- Gemeindenetzwerk - https://www.gemeindenetzwerk.de -

Andacht über Hebr 11,24-26: Der größere Reichtum

„Durch den Glauben wollte Mose, da er groß war, nicht mehr ein Sohn heißen der Tochter Pharaos, und erwählte viel lieber, mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden, denn die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben und achtete die Schmach Christi für größeren Reichtum, denn die Schätze Ägyptens, denn er sah an die Belohnung.“ (Hebr 11,24–26)

Mose hat im Glauben eine wichtige Entscheidung gefällt. Drei Worte unseres Textes wollen wir unterstreichen.

Zunächst: „Nicht mehr!“ Lange Jahre hieß Mose: „Sohn der Königstochter“, also Prinz am Hofe eines großen Reiches. Seine Stellung brachte ihm viel Ehre und Gewinn. Aber: Sein Titel beunruhigte ihn auch. Er entsprach nicht der Wahrheit. Am Hofe Pharaos fühlte er sich nicht heimisch. Herz und Gewissen zog ihn zu seinem Volke, dem verachteten Volke Gottes. Und der Glaube gab ihm eines Tages die Kraft, zu sagen: „Nicht mehr!“ und den Fürstentitel aufzugeben. – Wer eine alte Vergangenheit um Gottes willen aufgeben muss, dem gibt der Glaube die Kraft, zu sagen: „Nicht mehr!“

Sodann unterstreichen wir: „Viel lieber!“ Mose hat seine Entscheidung nicht getroffen in oberflächlicher Begeisterung. Er hat geprüft und abgewogen. Er sah die Schätze Ägyptens. Die Ergötzung der Sünde konnte er jederzeit haben. Aber – er sah, das ist alles nur „zeitlich“, schnell vergänglich, betrüglich und schädlich. Auf der anderen Seite schaute er Gott und sein Reich, das ewige, unvergängliche. Da war seine Entscheidung gefallen: „Nicht mehr!“

Zu dritt: „Größerer Reichtum“. Was wird miteinander verglichen? – Die Schmach Christi und die Schätze Ägyptens. Hätte Mose mit Weltleuten Rat gehalten, sie würden gesagt haben: „Wie?! Als überspannter, bettelarmer, verachteter Frommer dünkst du dich reicher als bisher, wo du über Millionenschätze verfügen konntest? Du bist verrückt geworden.“ – Ach, dass wir Moses helle Glaubensaugen hätten und erkennten, wie reich der ist, der hier unten Christi Schmach erwählt.

Aus: Deine Zeugnisse – mein ewiges Erbe, Andachtsbuch von Alfred Christlieb, Andacht vom 9. Februar