fertig und funktionstüchtig waren.

Schaut man sich in der Welt der Pflanzen und Tiere um, dann findet man weltweit voll entwickelte und fertige Lebewesen. Es gibt keine Organismen, die gerade dabei sind, sich durch Mutationen in höher entwickelte Organismen zu verwandeln. Wohl gibt es evolutionäre Prozesse innerhalb bestehender Arten (Mikroevolution), jedoch keine evolutionäre Entstehung neuer und komplexerer Arten (Makroevolution). Selbst der Fossilbericht gibt den Blick frei auf eine bereits voll entwickelte Fauna und Flora. Diese unterscheidet sich zwar in vieler Hinsicht von der unsrigen, zeigt aber keine unterentwickelten Vorläuferformen, sondern voll entwickelte und fertige Pflanzen und Tiere, von denen eine ganze Reihe auch heute noch unter uns leben, ohne dass sie sich in Aussehen und Lebensweise grundlegend verwandelt hätten.

So findet man im dominikanischen Bernstein, der dem Tertiär zugeordnet wird und angeblich ein Alter von 15-20 Millionen Jahren hat, Inklusien (Einschlüsse) von verschiedenen Insekten, die es heute noch gibt. Eines dieser Insekten ist eine Schmeißfliege; keine Vorläuferform, sondern eine vollentwickelte Fliege, die den heutigen Schmeißfliegen sehr ähnlich ist. Andere Einschlüsse zeigen Bienen, die sogar mit Pollenhöschen eingeschlossen wurden. Eine Weiter- oder Höherentwicklung dieser Lebewesen hat es seither nicht gegeben.

Zwei britische Wissenschaftler der Universitäten Cambridge und Bristol machten im September 2013 eine erstaunliche Entdeckung, als sie eine junge Käferzikade unter dem Mikroskop untersuchten. Bisher galten Zahnräder als eine menschliche Erfindung, die seit der Antike genutzt wird, um Kräfte zu übertragen oder umzulenken. Unter dem Mikroskop entdeckten die Forscher, dass eine solch geniale Erfindung die beiden Sprunggelenke der Käferzikaden miteinander synchronisiert.

„Beim Sprung der Zikadennymphen rollen die beiden zahnradartigen Strukturen gegeneinander ab, wie High-Speed-Videoaufnahmen zeigen. Der Sinn dieses Mechanismus liegt auf der Hand: Er soll offenbar die Beinbewegung beim Sprung exakt synchronisieren. Die Verzahnung verhindert, dass sich ein Bein schneller oder früher bewegt als das andere, was zu einem schiefen Absprung führen würde. Während adulte Tiere diese Synchronität durch gezielte Nervenimpulse erreichen, geschieht dies bei den Jungtieren durch die clevere Mechanik. Und auch die Zähne der beiden Bögen sind raffiniert an ihre Aufgabe angepasst: Sie sind an ihrer Basis nicht eckig, sondern abgerundet. Das leite den Druck besser ab und verhindere somit, dass die Zähne durch die mechanische Beanspruchung abbrechen, erklären Burrows und Sutton. Es handelt sich dabei ebenfalls um eine Parallele zur Zahnradtechnik des Menschen: Auch der Zahnkranz, der bei Fahrrädern die Kette antreibt, ist an der Basis abgerundet“ (https://www.scinexx.de/news/biowissen/die-natur-hat-das-zahnrad-zuerst-erfunden/ [2])

Man bedenke, dass die Käferzikaden nur wenige Millimeter groß sind, die Zahnräder also tatsächlich mikroskopisch klein und für das bloße Auge nicht sichtbar sind.

Sind solche Strukturen zufällig entstanden? Wer ein Zahnrad am Fahrrad oder in einem Uhrwerk sieht und seine Funktion im Zusammenspiel mit anderen Komponenten innerhalb eines Systems (Antrieb beim Fahrrad oder Uhrwerk) betrachtet, schließt die zufällige Entstehung automatisch aus. Er weiß, dass es einen Konstrukteur oder Uhrmacher gegeben hat, der die Teile geplant, konstruiert und zusammengesetzt hat. Noch viel weniger kann der evolutionäre Zufall erklären, wie die Zikadennymphen zu ihren Zahnrädern kamen.  Der Zufall ist ausgeschlossen. Hier war ein genialer Erfinder und Designer am Werk. Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde.

„HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. Die Herrlichkeit des HERRN bleibe ewiglich, der HERR freue sich seiner Werke! Er schaut die Erde an, so bebt sie; er rührt die Berge an, so rauchen sie. Ich will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin.“ (Psalm 104,24.31-33)

Amen

Johann Hesse, Predigt am 25.10.2020 in der EFG Verden / Aller

Diese Predigt kann hier nachgehört werden. [3]