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Andacht über Matth. 11,28

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11, 28)

Der Zöllner „stand von ferne“; aber seiner Gesinnung nach war er dem Herrn nahe, er war bußfertig. Viele stehen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich dem Herrn fern. Er ruft sie zu sich. Es ist ein großer Unterschied, bei Jesus zu sein oder viel von ihm gehört zu haben. Ach, wie viele wissen gar manches von ihm, aber sie sind noch nie als mühselig und beladen mit ihm in persönliche Unterredung und Verbindung getreten.

Dazu muss es kommen. Keine Seele darf dabei stehen bleiben, durch Seelsorger oder Eltern mit Jesus zu verkehren, jede muss selber kommen. Gottlob! Wir dürfen alle kommen, der Herr ruft alle. Das ist das Wunder seiner Barmherzigkeit, dass er niemand ausschließt.

Wie vieles kann aber auf dem Gewissen eines Menschen liegen, ehe es ihn eigentlich drückt. Ach, es ist traurig, wie lange man dahingehen kann, in allerlei Sünde und Verirrung, ehe man zu den Mühseligen und Beladenen gehört, ehe der Heilige Geist die Sünde zur Gewissenslast machen kann, und die Last dann zu Jesus treibt, um abladen zu können. Wie ein Vater dankbar ist, wenn der Sohn es über sich bringt, ihm gegenüber offen zu sein und sein Gewissen zu entlasten, so freut sich der Heiland, wenn eine Seele mühselig und beladen zu ihm kommt. Wie gerne nimmt er die Last ab! Was uns drücken und quälen mag, das hat er am Kreuze getragen; dort dürfen wir alles niederlegen, und die Erquickung, die er schenkt, ist sein Friede durch Vergebung der Sünden.

Aber nicht nur mit der Last unserer Sündenschuld dürfen wir zu ihm kommen und erquickt werden. Wir alle bekommen ja immer wieder Lasten. In dieser argen Welt legt sich immer wieder so vieles auf Herz und Gemüt, dass wir herzlich dankbar sein wollen, an Jesus einen Freund zu haben, zu dem wir alle Sorgen und Nöte bringen dürfen. Er versteht uns. Er ist treu und immer wieder können wir unser Herz bei ihm stillen.

Barmherziger Hohepriester! Wie soll ich Dir genug danken für alle Erquickung, die Du auch mir schon geschenkt hast. Mache aus mir ein lebendiges Lobopfer. Amen.