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„Frankfurter Appell“

Frankfurt, 5.Mai 2007: Verabschiedung des „Frankfurter Appells“

Treffen internationaler Experten auf dem Kongreß: „Was brauchen Kleinstkinder“ an der Johann-Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main.

Über die Auswirkungen und Risiken der frühzeitigen Trennung von Mutter und Kind durch Krippenbetreuung referierten in Frankfurt/ Main u.a. Sir Richard Bowlby, Großbritannien, Prof. Gordon Neufeld, Kanada, Prof. Sulova, Tschechien, Dr. Steve Biddulph, Australien, Prof. Ronald Grossarth, Heidelberg, Prof. Theodor Hellbrügge, München, Prof. Johannes Pechstein, Mainz.

Im Anschluß an die zweitägige Konferenz wurde der Frankfurter Appell gemeinsam verfasst und unter großem Beifall der Teilnehmer verabschiedet.

Frankfurter Appell zum Kindeswohl

Der internationale Kongreß vom 4./5. Mai in Frankfurt hat erneut die fundamentale Bedeutung der intensiven Mutter-Kind-Beziehung, v. a. in den ersten drei Lebensjahren bekräftigt. Die Zuverlässigkeit und Dauerhaftigkeit dieser Bindung prägt nachweislich in hohem Maße die emotionale, geistige und soziale Entwicklung für das ganze Leben.

Mutterentbehrung in den ersten drei Lebensjahren gefährdet die störungsfreie Entwicklung des Kindes. Daher dürfen Eltern aus finanziellen Gründen nicht gedrängt werden, ihr unter dreijähriges Kind fremd betreuen zu lassen.

Wenn dennoch außerfamiliäre Fürsorge notwendig wird, ist der Betreuung durch eine vertraute mütterliche Tagesmutter/vater der Vorzug zu geben.

Denn neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen: Krippenerziehung war und ist Risikoerziehung.

Wenn Krippenbetreuung unvermeidlich ist, sollte ein Betreuungsschlüssel von drei Babys/Kleinstkindern pro Erzieherin und eine mehrmonatige Eingewöhnungszeit mit der Mutter gewährleistet sein.

Wir appellieren an die Gesellschaft, Mütter und Väter in dem entscheidenden primären Bindungsprozess mit ihrem Kind zu unterstützen. Der Staat ist aufgefordert, Eltern und Kindern genügend Zeit und Geld zu belassen, bzw. zur Verfügung zu stellen, um jedem Kind die ersten drei Lebensjahre in seiner Familie zu ermöglichen.