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Reaktionen auf „Historische Fehlentscheidung“ der Bayrischen Landessynode

Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern hat im Frühjahr 2018 mit 72 gegen 21 Stimmen die öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare beschlossen. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern, Dekan Till Roth, erklärt im Namen der im ABC-Bayern zusammengeschlossenen Gruppen und Gemeinschaften, dass die Entscheidung gegen die Heilige Schrift und darum eine „historische Fehlentscheidung“ sei.

In den ABC-Nachrichten 2018.1 (Seiten 4–5, 11-21) werden Bericht und Stellungnahmen veröffentlicht. [1]

Auf Seite 12 lesen wir: „Der Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern bedauert das mehrheitliche Votum der Landessynode für die Einführung einer gottesdienstlichen Segnung eingetragener Lebenspartnerschaften. „Um es deutlich zu sagen: Es ist für mich in mehrfacher Hinsicht ein schwarzer Tag“, so der ABC-Vorsitzende, Dekan Till  Roth. „Zuallererst bedaure ich diese Entscheidung um der Mitchristen willen, die homosexuell empfinden und nun von der evangelischen Kirche nicht bestärkt werden, nach Gottes Gebot und Verheißung zu leben.“ Er bedaure, dass die Kirche den Menschen nicht in Treue das Wort Gottes sage: „Als Kirche haben wir Orientierung vom Wort Gottes her zu geben.“ Im Unterschied zur Darstellung in der Synode sei bei dieser Entscheidung sehr wohl das Evangelium tangiert: „Wenn man die Unterscheidung zwischen der Rechtfertigung des Sünders und der Rechtfertigung der Sünde aufgibt, geht das an die Substanz des Evangeliums.“ So empfinde er große Trauer und Besorgnis im Blick auf die Zerrissenheit im Verständnis der Heiligen Schrift.“

Prediger Helmut Geggus von der Liebenzeller Gemeinschaft Wassertrüdingen schreibt (Seite 20): „Drei Dinge, die mich bewegen:

  1. Es ist noch mehr die Aufgabe von uns Verkündigern, die Gemeindeglieder zu lehren und zu schulen, wie das Wort Gottes zu verstehen ist. Es geht also um die hermeneutische Frage. Wie kann es sein, dass die Kirche segnen will, was Gott nicht segnet?
  2. Ich befürchte, dass der Schaden, sprich der Autoritätsverlust der Evangellisch-Lutherischen Kirche, letztlich auf sie selbst zurückfallen wird. Wer wird ihren Autoritäten noch vertrauen, wenn sie nicht mehr als ein „Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit“ wahrgenommen wird?
  3. Wir als innerkirchliche pietistische Bewegung geraten immer mehr in Rechtfertigungsdruck, warum wir denn noch in dieser Kirche bleiben. Wir brauchen für ernsthafte Christen, die aus der Kirche austreten, Modelle, dass wir ihnen als Gemeinschaft / Gemeinde eine volle Versorgung im Blick auf die Kasualien, sprich Taufe etc. gewähren können.

Für mich soll das Wort Jesu an die Gemeinde von Philadelphia gelten, wo Jesus sagt: „Du hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.“

Dr. Wolfhart Schlichting, ehemaliger Sprecher des ABC, schreibt seinen „ABSCHIED“ (S.19):

„Nun werden also Kultdiener neu erfundene, herbeigeschwindelte Segnungen spenden, die Gottes Offenbarung nie versprochen hat. Agenden werden gedruckt, die man eigentlich nur am Wittenberger Elstertor verbrennen könnte, wenn es das noch gäbe. In biblischer Perspektive müsste man wohl den Gott, der dabei angerufen wird, einen Civil Religion-Götzen nennen, der, anders als der Gott der Bibel, keinen eigenen Willen hat, sondern absegnet, was eine Mehrheit sich wünscht. Ich gehe diesen Weg nicht mit, sondern bleibe in der lutherischen Kirche, wie sie vorher war.“

Netzwerk Bibel und Bekenntnis, 25.06.2018 (www.bibelundbekenntnis.de)