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„Vom ersten Tag an einzigartig“ – Rede zum Marsch für das Leben in Washington 2019

Donnerstag 28. März 2019 von Ben Shapiro


Ben Shapiro

In Washington haben am 18. Januar 2019 über 100.000 Menschen, darunter viele Jugendliche und junge Erwachsene, am 46. Marsch für das Leben teilgenommen. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Vom ersten Tag an einzigartig“. Wir dokumentieren hier die Rede des jüdischen Rechtsanwaltes, Autors und politischen Kommentators Benjamin Aaron Shapiro, die er beim diesjährigen Marsch für das Leben gehalten hat:

„Die Geschichte Amerikas ist eine unglaubliche Geschichte. Es ist die Geschichte eines leuchtenden Ideals, das über die Jahrhunderte erstrebt wurde, erweitert auf die Gesamtheit und alle Gruppen der Menschheit. Amerika wurde gegründet auf einem Versprechen gegenüber Gott, die von ihm gegebenen Rechte einzuhalten, die wichtigsten darunter das Recht auf Leben und das auf Freiheit. Nun mag Amerika dieses Versprechen noch unvollkommen erfüllt haben, doch bewegte sich unser Land stets in Richtung der Vervollkommnung dieses Versprechens. Mit der Zeit wurden auch diejenigen Gruppen berücksichtigt und einbezogen, die beim Gründungsakt ungerechterweise ausgeschlossen worden waren. Doch eine Gruppe blieb unberücksichtigt. Diese Gruppe war einst der kostbarste Besitz eines großen und moralischen Volkes: seine Kinder. Die vom Schöpfer uns anvertrauten Seelen, uns gegeben zur Pflege und Liebe. Wir bauten das Land für unsere Kinder, ebenso bauten wir unser Leben für unsere Kinder.

Und dann passierte etwas: wir als Land entschieden uns, sie auszutilgen. Wir entschieden, dass der Präsident wichtiger ist als die Kinder. Wir entschieden, dass Nutzen wichtiger ist als elementarer Anstand. Wir entschieden, dass wir ohne Risiko Millionen wehrlose Seelen abschlachten könnten. Stille Opfer für immer, Stimmen die nicht reden können. Wir entmenschlichten die Menschlichsten, die Unschuldigsten unter uns. Wir belogen uns selbst. Und dann bauten wir Mauern um diese Lüge. Wir logen über die Wissenschaft, wir produzierten anti-wissenschaftliche Argumente über den Ursprung des Lebens. Wir behaupteten, dass menschliche Wesen in diesem Zustand noch keine menschlichen Wesen seien. Wir behaupteten, dass menschliche Wesen mit einer DNA, die von denen ihres Vaters und ihrer Mutter verschieden ist, und die mit 12 Wochen selbst ihre roten Blutkörperchen produzieren, mit 8 Wochen ihre eigenen Fingerabdrücke, mit 5 Wochen ihre eigenen Augen, Beine und Hände, mit 3 Wochen ihr eigenes Nervensystem haben, wir behaupteten, dass diese keine menschlichen Wesen, kein menschliches Leben darstellen, sondern lediglich wegwerfbare Ballen von Fleisch. Wir kämpften dafür, nicht direkt der hässlichen Wahrheit unserer Taten ins Gesicht zu sehen. Wir erfanden Euphemismen: Schwangerschaftsabbruch, Abtreibung, Wahl. Wofür wir uns wahrhaft einsetzten, war die Massentötung von Ungeborenen: Millionen von Kindern, die nie aufgezogen würden, die nie ihre Augen öffnen würden, die nie die Sonne sehen würden, die nie Eltern und später Großeltern werden könnten. Die Zerstückelung von Babys in der Gebärmutter, das Leiden der kleinen Körper. Und wir sagten zu uns selbst: wir sind Virtuosen im Erfinden neuer Lügen. Wir drehten Gut und Böse um. Wir sagten uns, dass das Töten weitergehen müsste, da, wenn es nicht weiterginge, dies Frauen benachteiligen würde oder Kriminalität erhöhen oder ökonomische Härtefälle verursachen. Wir sagten den jungen Frauen, dass Abtreibung nicht nur eine Wahl ist, sondern eine wertvolle, lohnende Wahl. Wir rieten ihnen, ihre Abtreibung laut zu verkündigen, stolz zu sein, an der Tötung der Ungeborenen teilzunehmen. Wir schlossen diejenigen aus der Gesellschaft aus, welche für das Leben einstehen. Gouverneur Andrew Cuomo von New York sagte vor nur wenigen Jahren, dass diejenigen, welche für das Leben einstehen, keinen Platz im Staat New York haben. Und gerade diese Woche sagte Kanadas Premierminister Justin Trudeau, dass die Lebensschützer nicht in Übereinstimmung sind mit dem, wofür wir heute als Gesellschaft stehen.

