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Das Pfingstfest und die Gabe des Heiligen Geistes

Und siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe. (Lukas 24, 49)

Die Schrift redet von vielen Verheißungen des Vaters. Unter all den Verheißungen, die schon im Alten Bunde gegeben waren, sind zwei die größten: Die Verheißung des Messias und die Verheißung des Heiligen Geistes. Darum nennt auch der Heiland letztere Verheißung die Verheißung des Vaters. Die Gabe des Heiligen Geistes ist die größte Gabe, die uns Christus erworben hat. Alle Arbeit Gottes an einer jeden einzelnen Menschenseele und an der ganzen Gemeinde geschieht durch den Heiligen Geist.

Er erweckt den in Sünden toten Menschen; er verklärt dem gnadenhungrigen Menschen Christus und setzt ihn innerlich in den Stand, die Gnade in Christus Jesus zu erfassen. Er bereitet das begnadigte Herz zu, zu einer Behausung Gottes im Geist, und bringt den ganzen Menschen wieder unter das Regiment Gottes. Er ist die Kraft aus der Höhe, ohne die im Reich Gottes keine Frucht geschafft werden kann; er allein kann die Knechte des Herrn ausrüsten zum heiligen Dienst im Hause des Herrn. Alle andere Ausrüstung ist Ohnmacht gegenüber aller Macht der Finsternis. Darum mussten die Apostel in Jerusalem bleiben, bis sie empfingen die Kraftausrüstung durch den Heiligen Geist. Erst nach dieser Ausrüstung konnten sie Jesu Zeugen sein. Sie waren dem Herrn gehorsam und empfingen am Pfingstfest die Gabe des Heiligen Geistes. Nun gingen Ströme des lebendigen Wassers von ihnen aus. Schon am ersten Pfingstfest beugten dreitausend Juden ihre Knie vor Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, und wie einst vom Herrn, so gingen auch von den Aposteln Kraftwirkungen aus zur Heilung der Kranken. Sieg auf Sieg folgte, wie uns die Apostelgeschichte berichtet. Die Gemeinde des Herrn ist untreu gewesen; sie hat den Heiligen Geist betrübt und er hat sich zurückgezogen. So muss uns das Pfingstfest zum Bußfest werden. Es kann uns nicht geholfen werden, wenn nicht wieder eine neue Geistesbewegung durch die Gemeinde geht. Werden wir recht nüchtern und klar, und beginnen wir damit, dass wir uns persönlich ganz unter die Zucht des Heiligen Geistes stellen.

Herr Jesus Christus, Du Haupt Deiner Gemeinde! Erbarme Dich Deiner Herde. Siehe an ihre Schwachheit und Ohnmacht und suche sie heim wie im Anfang. Amen.

Elias Schrenk, Andacht zum Pfingstfest

Aus: Elias Schrenk, Suchet in der Schrift – Andachten für jeden Tag, Missionsverlag Bielefeld/Gemeindehilfsbund (zum Buchangebot [1])