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Andacht über 1 Könige 12,30: „Und das geriet zur Sünde“

1. Kön. 12 schildert die „Sünde Jerobeams“. Von seinen Nachfolgern heißt es immer wieder: „Sie ließen nicht von der Sünde Jerobeam.“* Jerobeam war der erste König des Zehnstämmereiches. Gott hatte ihm die Bestätigung seines Königreiches für künftige Zeiten zugesichert, wenn er ihm gehorsam bleiben würde. Jerobeam aber wurde Gott untreu. Er sah, dass seine Untertanen dreimal im Jahr nach Jerusalem, in das Reich seines Nebenbuhlers Rehabeam wanderten. Er fürchtete, sie möchten mit ihrem Herzen wieder zu dem König aus dem Hause Davids zurückkehren. Darum meinte er, seinem Volk eigene Stätten der Anbetung bauen zu müssen.

Jerobeam verfiel dem Sorgengeist. Gott selber hatte ihm zum König eingesetzt. Da hätte er getrost Gott die weitere Entwicklung anvertrauen können. Der Sorgengeist aber lockte ihn in die Falle. – Und wir? Soll unser Herr und Heiland uns umsonst zugerufen haben: „Sorget nicht für den morgenden Tag?“

Bei Jerobeam wuchs aus dem Sorgengeist die Versuchung, sich mit eigener Hand zu helfen. „Selbsthilfe“ statt Gotteshilfe, wurde sein Wahlwort. Ob die angewandten Mittel Gott wohlgefielen oder nicht: alles war ihm Nebensache. Mit seiner so gearteten Selbsthilfe aber half er sich selber zum Verderben.

Jerobeams Ursünde war die Selbstsucht. Nicht das Wohl seiner Untertanen, nicht die Ehre Gottes, allein sein eigenes Selbst, die Sicherung seiner Herrschaft, der Wunsch, seinem Ich den Thron für alle Zeiten zu sichern, war für ihn bestimmend. Die Verehrung seiner Person trat an die Stelle der Gottesfurcht. Das war sein Untergang! – Sorgengeist, Selbsthilfe, Selbstsucht stürzen Hoch und Niedrig ins Verderben.

Alfred Christlieb, Andacht vom 21. Juni

*Für uns Deutsche ist dieser Hinweis besonders wichtig, denn die Sünde Jerobeams, die Erfindung des vom Staate erhobenen Totalitätsanspruches, ist auch die Sünde Hitlers gewesen.