Nun, vielleicht haben sie recht. Wir, die wir hier versammelt sind, sind nicht in Übereinstimmung mit der Gesellschaft. Wir leben in einer Zeit, in der die demokratische Partei Abtreibung quasi als Sakrament bereitwillig angenommen hat. Und nebenbei gesagt haben auch viele aus der republikanischen Partei versprochen, „planned parenthood“ die Subventionen zu streichen, taten es aber nicht, als sie die Macht hatten, es zu tun. Wir leben in einer Zeit, in der selbst Pro-Life-Nationen weltweit anfangen, ihre gesetzlichen Standards zum Schutz ungeborener Kinder aufzuweichen. So sind wir vielleicht tatsächlich nicht in Übereinstimmung mit dem Rest der Gesellschaft. Dazu sage ich: Gut!

Genau das waren auch die Kämpfer gegen die Sklaverei, das waren auch die Bürgerrechtler, die Märtyrer in Rom und die Juden in Ägypten. Gerechtigkeit muss nicht populär sein, sie muss nur gerecht sein. Und so marschieren wir – wir marschieren für diejenigen, die es nicht können. Die Medien werden uns ignorieren, weil sie es immer tun. Sie berichten lieber über andere Märsche. Über die fünf Personen, die morgen hier auftauchen werden. Sie berichten über die Märsche, die sie politisch bevorzugen. Sie wetten, dass die Zehntausende von uns, die hier jedes Jahr der Kälte trotzen und hier stehen, in den Seelen des künftigen Amerikas vergessen sein werden. Wir werden nicht vergessen sein! Unsere Kinder, geschlachtet über die Jahrzehnte, erinnern sich. Sie sehen uns von oben. Sie wissen, dass sie etwas bedeuteten und dass sie so lange weiter etwas bedeuten, wie wir sie in unseren Gedächtnissen behalten und in unseren Herzen. Unsere Kinder, die heute hier mit uns stehen, werden sich ebenfalls erinnern, sie werden sich erinnern und sie werden selbst marschieren, bis sie dies nicht mehr müssen. Unsere Kinder, die jetzt noch ungeboren sind, werden sich erinnern und sie werden uns in ihren Gebeten danken. Und am allerwichtigsten: Gott, der Nationen baut und erhält, der Leben bringt und es erhält, der mit denen ist, die am meisten durch die Hände des Bösen leiden, er wird unser ebenfalls gedenken. Er wird sich Amerikas erinnern und er wird es segnen. Gott wird uns segnen, weil wir die Wächter seiner wertvollsten Schöpfungen sind. Wir stehen zwischen Amerika und der Finsternis, und wir werden marschieren, bis diese Finsternis für immer verbannt ist und alle unsere Kinder miteinander im Sonnenlicht stehen können.

Ben Shapiro, Washington, 18.1.2019
Foto: Gage Skidmore / wikimedia
Übersetzung: Dr. Manfred Koebel, Kölliken (Schweiz)

Quelle: Aufbruch – Informationen des Gemeindehilfsbundes (März 2019)

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Dieser Beitrag wurde erstellt am Donnerstag 28. März 2019 um 17:40 und abgelegt unter Gesellschaft / Politik, Lebensrecht.