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Die EKD versündigt sich an der deutschen Sprache

Dienstag 21. Juli 2020 von Deutsche Sprachwelt


Deutsche Sprachwelt

„Liebe Brüder und Schwestern“ – eine solche Anrede ist nach Ansicht der Evangelischen Kirche in Deutschland diskriminierend. Schließlich ignoriert diese Anrede die Vielzahl der Geschlechter. Das glauben Sie nicht? Dann kennen Sie nicht den Beschluss des Rats der EKD vom 19. Juni dieses Jahres. Darin gibt der Rat „Empfehlungen für eine geschlechtergerechte Sprache in schriftlichen Äußerungen der EKD sowie in Normtexten“. Es handelt sich aber nur der Überschrift nach um Empfehlungen. In Wirklichkeit ist es eine knallharte Anweisung, wie bereits aus dem ersten Satz hervorgeht: „Die schriftliche Kommunikation der EKD ist geschlechtergerecht zu gestalten.“

Dazu gehört unter anderem auch der Genderstern („Sünder*innen“) „als aktuell gebräuchlichster Form, um die Vielfalt der Geschlechter zum Ausdruck zu bringen.“ In der Bibel gibt es genau zwei Geschlechter: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ So steht es in der Schöpfungsgeschichte; wörtlich übersetzt “…als männlich und weiblich“. Die EKD weiß es besser. Für sie ist nicht die Bibel ausschlaggebend, sondern das im Dezember 2018 geänderte weltliche Personenstandsgesetz. Das sieht zwar mit „divers“ lediglich die Möglichkeit vor, dass sich biologische Zwitter nicht für ein Geschlecht entscheiden müssen. Genderideologen legen das Gesetz aber so aus, als ob auch Transsexuelle und die Inhaber eines der zahlreichen erfundenen sozialen Geschlechter „divers“ seien.

Anregungen, wie diese vielen anderen Geschlechter sprachlich zu berücksichtigen seien, gibt die EKD in ihrem Faltblatt „Sie ist unser bester Mann“. Darin ruft die Kirche tatsächlich und ganz ernsthaft dazu auf, nicht mehr „Liebe Brüder und Schwestern“ zu sagen, und auch nicht mehr „Sehr geehrte Damen und Herren“. Statt dessen solle man die Gemeinde lieber mit „Liebe Geschwister“ und „Sehr geehrte Anwesende“ anreden, um auch diverse Geschlechter mit einzuschließen. Statt vom Mitarbeiter soll von „dem:der Mitarbeiter:in“ die Rede sein, wahlweise auch mit Stern oder Unterstrich. Die Wörter „jeder“ und „keiner“ werden geächtet und durch „alle“ und „niemand“ ersetzt. Die Spender werden zu „Spendenden“. Die Pfleger werden unpersönlich zu „Pflegekräften“ herabgestuft.

Die EKD-Sprachpolizei schreibt nicht nur das Gendern vor. Kirchenlieder, in denen das Wort „Rasse“ vorkommt, sollen nicht mehr gesungen werden. Im neuen Evangelischen Gesangbuch soll dieses Wort systematisch zensiert werden. Betroffen ist unter anderem das Lied „Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer“. Es enthält die für die Kirche unerträgliche Zeile „Freiheit, sie gilt für Menschen, Völker, Rassen“.

Mehr als eine halbe Million Menschen haben die beiden großen Kirchen im Jahr 2019 verlassen. Sie fühlen sich nicht mehr angesprochen. Das hat Gründe. Fragen Sie die EKD, warum sie sich nicht mehr um ihre Schäfchen kümmert und sich statt dessen gegen die deutsche Sprache versündigt, und lassen Sie uns bitte ein Doppel zukommen! Adressieren Sie an: Sprachsünder EKD, zu Händen Herrn Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der EKD, Herrenhäuser Str. 12, D-30419 Hannover, Email: info@ekd.de.

Quelle: Deutsche Sprachwelt, Ausgabe 80. Sommer 2020

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 21. Juli 2020 um 15:14 und abgelegt unter Allgemein.