Corona und Gemeindeleben: Wie soll es weitergehen?
Montag 16. MĂ€rz 2020 von Administrator
Viele Jahrhunderte lang war die Reaktion der Christen und Kirchen im Abendland auf Katastrophen, Seuchen etc. eine Intensivierung des geistlichen Lebens: Bittgottesdienste, BuĂprozessionen u.a. Die gegenwĂ€rtige Tendenz, das gottesdienstliche Leben herunterzufahren, ja stillzulegen, könnte historisch ein Novum darstellen: Wir ziehen uns ins Private zurĂŒck und warten, bis die Gefahr vorbei ist. Ob dies einem biblischen Christentum entspricht, ist zumindest hinterfragbar.
Ausblendung Gottes
Es fĂ€llt auf, dass praktisch im gesamten öffentlichen Diskurs der Aspekt, dass Corona ein Gericht oder Reden Gottes darstellen könnte (hier könnte man eine ganze Latte von Bibelstellen anfĂŒhren, ich beschrĂ€nke mich auf Amos 3,6 sowie einen Generalverweis auf die AT-Prophetie und die Johannesoffenbarung), ausgeblendet wird. Selbst kirchliche Verlautbarungen (wie die von Bischof July von der WĂŒrtt. Landeskirche) nehmen das Wort âGerichtâ nicht in den Mund. Dabei liegt es doch mehr als nahe, dass
– die systematische Zerstörung der Familie und der Frau (Gender-Ideologie, Ehe fĂŒr alle), die auch in die Kirchen eingedrungen ist (Regenbogengemeinden)
– politisch korrekte Sprachregelungen,
– die DauersĂŒnde der massenhaften Tötung ungeborener Kinder,
– die noch Ă€ltere SĂŒnde der Leugnung der Heilstatsachen in der Bibel und der faktischen Abschaffung der alten Glaubensbekenntnisse
– und nicht zuletzt das lĂ€hmende Schweigen zu diesen MissstĂ€nden selbst in noch funktionierenden evangelikalen Gemeinden,
dass all diese Dinge Gottes STRAFE und GERICHT notwendig provozieren mĂŒssen. Die Zornesschalen von Offenbarung 16 sind eine RealitĂ€t, die wir möglicherweise jetzt erleben.
Was ist in der gegenwÀrtigen Situation die Aufgabe von bekehrten Christen und ihren Gemeinden?
Definitiv NICHT das Imitieren der allgemeinen Reaktion der Welt â und noch weniger der in möglicherweise sogar vorauseilendem Gehorsam vollzogene Verzicht auf Gemeindeleben und Gemeindeveranstaltungen, einschlieĂlich des Regelgottesdienstes. Vielmehr sind jetzt mehr denn je Christen gefordert, fĂŒr ihren Herrn und ihren Glauben einzutreten, und das nicht nur im stillen KĂ€mmerlein!! Der Ernstfall ist eingetreten, und der Herr der Kirche (nein, nicht der Papst oder irgendwelche Leitungsgremien, sondern Jesus Christus persönlich) wartet gespannt darauf, was seine Diener jetzt machen.
Wenn die Coronakrise noch lÀngere Zeit andauert und entsprechend das Gottesdienst- und Gemeindeleben lÀngere Zeit ruht . . .
. . . besteht logischerweise die Gefahr, dass Menschen (sowohl Christen als auch Suchende) sich an diesen Zustand âgewöhnenâ, sodass dann, wenn die NormalitĂ€t zurĂŒckgekehrt ist (aber wird sie zurĂŒckkehren?), geschrumpfte Gemeinden und Programme zurĂŒckbleiben; man weiĂ ja jetzt, dass es auch ohne regelmĂ€Ăigen Gottesdienst geht und dass es bei Gefahr am besten ist, rechtzeitig in Deckung zu gehen. Sollte das Gottes Agenda fĂŒr uns sein? Nach Auskunft der Bibel und der Kirchengeschichte definitiv nicht.
. . . bekommt die nichtchristliche âWeltâ eine sehr eindeutige Botschaft ĂŒber den Zustand der Kirchen und der Christen gesendet: Wennâs brenzlig wird, ducken sie sich weg. UnverblĂŒmt formuliert: Die geistliche AttraktivitĂ€t und missionarische Potenz der Kirchen wird vollends ruiniert sein.
Was wir jetzt wirklich brauchen:
- Gemeinden, die unverdrossen weitermachen, ja ihre MissionsaktivitÀten verstÀrken (oder endlich welche beginnen).
- Ein tiefes Nachdenken in den (gerade auch freikirchlichen und âevangelikalenâ) Gemeinden, was wir in der Vergangenheit falsch gemacht haben und wo wir umsteuern mĂŒssen, ja wo wir vielleicht mit Gott, Nachfolge, Zeugnis und Mission ganz neu anfangen mĂŒssen. Die Bibel nennt solches Nachdenken auch âBuĂeâ. Wir brauchen endlich wieder Pastoren, die den Nerv haben, ĂŒber die Hölle und den Teufel zu predigen. Wir brauchen eine Abkehr vom WeichspĂŒlevangelium und die Neuentdeckung, dass Nachfolge und Gehorsam Arbeit sind und dass âHeiligungâ nicht bedeutet, dass Gott alles, was wir machen, als heilig erklĂ€rt. Wir brauchen eine Neuentdeckung des Heilsplanes Gottes und des Absolutheitsanspruches Jesu Christi: âEs ist in KEINEM anderen Namen Heil . . .â
Mögliche konkrete Schritte:
Gottesdienst halten, Corona hin, Virus her. Gerade die Kleingruppenveranstaltungen (Gebetskreise, Bibelstunden, Stilletage) weiterfĂŒhren. Aufbau einer Vernetzung von Hausgruppen und VerstĂ€rkung der sozialen Kontakte unter den GlĂ€ubigen, egal, was die mehr oder wenigen panischen Politiker fordern.
Hinter der Corona-Plage steckt nicht zuletzt auch Gott! Werden wir verstockt reagieren wie der Pharao bei den Ă€gyptischen Plagen oder unsere IdentitĂ€t in Christus und unseren Auftrag, den nur wir ausfĂŒhren können, wiederentdecken?
Der Verfasser ist Mitglied des Netzwerkes bekennender Christen in der Pfalz


Dieser Beitrag wurde erstellt am Montag 16. MĂ€rz 2020 um 11:28 und abgelegt unter Christentum weltweit, Gesellschaft / Politik, Kirche, Seelsorge / Lebenshilfe.